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Interview: "Die Notenbanken haben das Geldsystem nur augenscheinlich stabilisiert"

17.07.2017  |  Mack & Weise
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Hier lohnt der Blick auf die jüngst veröffentlichte GFMS-Statistik, die klar aufzeigt, dass nicht der berühmte Schwanz, sondern vielmehr nur ein Haar der Schwanzspitze mit dem Hund, sprich dem physischen Gold, wedelt!

Im Jahr 2016 standen dem bis zu diesem Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte geförderten und gehorteten Gold - rund 187.200 t - Terminbörsenhandelsaktivitäten in Höhe von sagenhaften, auf Papier kreierten 230.907 t Gold gegenüber!

Angesichts dieser Dimensionen, die die Gold- aber auch Silberderivate inzwischen erreicht haben, ist klar, dass niemand die in den Derivatekontrakten versprochenen Lieferungen im Ernstfall einhalten kann, sich jedoch mit diesen der Preis von Gold und Silber gezielt managen, also manipulieren, lässt.

Seit April 2013, also fast gleichzeitig mit der Verkündung des Eine-Billionen-USD-QE3 der Fed und der Konfiskation der zyprischen Sparguthaben, wird vornehmlich über die US-Terminbörse Comex das "Krisenthermometer des Finanzsystems" (Alan Greenspan) immer wieder gezielt "abgekühlt".

Die zahllosen Comex-Attacken, die fast immer nur auf die Feststellung des tiefstmöglichen Goldkurses abzielen, werden in den Medien jedoch nie als Manipulation angeprangert, obwohl doch die Manipulationen an den Edelmetallmärkten längst eine bewiesene Tatsache ist. Schließlich mussten doch einige Banken in den letzten Jahren für ihr allzu auffälliges Manipulieren diverse Strafzahlungen leisten, die jedoch stets nur einem Verwarngeld gleichkamen.

Mit der wider jede Logik konträr zur beispiellosen Geldinflationierung verlaufenden negativen Kursentwicklung und der begleitenden Negativberichterstattung in der Main Stream-Presse hat das Interesse der Investoren so über die Zeit deutlich nachgelassen, jedenfalls im Westen. Insbesondere aber asiatische Investoren - inkl. Notenbanken - nutzten und nutzen die subventionierten Preise für großvolumige physische Goldkäufe und geben dem Westen zurück, was dieser so gerne exportiert: die immer wertloser werdenden Papierdollars.


Andreas Marquart: Lassen Sie uns über den Markt für Gold- und Silberproduzenten sprechen. Wie ergeht es den Unternehmen bei den gegenwärtigen Kursniveaus der Edelmetalle?

Volker Schnabel: Der längste Bärenmarkt der Geschichte hat die Edelmetallminenaktien nicht nur gehörig unter Druck gebracht und Investoren verscheucht, sondern hier auch Positives, einen notwendigen Selbstheilungsprozess, angestoßen.

In den Unternehmen wurden die Gesamtkosten der Produktion hinterfragt, unrentable Minen geschlossen und der in der Vergangenheit gelebte verschuldungsintensive und existenzgefährdende Höher-schneller-weiter-Gedanke beerdigt. All dieses stimmt uns sehr positiv. Die Edelmetallminenunternehmen haben in den letzten Jahren alle Voraussetzungen geschaffen, den von uns erwarteten Anstieg des Gold- und Silberpreises ordentlich "hebeln" zu können.

Würde beispielsweise der Goldpreis bei durchschnittlichen all-in sustaining costs (AISC Q1 2017: rund 878 USD/Unze) des Sektors beispielsweise von derzeit 1220 USD auf 1500 USD ansteigen, so bedeutet dieses für den Goldpreis einen Kursgewinn von rund 23%, für die Goldminenaktien jedoch einen fast 94%igen Gewinnsprung.

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Obwohl die Anfang 2016 einsetzende Edelmetallpreiserholung den Edelmetallminen zwischenzeitlich zu teilweise rasanten Kurssprüngen verhalf, notieren die Kurse heute noch immer in der Nähe ihrer historischen Tiefs. Für Investoren, die bereit sind, kurzfristige Volatilitäten auszuhalten oder noch besser, in Abwärtsphasen ihre Investments sogar zu verstärken, eröffnet dieses niedrige Kursniveau enorme Kurs-Chancen, die anderswo im Aktiensektor kaum zu finden sind.


Andreas Marquart: Vielen Dank, Herr Schnabel.


© Mack & Weise GmbH
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Dieses Interview mit Volker Schnabel wurde vorab auf www.austrianconsult.de veröffentlicht.



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