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Der Goldstandard und die fatalen Konsequenzen seiner Abschaffung

31.08.2016  |  Mark J. Lundeen
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Hinweis zu obenstehenden Tabelle: Ich habe die Spalte mit den BEV-Werten dahingehend geändert, dass sie sich jetzt auf die letzten beiden Monate bezieht. Während sie früher zeigte, wie weit die Kurse unter ihren Allzeithochs notieren (welches im Fall von Silber auf den Januar 1980 zurückgeht), können Sie darin nun den prozentualen Verlust gegenüber dem höchsten Tagesschlusskurs der letzten zwei Monate ablesen.

Wenn wir die BEV-Werte der letzten beiden Monate betrachten, sehen wir die Null am 2. August 2016, d. h. der höchste Silberkurs der letzten zwei Monate wurde bei 20,60 $ verzeichnet.

Im Jahr 1999, als die Welt auf die Einführung des Euros wartete, wurde der "Tatsache", dass der Euro zum Teil mit Gold gedeckt sein würde, große Bedeutung beigemessen. Wenn ich mich recht entsinne, waren es 15%. Damals glaubte die EZB, dass eine teilweise Golddeckung ihrer neuen Währung eine Stabilität verleihen würde, die dem Dollar, wie allgemein bekannt war, fehlte. Der Euro sollte auf diese Weise für den globalen Handel und die Finanzwirtschaft eine echte Alternative zum US-Dollar werden.

Heute wird spekuliert, dass China nicht näher bezifferte, aber umfangreiche Goldreserven angelegt hat, um den Yuan eines Tages mit Gold zu decken. Dieser Theorie zufolge bereitet China sich damit auf den kommenden Kollaps des US-Dollars und der globalen Währungsmärkte vor. Ich habe keine Zweifel daran, dass dieser Plan in den höchsten Kreisen der chinesischen Regierung ernsthaft diskutiert wird. Ich glaube allerdings auch, dass ein goldgedeckter Yuan letztlich aus den gleichen Gründen scheitern wird, aus denen die EZB nicht länger hervorhebt, dass der Euro zu 15% mit Geld gedeckt ist (was er 2016 mit Sicherheit nicht mehr ist), und aus denen der US-Dollar nicht länger zu 35 $ je Unze in Gold umtauschbar ist.

Damit Gold als Geld dienen kann, muss eine Regierung, die sich für einen Goldstandard entscheidet, zunächst einmal das Eigentum und die Rechte ihrer Bürger respektieren - und das ist etwas, was die Regierungen hassen. Die Selbstbeschränkung der staatlichen Bürokratie, die zur Aufrechterhaltung eines Goldstandards erforderlich ist, wird anscheinend unmöglich, wenn Staatsbeamte und einflussreiche Einzelpersonen beginnen, ihre Mitbürger nur als menschliche Ressource zu betrachten, die es auszubeuten gilt. Diese Ausbeutung manifestiert sich in Form von monetärer Inflation, die beim US-Dollar seit den 1920er Jahren reichlich vorhanden war, wie die blaue Linie im folgenden Chart deutlich macht.

Der Chart illustriert auch, warum die US-Regierung Anfang der 1930er Jahre aufhörte Goldmünzen zu prägen und warum Wechselgeld aus der Zeit vor 1933 heute am freien Markt für mehrere tausend Dollar gehandelt wird.

"Die Banker wissen, dass Geschichte inflationär ist, und dass Papiergeld das letzte ist, was ein Weiser horten wird." -Will Durant

Da hat Mr. Durant recht. Ob der Goldkurs in diesem Monat oder in dieser Woche nun im Plus oder im Minus liegt - kann auch nur einer meiner Leser angesichts der eben aufgezeigten Fakten noch daran zweifeln, dass die Goldpreise in den nächsten Jahren notwendigerweise deutlich steigen müssen?

Sehen Sie sich den Chart noch einmal an, wenn Sie nicht überzeugt sind. Die Politiker, Akademiker und Banker werden die Umlaufgeldmenge (CinC) unter dem Jubel der Mainstream-Finanzmedien zunehmend ausweiten, bis der Dollar nur ein weiteres Kapitel in der traurigen Geschichte des gescheiterten Papiergeldes wird. Wenn es soweit ist, werden Sie froh sein, dass Sie zu den heutigen Preisen noch Gold und Silber gekauft haben.

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Von Zeit zu Zeit entdecke ich den einen oder anderen Artikel über das Versagen des Goldstandards. Hier ist ein solcher Artikel von Market Watch.

Diesen Beiträgen sind für gewöhnlich zwei Dinge gemeinsam: Sie enthalten immer ein Foto von Goldbarren und nie den obenstehenden Chart. Dafür gibt es keine Entschuldigung, denn die Goldreserven und die Höhe der Geldmenge, die in den USA in Umlauf ist, wird von der Finanzzeitschrift Barron's seit 1920 wöchentlich publiziert.

Es gibt sogar noch eine dritte Gemeinsamkeit. All diese Artikel über das Scheitern des Bretton-Woods-Systems erwähnen, das es Präsident Nixon war, der im August 1971 aus den richtigen oder den falschen Gründen (in den Augen der Autoren war es meist die richtige Entscheidung) dem Goldstandard ein Ende setzte. Doch wie die vergilbten Seiten einer alten Barron's-Ausgabe dokumentieren, ist die Kopplung des US-Dollars an Gold zu einem festen Preis von 35 $ je Unze im August 1971 gescheitert, weil das US-Finanzministerium für jede Unze Gold in seinen Tresoren 198,82 Papierdollar herausgegeben hatte.

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