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Das böse Erwachen - Marktcrash im nächsten Jahr?

21.12.2016  |  Captain Hook
Am Aktienmarkt ging es - wie vorhergesagt - bis zum Monatsende heiter und beschwingt zu, doch als der Monat und die Bilanzverschönerungen zum Ende des (Finanz-)Jahres vorüber waren, sanken die Kurse. Ihnen sollte bewusst sein, dass es an den Börsen die Hedgefonds sind, die dafür sorgen, dass die Show weitergeht, und die jüngsten Entwicklungen sind ein weiterer Beleg dafür.

Ein ähnliches Resultat ist daher auch gegen Jahresende zu erwarten. Ja, die Federal Reserve und die Geschäftsbanken erreichen mit ihrem Eigenhandel das größte Volumen und sind ein äußerst wichtiger Faktor in der Gleichung, doch allein können sie die Illusion nicht aufrechterhalten. Sie brauchen die Fonds nicht nur als Unterstützung, sondern auch, um sie auszubeuten.

Die Trader der Hedgefonds sind diejenigen, die die grenzwertigen und aggressiven Wetten an den Derivatemärkten abschließen, wo deshalb von den Algorithmen Hackfleisch aus ihnen gemacht wird. Wenn sie in den Derivaten eines Marktes eine Netto-Long-Position halten (einschließlich der Edelmetall-Futures und -ETFs), dann geht es für diesen Markt bergab und umgekehrt. Aus diesem Grund erzielen sie auch keine Profite für ihre Investoren. Natürlich ging es nie darum, Gewinne für die Anleger zu erwirtschaften, denn diese sind zum größten Teil entweder verzweifelt oder dumm und auf jeden Fall leicht auszubeuten.

Nein, die Fonds wollen sich vor allem selbst bereichern, egal zu welchem Preis. Das haben sie von den Banken gelernt. (Sehen Sie sich nur an, wie die Banker ihre eigenen Aktien mit fehlerhaften, unlogischen Argumentationen stützen, wenn die Auszahlung der Boni kurz bevorsteht.) Sie sind sich für keine Geschichte zu schade, solange sie bezahlt werden.

Wenn Hillary Clinton die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen hätte, wären die Aktien der Banken und des Finanzsektors im Vorfeld von Weihnachten und der Bonussaison ebenfalls gestiegen, nur eben aus einem anderen Grund - nicht aus Begeisterung über die "Trumponomics". Im nächsten Jahr wird es womöglich nicht mehr so vergnügt zugehen, denn eine Wiederholung bzw. Analogie zu den Jahren 1928/29 ist bereits in Arbeit, jetzt da Donald Trump der mächtigste US-Präsident seit Franklin D. Roosevelt sein wird.

Ganz recht. Falls Sie es nicht wussten: Die Republikaner haben am 8. November nicht nur die Präsidentschaft erlangt, sondern auch die Mehrheit im Repräsentantenhaus, im Senat und in der Judikativen, denn Trump darf in den nächsten Jahren mehrere Richter des Obersten Gerichtshofes ernennen. Eine solche Konstellation gab es schon seit 1928 nicht mehr, dem Jahr vor dem Beginn des großen Crashs, der dazu führte, dass der Dow Jones in nur zwei kurzen Jahren um 90% fiel.

Wie weit Trump mit seinen Plänen kommen wird, ist unklar. Er gründet seine ökonomischen Vorhaben auf die Wirtschaftspolitik Ronald Reagans, doch das ist ein Modell, das angesichts unserer heutigen Situation nicht funktionieren wird. Wie in den Jahren 1928/29 ist es dennoch denkbar, dass die Aktienkurse vor dem Hintergrund expandierender Kreditmärkte zunächst bis in den nächsten Sommer hinein steigen (trotz zunehmender Inflationssorgen und steigender Zinsen).

Trump setzt auf kopierte Wirtschaftspolitik, doch damit wird er, wie gesagt, heutzutage keinen Erfolg haben. Warum aber können Reaganomics oder die als New Deal bekannten Wirtschafts- und Sozialreformen Roosevelts in der Gegenwart nicht funktionieren? In einem Wort - Schulden. Die heutigen Umstände sind in dieser Hinsicht beispiellos und nicht mit früheren Zeiten zu vergleichen. Die unhaltbare, nicht langfristig tragbare Schuldenblase wird Trump von der Obama-Regierung und deren Bankerfreunden erben. Zudem ist die amerikanische Bevölkerung, anders als in den 1980er Jahren unter Ronald Reagan, heute stärker denn je von staatlichen Hilfen abhängig.

Die geplanten Steuererleichterungen werden sicherlich hilfreich sein und könnten der Grund dafür sein, dass der Enthusiasmus noch bis weit ins nächste Jahr hinein anhält. Doch wenn man auch die Inflation bedenkt, die Trump (im Gegensatz zu den 1980ern) in das System injizieren muss, um die Beschäftigungsquote weiter zu erhöhen, wird deutlich, dass es letztlich unmöglich ist, die im Laufe der Zeit immer höher werdenden Hindernisse (Schulden, demografische Entwicklungen etc.) zu überwinden.

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