Das Unerwartete: starker US-Dollar, teures Gold
20.02.2017 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Es ist eine Nachricht, die vermutlich viele Anleger noch nicht erreicht hat: Das Gold hat zunehmend Boden gewonnen gegenüber dem US-Dollar.
Wie wird die "US-Dollar-Politik" von US-Präsident Donald J. Trump aussehen? Wird er eine Abwertung des Greenbacks anstreben? Oder wird Trumps Wirtschaftspolitik für eine Aufwertung des US-Dollar in den Devisenmärkten sorgen? Von der Antwort auf diese Frage hängt viel ab. Vor allem für Edelmetallanleger. Denn bekanntlich spielt der US-Dollar-Außenwert eine überaus wichtige Rolle für die Preisveränderungen in den Edelmetallmärkten. Zumindest scheint es so zu sein.
Die nachstehende Grafik zeigt die Veränderungen des Goldpreises (USD/oz) in Ab-hängigkeit von der Veränderung des US-Dollar-Außenwertes. In der Betrachtungsperiode (1973 bis Januar 2017) ging im Durchschnitt eine Aufwertung des US-Dollars um 10 Prozent mit einem Rückgang des Goldpreises um 12 Prozent einher (und umgekehrt). Allerdings ist zu beachten, dass der Goldpreis - unabhängig von den Wechselkursbewegungen - im Durchschnitt knapp 9 Prozent pro Jahr zugelegt hat. Dieser Befund deutet an, dass es außer dem US-Dollar-Außenwert andere (bedeutsame) Faktoren gibt, die für die Goldpreisentwicklung verantwortlich sind. Dazu zählt vor allem die Geldmengenausweitung. (1)
Es ist etwas in Bewegung geraten
Die obige Grafik legt folglich nahe, dass der Goldpreis prinzipiell auch dann steigen kann, wenn der US-Dollar-Außenwert steigt (wenn letzterer nicht allzu stark steigt). In den letzten Jahren ist jedoch etwas zu beobachten, was aus der obigen Grafik so nicht herauszulesen ist. Die nachstehende Grafik zeigt dazu den Goldpreis (USD/oz) in Abhängigkeit des US-Dollar-Außenwertes. Seit etwa Herbst 2014 ist der US-Dollar-Außenwert gestiegen, der Goldpreis hat sich dabei tendenziell seitwärts bewegt. Mit anderen Worten: Ein stärkerer US-Dollar hat - anders wie in den Jahrzehnten zuvor - nicht zu einem Nachgeben des Goldpreises geführt. Woran kann das liegen?
Die ganz offensichtlich veränderte Beziehung zwischen dem Goldpreis und dem US-Dollar-Außenwert könnte darauf hindeuten, dass der Status des US-Dollars als (alleinige) Weltreservewährung gewissermaßen "angeknackst" ist. Zwar ist der US-Dollar nach wie vor das unumstrittene, unangefochtene Welt-Fiat-Geld (im Vergleich zum Euro, dem japanischen Yen und dem chinesischen Renminbi).
Wie wird die "US-Dollar-Politik" von US-Präsident Donald J. Trump aussehen? Wird er eine Abwertung des Greenbacks anstreben? Oder wird Trumps Wirtschaftspolitik für eine Aufwertung des US-Dollar in den Devisenmärkten sorgen? Von der Antwort auf diese Frage hängt viel ab. Vor allem für Edelmetallanleger. Denn bekanntlich spielt der US-Dollar-Außenwert eine überaus wichtige Rolle für die Preisveränderungen in den Edelmetallmärkten. Zumindest scheint es so zu sein.
Die nachstehende Grafik zeigt die Veränderungen des Goldpreises (USD/oz) in Ab-hängigkeit von der Veränderung des US-Dollar-Außenwertes. In der Betrachtungsperiode (1973 bis Januar 2017) ging im Durchschnitt eine Aufwertung des US-Dollars um 10 Prozent mit einem Rückgang des Goldpreises um 12 Prozent einher (und umgekehrt). Allerdings ist zu beachten, dass der Goldpreis - unabhängig von den Wechselkursbewegungen - im Durchschnitt knapp 9 Prozent pro Jahr zugelegt hat. Dieser Befund deutet an, dass es außer dem US-Dollar-Außenwert andere (bedeutsame) Faktoren gibt, die für die Goldpreisentwicklung verantwortlich sind. Dazu zählt vor allem die Geldmengenausweitung. (1)
Quelle: Bloomberg; eigene Berechnungen
1) Handelsgewichteter US-Dollar-Wechselkurs. Eine positive (negative) Steigerungsrate bedeutet einen Aufwertung (Abwertung). Periode: März 1973 bis Januar 2017.
1) Handelsgewichteter US-Dollar-Wechselkurs. Eine positive (negative) Steigerungsrate bedeutet einen Aufwertung (Abwertung). Periode: März 1973 bis Januar 2017.
Es ist etwas in Bewegung geraten
Die obige Grafik legt folglich nahe, dass der Goldpreis prinzipiell auch dann steigen kann, wenn der US-Dollar-Außenwert steigt (wenn letzterer nicht allzu stark steigt). In den letzten Jahren ist jedoch etwas zu beobachten, was aus der obigen Grafik so nicht herauszulesen ist. Die nachstehende Grafik zeigt dazu den Goldpreis (USD/oz) in Abhängigkeit des US-Dollar-Außenwertes. Seit etwa Herbst 2014 ist der US-Dollar-Außenwert gestiegen, der Goldpreis hat sich dabei tendenziell seitwärts bewegt. Mit anderen Worten: Ein stärkerer US-Dollar hat - anders wie in den Jahrzehnten zuvor - nicht zu einem Nachgeben des Goldpreises geführt. Woran kann das liegen?
Quelle: Bloomberg; eigene Berechnungen
1) Handelsgewichteter US-Dollar-Wechselkurs. Periode: März 1973 bis Januar 2017.
1) Handelsgewichteter US-Dollar-Wechselkurs. Periode: März 1973 bis Januar 2017.
Die ganz offensichtlich veränderte Beziehung zwischen dem Goldpreis und dem US-Dollar-Außenwert könnte darauf hindeuten, dass der Status des US-Dollars als (alleinige) Weltreservewährung gewissermaßen "angeknackst" ist. Zwar ist der US-Dollar nach wie vor das unumstrittene, unangefochtene Welt-Fiat-Geld (im Vergleich zum Euro, dem japanischen Yen und dem chinesischen Renminbi).