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Euphorie bei den Banken, Schreckensszenario für die Edelmetalle?

30.11.2016  |  Captain Hook
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Überprüfen Sie diese Theorie, indem Sie diesem Link folgen und den Dollarkurs über den Dow-Jones-Chart legen, beginnend mit der Wahlnacht am 8. November, als den Märkten klar wurde, dass Donald Trump der nächste US-Präsident ist. Die Kursbewegungen stimmen überein. Wenn Sie jetzt auf den langfristigen Monatschart umschalten, werden Sie eine riesige, mehrere Jahre umfassende Flagge sehen, die sich beim Dollar-Index bis in den Bereich von 108 Punkten erstreckt. Das bedeutet, dass von irgendwoher jede Menge Geld in den US-Dollar fließen wird, größtenteils aus Europa. (Zumindest theoretisch - in Wirklichkeit stammt der Großteil des Kapitals von Spekulanten, was wiederum den Banken zu Gute kommt.)

Lassen Sie sich also nicht täuschen. Das hier ist ernst. Der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten könnte jahrelang andauern, während Trumps Staatsausgaben die Sorgen Amerikas vergessen machen. Letzten Endes wird diese Strategie selbstverständlich nicht funktionieren, denn Infrastrukturprojekte und höhere Militärausgaben sind nur eine kurzfristige Notlösung.

Eine gesunde Wirtschaft benötigt dagegen organisches, wiederkehrendes, langfristiges Wachstum, welches nur mit Hilfe der Fertigungsindustrie erzielt werden kann. Die Behelfslösung könnte die Konjunktur noch mehrere Jahre lang über Wasser halten oder schon im nächsten Jahr scheitern, wenn die steigenden Zinskosten bei gleichzeitig sinkenden Steuereinnahmen (Trump plant diverse Steuererleichterungen) die Grenzen der Finanzpolitik aufzeigen.

Der künftige Präsident versucht, sich beim politischen Kurs John F. Kennedys und Ronald Reagans zu bedienen, indem er die Steuern senkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Allerdings sind die demografische Situation und die Bilanzen der amerikanischen Privatpersonen und Unternehmen heute nicht einmal ansatzweise so günstig wie noch vor 35 Jahren (zur Zeit der Reaganomics) oder gar vor 55 Jahren (vor Einführung des Revenue Acts von 1964). Es übrigens nicht einfach nur mein kreativer Geist, der sich diese Dinge ausdenkt, die Charts unterstützen meine Thesen. Ein Paradebeispiel ist der risikobereinigte Chart des S&P 500, den Sie unten sehen (Abb. 1).

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Abbildung 1


Wie Sie sehen, notiert das monatliche SPX/VIX-Verhältnis noch immer deutlich unter dem Widerstand an den Fächerlinien, obwohl der S&P 500 selbst auf nominelle Allzeithochs gestiegen ist. Der Fächer könnte in den nächsten Tagen zwar getestet werden, doch gleichzeitig besteht auch die Möglichkeit, dass das Verhältnis in diesem Monat mit einer negativen Abweichung schließt, was recht vielsagend wäre.

Vielleicht erinnern Sie sich an unsere Analyse der monatlichen Entwicklung des Volatilitätsindex VIX vor einigen Wochen. Darin schrieben wir, dass der VIX weiter in die Spitze der Keilformation drängen könnte, die sich seit 2008 gebildet hat, d. h. dass er weiterhin niedrig bleibt. Das kann nach dem kommenden Jahr allerdings nicht mehr lange so weitergehen. 2017 könnte also das Zeitfenster für eine Wende monumentalen Ausmaßes an den Aktienmärkten sein.

Da Janet Yellen ihre Position als Vorsitzende der US-Notenbank 2018, nach dem Ende ihrer aktuellen Amtszeit, wahrscheinlich verlieren wird, scheinen sich die Puzzleteile auch in dieser Hinsicht zusammenzufügen. Sie wird versuchen, ihr Vermächtnis zu schützen - d. h. die Aktienkurse auf einem hohen Niveau zu halten - so lange sie es noch kann.

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Abbildung 2


Der obenstehende Chart (Abb. 2) könnte uns zu der Annahme führen, dass die Börsen praktisch sofort einbrechen oder sich womöglich noch eine Weile seitwärts entwickeln könnten, während die Banker ihre letzten Cents in die eigenen Aktien investieren, um diese bis zur Auszahlung der Boni zu unterstützen. Darüber, wie lange es für die Technologieaktien noch abwärts gehen kann, ohne dass die Bankenaktien davon betroffen sind, kann nur spekuliert werden. Heutzutage sollte man von nichts mehr überrascht sein.

Auf Basis der Tageskurse sind die Technologieaktien gegenüber dem allgemeinen Markt bereits überverkauft, daher sollten Sie in den nächsten Tagen lieber nicht auf weitere Schwäche spekulieren. Wie es danach weitergeht ist allerdings offen.


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