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Notenbanken machen Politik

29.09.2016  |  Markus Blaschzok
Die US-Notenbank hatte es trotz der vielen Willensbekundungen vergangene Woche wieder einmal nicht gewagt den Leitzins anzuheben und beließ diesen stattdessen unverändert bei 0,5%.

Da der Markt ohnehin nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von zuletzt 18% eine Zinserhöhung erwartet hatte und die Wirtschaftsdaten sowie die langfristigen Wachstumserwartungen schwach sind, waren die Reaktionen auf den Zinsentscheid an den Märkten verhältnismäßig gering. Mehr Volatilität wäre hingegen zu erwarten gewesen, wenn das FED-System widererwarten ernst gemacht und die Zinsen angehoben hätte, doch so konnten der US-Dollar, die Edelmetalle sowie die Aktienmärkte leichte Gewinne verbuchen.

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Die FED zögert die Zinswende weiterzuführen und belässt den Leitzins auf künstlich niedrigem Niveau


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Die effektiven US-Leitzinsen im Langfristchart im Vergleich zum Goldpreis


Ganz so, wie wenn man wiederholt unbegründet Feuer ruft, verlieren die Ankündigungen einer Zinsanhebung zunehmend an Bedeutung, da die FED Chefin ihren Worten einfach keine Taten folgen lässt. Viele Investoren sehen darin sogar diametral gegensätzlich die Bestätigung, dass die US-Notenbank ebenso wie die BoE, BoJ und die EZB bald wieder gezwungen sein dürfte, die Geldpolitik lockern. Erst im Dezember, sobald der US. Präsidentschaftswahlkampf vorbei ist, erwartet der Markt wieder mit einer Wahrscheinlichkeit von aktuell 48% eine Zinsanhebung.

Die Erklärung auf diese Verzögerungstaktik scheint der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump zu haben, denn dieser hatte kürzlich die private US-Notenbank beschuldigt über die niedrigen Zinsen in die Politik einzugreifen. Die FED wolle einen Crash an den Märkten absichtlich verzögern, um so die Chancen für die sozialistische Gegenkandidatin Hillary Clinton zu verbessern, die starke Verbindungen zu der sozialistischen Regierung von Barack Obama habe.

Kurioserweise nahm die FED-Chefin Yellen zu dieser Anschuldigung in ihrer letzten Pressekonferenz Stellung und log, dass sich die Balken bogen, als sie sagte: "Nun, ich denke, der Kongress hat sehr weise das Federal Reserve System als unabhängige Behörde geschaffen. … Parteipolitik spielt keine Rolle in unserer Entscheidung über die angebrachte Haltung zur Geldpolitik. … Wir diskutieren keine Politik in unseren Meetings und wir berücksichtigen die Politik auch nicht."

Angesichts der gegen die Souveränität der US-Regierung putschartigen Verabschiedung des Federal-Reserve-Acts am Tag vor Weihnachten des Jahres 1913, kann man absolut nicht davon sprechen, dass der Kongress irgendetwas weise oder bedacht beschlossen hätte. Weitere Versuche zur Gründung einer privaten Notenbank konnten in den beiden Jahrhunderten davor noch vereitelt werden und die freiheitlichen Gründerväter der USA hatten stets vor der Errichtung einer staatlichen Notenbank gewarnt, doch der Putsch mit der Übertragung des Geldmonopols auf ein privates Bankenkartell war klar ein krimineller Akt gegen die Interessen der Amerikaner und zulasten derer.


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