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Gold & Silber: Marktlage so bullisch wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr

14.02.2017  |  Andrew Hoffman
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Dann wäre da noch "Dr. Copper", das am stärksten auf die Wirtschaftsentwicklung reagierende Metall. Dem obersten Glaubenssatz der falschen und in sich widersprüchlichen "Trumpflation"-Religion zufolge, nimmt die Kupfernachfrage derzeit angeblich zu, weil erwartet wird, dass die Staatsausgaben unter Trump erhöht werden - obwohl eine solche Ausweitung noch nicht einmal vorgeschlagen, geschweige denn beschlossen wurde. Immerhin steht zuvor eine potentiell verheerende Debatte über die näher rückende Schuldenobergrenze an. Dazu kommt noch die unangenehme Wahrheit, dass der Kupferpreis zum Ende des mehr als ein Jahrzehnt andauernden Baubooms in China nur knapp über den Tiefs lag, auf die er im Zuge der Finanzkrise von 2008 gesunken war.

In einem Artikel vom Dezember habe ich anhand einiger Fakten diskutiert, warum Silber ebenso wie Kupfer, Blei und Zink als Industriemetall von großer Bedeutung ist (zusätzlich zu seiner historischen und immer wichtiger werdenden monetären Rolle), und dargelegt, warum die Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage im Silbersektor deutlich bullischer sind.

Gehen wir diesmal noch einen Schritt weiter. Die weltweite Kupferproduktion erreichte 2016 einen Rekord und war im vergangenen Jahr 50% höher als vor der Finanzkrise, als die globale Wirtschaftsaktivität einen Höhepunkt verzeichnete. Zudem stieg die Fördermenge 2016 stärker an als in jedem anderen Jahr des letzten Jahrzehnts. Angesichts dieser Marktlage warnten vor Kurzem selbst die unbeirrbaren Wirtschaftsoptimisten von Goldman Sachs in einem Bericht vor dem künftigen Rückgang der Kupferpreise aufgrund der Angebotsschwemme.

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Falls Sie glauben, dass eine stärkere Nachfrage diese Kupferflut absorbieren wird, dann stellt sich die Frage, warum die Lagerbestände ebenfalls höher sind als je zuvor. In diesem Zusammenhang ist es wirklich mehr als lächerlich, dass der Kupferpreis angeblich "im Vorfeld eines Streiks an der weltgrößten Kupfermine sprunghaft anstiegen ist", wie ZeroHedge in dieser Woche schrieb. War das mit den sprunghaften Kursgewinnen am Ölmarkt vergleichbar, zu denen es immer dann kommt, wenn ein OPEC-Mitglied zum tausendsten Mal verspricht, die Fördermenge zu senken, obwohl sich die Angebots- und Nachfragesituation nicht im Geringsten geändert hat? (Während ich diesen Artikel verfasse, ist genau das Gleiche erneut passiert - kein Witz.)

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Am Gold- und Silbermarkt kommt es dagegen nie zu "sprunghaften" Preisanstiegen, wenn bullische Angebots- oder Nachfragedaten veröffentlicht werden - dabei ist die fundamentale Lage an den Edelmetallmärkten heute so bullisch wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Dezember habe ich in diesem Zusammenhang einen Chart von Standard & Poor's veröffentlicht, der zeigt, dass die Goldproduktion nach Einschätzung der eindeutig im Mainstream anzusiedelnden Analysten nicht nur 2015 ihr Maximum erreicht hat, sondern innerhalb der nächsten acht Jahre auch um ganze 25% sinken soll.

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Die globale Nachfrage schießt unterdessen in die Höhe. Der folgende Chart macht deutlich, dass die physischen Goldkäufe durch ETFs wie XETRA-Gold förmlich explodiert sind.

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Der nächste Chart zeigt die weltweite Goldnachfrage des letzten Jahrzehnts. Wie Sie sehen, blieb die Nachfrage im Gesamtjahr 2016 nur 8% hinter der Rekordnachfrage des Jahres 2011 zurück. Kein schlechter Wert, wenn man bedenkt, dass der Goldpreis in US-Dollar infolge der beispiellosen Propaganda und Manipulationen rund 35% unter dem Hoch von 2011 notiert. Andererseits notiert der Goldkurs in den meisten anderen globalen Währungen in der Nähe seiner Allzeithochs oder hat frühere Spitzenpreise deutlich übertroffen - und auf diese Länder ist auch der überwiegende Teil der physischen Goldkäufe weltweit zurückzuführen.

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