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Größte Gefahr für US-Markt: Nur noch 61 Tage!

23.06.2017  |  Uli Pfauntsch
Kürzlich hatte ich Ihnen mitgeteilt, dass die wichtigsten Notenbanken allein in den ersten vier Monaten des Jahres umgerechnet 1 Billion Dollar an zusätzlichen Währungseinheiten kreiert haben. Nun gibt es ein Update: Über die letzten fünf Monate erhöhte sich diese Summe auf 1,5 Billionen Dollar (300 Milliarden Dollar pro Monat), mehr als jemals zuvor in einem solchen kurzen Zeitraum.

Die gemeinsame Bilanzsumme der EZB, Fed, BoJ, BoE und SNB ist inzwischen auf 15,1 Billionen Dollar aufgebläht. Die immense Liquiditätsschwemme hob insbesondere die Aktienmärkte in Europa und Japan nach oben, doch ein erheblicher Teil der von den Institutionen eingesetzten Mittel floss weiterhin in die großen U.S. Tech-Aktien.

Die FAANG Aktien (Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google) brachen zuletzt in einer plötzlichen Bewegung ein und verloren an einem einzigen Tag mehr als 100 Milliarden Dollar Börsenwert.

Doch anschließend zeigte sich erneut das übliche "Buy-the-Dip" Verhalten am Markt und die Blase in den Tech-Werten wuchs weiter. Interessant zu wissen ist, welche Investoren maßgeblich die Kurse dieser Unternehmen beeinflussen. Laut FactSet, sind 82 Prozent des kombinierten Anteils von Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google in den Händen großer Geldverwalter wie BlackRock, Vanguard, Fidelity und Capital Group.

Ersetzt man Netflix mit der größeren Microsoft, halten Hedgefonds lediglich 58 Milliarden Dollar in den FAAGM-Werten, verglichen mit 688 Milliarden Dollar, die von börsennotierten ETFs gehalten werden.


Das Ende des menschlichen Investors

Die Großbank JPMorgan kam heute mit einer erschreckenden Erkenntnis heraus: "Quantitatives Investieren, basierend auf Computerformeln und Trading durch Maschinen lassen die traditionelle Aktienauswahl im Nebel stehen und dominieren nun die Aktienmärkte".

Die Großbank schätzt, dass nur 10 Prozent des Handelsvolumens an den Aktienmärkten von regulärem Stock-Picking bestimmt sind. Die Mehrheit der Aktien-Investoren kauft oder verkauft heutzutage keine Aktien auf Basis spezifischer Fundamentaldaten. Deshalb, ist JPMorgan überzeugt, stand der jüngste Ausverkauf im Tech-Sektor im Zusammenhang mit Computer-Handel und nicht mit traditionell fundamentalen Investoren.

"Während fundamentale Geschichten die Preisbewegungen erklären sollen, kauft oder verkauft die Mehrheit der Aktieninvestoren heutzutage keine Aktien auf Basis spezifischer Fundamentaldaten", so Marko Kolanovic, Derivate-Chef von JPMorgan.

Es ist kein Geheimnis, dass die weltgrößten Vermögensverwalter wie BlackRock oder Vanguard längst auf so genannte Robo-Advisor setzen. Die "Robos" erkennen Trend-Muster und wurden für ihre "Buy-the-Dip" Strategie wieder und wieder und wieder belohnt. Dieses Spiel - völlig losgelöst von jedweder fundamentaler Realität - funktioniert so lange, bis es nicht mehr funktioniert (der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht). Kolanovic warnte bereits zuvor, dass ein selbst ein moderater Anstieg der Volatilität, gepaart mit einem Abfall der Liquidität, zu "katastrophalen Verlusten" in der bislang besten Strategie des Jahres resultieren könnte - dem Verkauf von Volatilität (Short VIX).

"Bond King" Jeff Gundlach teilt dieselben Bedenken und hob hervor, dass "dass ein massiver Geldbetrag short im VIX ist. "Es ist ein Trade, der viel Geld gemacht hat und der sehr, sehr überlaufen ist, was mir nahelegt, dass die Tage der niedrigen Volatilität gezählt sind". Gundlach wiederholte, dass er auf absehbare Zeit zwar keine Rezession sieht, aber eine Sommerkorrektur im S&P 500 erwartet.


Die beiden meist unterschätzten Gefahren

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