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Gold: Die Luft ist sehr dünn geworden

21.04.2017  |  Florian Grummes
1. Gold in USD

Rückblick:

Der gesamte Edelmetallsektor konnte sich seit Mitte Dezember deutlich erholen. Insbesondere der beharrlich steigende Goldpreis kann mittlerweile wieder überzeugen, während die Minenaktien nach einem ersten Sturmlauf seit Ende Februar doch klar zurückgeblieben sind und damit eher enttäuschen.

Nachdem der Goldpreis Ende Februar noch erwartungsgemäß an der 200-Tagelinie (1.260 USD) scharf nach unten abgeprallt war, konnten sich die Bullen im März schnell wieder an diesen wichtigen Durchschnitt herantasten. Nach einer mehrwöchigen Konsolidierung zwischen 1.240 und 1.260 USD kam es vor Ostern schließlich zum Ausbruch über 1.265 USD und in der Folge sofort zu einem steilen Anstieg bis auf 1.294 USD. Hier verläuft nun die entscheidende sechsjährige Abwärtstrendlinie, deren Widerstand mit jedem weiteren Angriff aufgeweicht wird.

Bislang haben sich die Bullen an dieser Marke aber festgelaufen und benötigen vermutlich zunächst einen Rücksetzer, um dann mit frischen Kräften die nächste Attacke starten zu können.


Gold in USD Monatschart:

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Nach wie vor bewegt sich der Goldpreis auf dem arithmetischen Monatschart innerhalb des riesigen symmetrischen Dreiecks, welches sich seit 2011 entwickelt hat. In den letzten Tagen wurde erstmals seit dem letzten Sommer wieder die obere Begrenzungslinie (aktuell im Bereich um ca. 1.290 USD) erreicht. Ein nachhaltiger Durchbruch ist bislang (noch) nicht zu beobachten.

Sollten die Bullen hier erneut scheitern, wäre auf der Unterseite innerhalb des Dreiecks locker Platz bis ca. 1.180 USD und sogar tiefer. Allerdings ist der Goldpreis schon weit in das Dreieck hineingelaufen, so dass ein weiterer Test der unteren Begrenzung nicht mehr notwendig erscheint. Auch sind auf dem Monatschart derzeit keine negativen Signale auszumachen, denn sowohl der MACD-Indikator als auch der Stochastik-Oszillator überzeugen mit Kaufsignalen.

Ein Ausbruch aus dem Dreieck nach oben ist daher deutlich wahrscheinlicher und würde nach sechs Jahren Abwärtstrend sicherlich stark bullische Kräfte freisetzen. In der Summe verdient sich der Monatschart das Prädikat "zunehmend bullisch". Am wahrscheinlichsten bleibt auf Sicht der kommenden Monate aber zunächst ein mehrmaliges Anlaufen der oberen Dreiecksbegrenzung, bevor dem Goldpreis schließlich der große Ausbruch gelingen müsste.


Gold Volatilitätsindex:

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Vor vier Wochen erreichte die Volatilität am Goldmarkt den tiefsten Stand seit acht Jahren. Mittlerweile hat die Schwankungsbreite wieder deutlich zugelegt.

In Verbindung mit der Divergenz bei der Stochastik lässt sich nun schlussfolgern, dass die Volatilität im weiteren Jahresverlauf stark ansteigen wird! Damit ist zwar noch nicht die grundsätzliche Trendrichtung definiert, es braut sich am Goldmarkt aber zunehmend Dynamik zusammen. Besonders für Optionsgeschäfte und Marginspekulanten wird es dann ungemütlicher. Aber auch dem einfachen Anleger werden die starken Schwankungen auf den Magen schlagen.

Am besten fährt man hier mit langfristigen und risikoarmen Investitionen, also natürlich mit physischem Gold und Silber in den eigenen Händen.


Gold in USD Wochenchart:

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Auch auf dem arithmetischen Wochenchart wird klar, dass der Goldpreis kurz vor dem großen Befreiungsschlag steht.

Seit dem Herbst 2011 deckelt der Abwärtstrend das Kursgeschehen und hat die meisten Goldbugs in tiefe Depressionen gestürzt. Mit einem erfolgreichen Ausbruch über diese Widerstandsmauer wäre das Tal der Tränen endlich verlassen. Dann dürfte es im Anschluss zu einer mehrmonatigen Rally kommen, welche den Goldpreis bis zur nächsten großen Widerstandszone im Bereich um 1.500 USD voranbringen müsste.

Blickt man aber auf den Stochastik-Oszillator, finden wir einen stark überkauften Zustand vor. Die Erholung in den letzten vier Monaten hat offensichtlich sehr viel Kraft gekostet und schreit eigentlich nach einem erneuten Luftholen bzw. einem Rücksetzer.

Insofern ist man gut beraten, aktuell nicht blind auf einen Ausbruch über die sechsjährige Abwärtstrendlinie zu setzen. Möglich ist natürlich wie immer alles, ein Markt, welcher im deutlich überkauften Zustand eine starke Widerstandslinie erreicht, ist aber anfällig für Gewinnmitnahmen und Shortattacken.

Neben der sechsjährigen Abwärtstrendlinie stehen den Bullen zudem auch die ehemalige Unterstützungszone vom letzten Sommer im Bereich um 1.300 - 1.310 USD sowie das obere Bollinger Band (1.304 USD) im Wege.

Auf der Unterseite macht der Wochenchart gleichzeitig klar, dass Goldpreise unterhalb von 1.180 USD kaum noch denkbar sind. Zu massiv hat sich hier mittlerweile eine Unterstützung aufgebaut. Zudem warten auf die Bären derart viele Stellungen der Bullen auf dem Weg nach unten, dass bereits Kurse unterhalb von 1.220 USD ziemlich unwahrscheinlich geworden sind.

Zusammengefasst ist auch der Wochenchart "zunehmend bullisch", allerdings mit der Einschränkung, dass die überkaufte Stochastik früher oder später korrigiert werden muss. Je länger diese notwendige Korrektur auf sich warten lässt, umso schmerzhafter wird sie werden.


Gold in USD Tageschart:

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