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Wenn das ganze System zusammenbricht ...

19.04.2017  |  Chris Martenson
- Seite 3 -
Die letzten Daten, für 2016, weisen den niedrigsten Wert seit der Großen Rezession aus. Auch in den nächsten beiden Jahren soll das Wachstum den Prognosen zufolge bei weniger als 3% liegen. Die Weltwirtschaft ist bereits seit zehn Jahren nicht mehr um durchschnittlich 3% gewachsen. Selbst die mächtigen USA haben diese Wachstumsrate schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr erreicht. Wir müssen also fragen: Wie lange wird es noch dauern, bis endlich zugegeben wird, dass an unserer hoffnungsvollen Geschichte vom starken Aufschwung, der uns aus der Schuldenklemme hilft, etwas nicht stimmt?

2017 sieht es nebenbei bemerkt keineswegs besser aus, wie die Vorhersagen der Federal Reserve von Atlanta bestätigen. Diese Gelegenheit wollen wir auch gleich nutzen, um darauf hinzuweisen, dass die Behörden und Institute dieser Welt das künftige Wirtschaftswachstum konsequent überschätzt haben. Das hindert sie natürlich nicht daran, auch weiterhin Jahr für Jahr steigende Wachstumsraten zu prognostizieren. Als Beispiel sehen Sie hier die Vorhersagen, die der IWF in den letzten sechs Jahren zum weltweiten Wirtschaftswachstum gemacht hat:

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Jede dieser farbigen Linien stellt eine Prognose dar. Jedes Mal wurde von einem deutlichen zukünftigen Anstieg des Wachstum ausgegangen. Damit war nicht nur die allgemeine Richtung all dieser Vorhersagen völlig falsch, sondern es gelang dem IWF noch nicht einmal, das jeweils nächste Quartal ansatzweise richtig einzuschätzen. Sehen Sie, dass keine der Linien unter die 3-%-Marke fällt? Und sehen Sie, wie das weltweite Wirtschaftswachstum im Chart darüber nie über diese Marke gestiegen ist?

Verschiedene Gründe, insbesondere auch die demografische Entwicklung der alternden Bevölkerung, führen dazu, dass sich das Wachstum der OECD-Länder in Zukunft zwangsläufig verlangsamen muss:

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Meine "Vorhersage" ist, dass die Prognosen im obenstehenden Chart viel zu hoch sind, vor allem, weil ich im Gegensatz zu allen Mainstream-Ökonomen auch die sinkenden Netto-Energieerträge mit einkalkuliere. Die Erfolgsquote der Institutionen bei der Abschätzung der künftigen Wirtschaftsentwicklung zeigt jedenfalls, dass man fast mit Sicherheit richtig liegt, wenn man wettet, dass das tatsächliche Wachstum niedriger ausfallen wird.

Die einzige Rechtfertigung für die astronomischen Schulden, die wir bis zum heutigen Tag angehäuft haben - ganz zu schweigen von den neuen Tranchen, die nötig sind, um das ganze Gebilde vor dem Einsturz zu bewahren - ist das Märchen vom rasanten, endlosen, zukünftigen Wirtschaftswachstum. Diese Geschichte ist, wie wir gezeigt haben, nichts als ein wahnhaftes Hirngespinst.

Stagnierendes Wachstum, Billionen um Billionen neuer Schulden und die sinkende Nettoenergie ergeben ein äußerst instabiles Konstrukt, das letztlich zusammenbrechen muss. Allerorten sprießen die Finanzblasen aus dem Boden und die Mechanismen des Vermögenstransfers sind bereits etabliert. In dieser Endphase wird es nur sehr wenige Gewinner, aber zahllose Verlierer geben.

Wenn die Naturgesetze des Marktes die fehlgeleiteten Versuche der Notenbanken, der Welt durch Gelddrucken zu Wohlstand zu verhelfen, schließlich zunichte machen, wird es zunächst zu einem heftigen Kurssturz kommen. Stellen Sie sich den Crash von 2008 vor, aber potenziert. Dies wird wiederum die unvermeidliche Reaktion des Zentralbankenkartells auslösen: "Lasst die Druckerpressen auf Hochtouren laufen!" Für eine kurze Zeit hat es vielleicht ein Anschein, als würde diese Strategie funktionieren, doch schon bald darauf wird der Wert sämtlicher Währungen unter der Flutwelle der einsetzenden Inflation kollabieren.

Es wir schwierig sein, das eigene Vermögen in dieser Zeit zu schützen, wenn sich Disinflation und Inflation abwechseln. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die zugrundeliegenden Mechanismen zu verstehen und zu wissen, womit wir in Zukunft rechnen müssen. Nur dann haben Sie die Möglichkeit, ihr Vermögen nicht nur zu bewahren, sondern die Situation auch zu Ihrem Vorteil zu nutzen.

Im zweiten Teil des Berichts (für Mitglieder) erklären wir den wahrscheinlichsten weiteren Verlauf auf Grundlage des Ka-POOM-Modells und wie man sich angesichts der künftigen Entwicklungen positionieren sollte.


© Chris Martenson


Der Artikel wurde am 11. März 2017 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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