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Interessanter April gibt Einblick in den Goldmarkt

25.05.2017  |  Presse
Gold erhielt im April weiterhin positive Impulse. Physisches Gold erreichte am 18. April einen Kurs von USD 1.289,60 pro Unze. Treiber waren in erster Linie die US-Wirtschaftsdaten, die schwächer als erwartet ausfielen. Insbesondere blieben die veröffentlichten Beschäftigungszahlen hinter den Erwartungen zurück, und auch die US-Produktionszahlen sorgten für eine negative Überraschung. Unterstützung erhielt Gold zudem durch Aussagen von Präsident Donald Trump in einem Interview vom 12. April, in dem er erklärte, der US-Dollar werde zu stark und es wäre ihm lieber, die Federal Reserve würde das Zinsniveau niedrig halten.

Der US-Dollar (DXY Index1) verlor im Monatsverlauf 1,30%. Bis zum 18. April preisten die Märkte keine weitere Zinsanhebung durch die Fed im Juni ein, wobei die implizierte Wahrscheinlichkeit bei nur 43,7% lag. Allerdings nahmen die Märkte das Ergebnis der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen positiv auf, was für ein positives Marktsentiment sorgte und den Goldpreis in der letzten Aprilwoche nach unten drückte.

Am Stichtag 1. Mai gingen die Märkte mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 70% von einer Zinsanhebung durch die Fed im Juni aus, für den Juli mit einer Wahrscheinlichkeit von 72%. Gold schloss den Monat bei USD 1.264 pro Unze und legte somit USD 18,94 pro Unze bzw. 1,52% zu.

Die Nachfrage nach mit physischem Gold besicherten börsengehandelten Produkten (Exchange Traded Products, ETP) erholte sich im April, sodass die Bestände in dem Monat um ca. 1,4 % und seit Jahresbeginn um 4,6 % stiegen. Wir verfolgen die Zuflüsse in mit physischem Gold besicherte ETP, da wir davon ausgehen, dass Anlagen in diese Produkte normalerweise eine längerfristige, strategische Investmentnachfrage nach Gold darstellen und somit sehr gut die Richtung anzeigen, in die sich der Goldmarkt entwickelt.


Ungewöhnliches Verhalten der Goldaktien im Vergleich zu physischem Gold

Die Goldaktien schnitten schlechter als das Metall ab, was für einen Zeitraum mit steigenden Goldpreisen atypisch ist. Der NYSE Arca Gold Miners Index2 (GDMNTR) fiel in dem Monat um 1,9%, der MVIS Global Junior Gold Miners Index3 (MVGDXJTR) ging um 10,8% zurück.

Was Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung (Small Caps) anbelangt, sind wir der Ansicht, dass die unterdurchschnittliche Performance dieser Gruppe mit dem Handelsverhalten infolge der am 12. April 2017 für den MVIS Global Junior Gold Miners Index angekündigten Regeländerung zusammenhängt.

Die Neuerung sieht eine Erweiterung des Kreises der Unternehmen, die in den Index aufgenommen werden können, mit Wirkung ab dem 17. Juni 2017 vor. Nach unseren Beobachtungen reagierte der Markt angesichts der erwarteten Neugewichtung des Indexes mit Verkäufen der Unternehmen, die voraussichtlich weichen müssen, um für die neu in den Index aufzunehmenden Unternehmen Platz zu schaffen. Dies führte zu erheblichem Verkaufsdruck.

Wir erwarten eine gewisse Volatilität bei den Aktienkursen der Junior-Unternehmen im Index, die anhalten dürfte, bis die Indexänderung im Juni in Kraft tritt. Wir halten den Effekt auf die Aktienkurse für vorübergehend und erwarten eine Rückkehr zu einer mehr ausgewogenen Handelstätigkeit, bei der sich der Aktienkurs langfristig nach den fundamentalen Daten der Aktien richtet.

Bei den Aktien mit höherer Marktkapitalisierung (Larger Caps) wurde die unterdurchschnittliche Wertentwicklung maßgeblich durch den Rückgang des Aktienkurses von Barrick Gold um 12% (1,9% des Nettovermögens) beeinflusst. Am 24. April veröffentlichte Barrick seine Ergebnisse für das 1. Quartal 2017 und enttäuschte die Erwartungen. Grund für die schlechten Zahlen waren in erster Linie betriebliche Probleme, die das Unternehmen in Kürze beheben will.

Von den Märkten wurde die Meldung allerdings sehr negativ aufgenommen, da Barrick in den vergangenen Jahren die Erwartungen stets erfüllte oder gar übertraf. Obwohl es einige weitere negative Überraschungen gab, meldeten die großen und mittelständischen Unternehmen für das erste Quartal insgesamt Ergebnisse, die mindestens den Erwartungen entsprachen.

Bei steigenden Goldpreisen sollte die Wertentwicklung der Goldaktien besser, bei fallenden Goldpreisen schlechter als bei physischem Gold ausfallen. Obwohl diese erwartete relative Wertentwicklung in bestimmten Zeiten nicht gelten mag (dieser Fall trat beispielsweise im April ein), haben die Goldaktien in den letzten paar Jahren durchgängig bewiesen, wie wirksam sie als Hebel für Gold sind (siehe nachstehende Grafik).



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