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Silber: Korrektur ist angelaufen

13.09.2017  |  Florian Grummes
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Seit dem Ausbruch über die Abwärtstrendlinie marschierte der Silberpreis schnurstracks bis an die altbekannte Widerstandszone um 18,50 USD. Zwar reichten die Kräfte der Bullen am vergangenen Freitag nur bis 18,20 USD, insgesamt konnte damit aber ein wichtiges Etappenziel angelaufen werden.

Nun kommt es darauf an wie tief der Silberpreis zurücksetzten wird. Prädestiniert als Auffangstation wäre natürlich die 200-Tagelinie (17,08 USD). Im etwas ungünstigeren Fall wird die ehemalige Abwärtstrendlinie nochmals von oben getestet, womit auch Kurse um 16,75 USD denkbar wären. In diese Region stoßen nun schrittweise ebenfalls die 50-Tagelinie (16,75 USD) sowie das untere Bollinger Band (16,50 USD) vor. Dadurch ergibt sich eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Silberpreis bereits zwischen 16,75 und 17,15 USD seinen Boden finden wird.

Ob dieser Rücksetzer allerdings ausreicht, um die klar überkaufte Lage beim RSI-Indikator zu bereinigen, muss sich erst noch zeigen. Da auch die Stochastik "ganz oben" notiert, besteht mehr als nur Potential für einige ungemütliche Wochen. Allerdings muss die ganze Angelegenheit jetzt nicht sofort komplett kippen.

Ich vermute aber, dass erst nach dem angelaufenen Rücksetzer in Richtung 17,00 USD ein weiterer Angriff der Bullen auf die Zone um 18,50 USD zustande kommen kann. Darüberhinaus wird die überkaufte Lage früher oder später mit einem größeren und mehrwöchigen Rücksetzer bereinigt werden. Allerdings sind die Umkehrsignale bislang noch nicht deutlich genug und die ganz kurzfristige Lage auf dem ein und vier Stunden Chart ist auch schon wieder ziemlich überverkauft.

Zusammengefasst ist der Tageschart aufgrund der frischen Verkaufssignale nur vorsichtig bullisch einzuschätzen. Der sich abzeichnende Rücksetzer in Richtung 17,00 USD ist kurzfristig die wahrscheinlichste Prognose.


2. Gold/Silber Ratio:

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Das Gold/Silber-Ratio kam seit Ende Juli deutlich zurück und notiert aktuell knapp unter der wichtigen Zone um 75 Punkte. Bewegt sich das Ratio in den kommenden Monaten weiter gen Süden, wäre im Juli ein tieferes Hoch im Vergleich zum März 2016 etabliert worden. Das wiederum würde im großen Bild ein starkes und sehr positives Signal für den gesamten Edelmetallsektor bedeuten.

Aber auch kurzfristig sieht es so aus als könnte Silber den Goldpreis weiterhin outperformen. Das nächste Ziel liegt im Bereich um 72 - 73 Punkte.

Insgesamt liefert das Ratio aber noch kein wirklich eindeutig bullisches Signal, sondern hinkt der Entwicklung derzeit etwas hinterher.


3. Silberminenaktien (SIL):

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Erst seit Mitte August sind auch die Silberminenaktien in den Rallymodus übergegangen. Zuvor bewegte sich der repräsentative Silberminen-ETF „SIL“ über acht Monate hinweg in einem Konsolidierungsdreieck, welches letztlich nach oben aufgebrochen werden konnte. Die fulminante Rally in den letzten drei Handelswochen hat den ETF allerdings nun bis an die starke Widerstandszone um 36,00 USD geführt.

Da die Stochastik bislang nicht in den trendverstärkenden Status wechseln konnte, sondern zum Wochenauftakt ein erstes Verkaufssignal liefert, handelt es sich aktuell sicherlich nicht um den beste Zeitpunkt für weitere Zukäufe bei den nach wie vor vielversprechenden Silberminenaktien. Zwar hat der angelaufene Rücksetzer bereits fast die 200-Tagelinie (35,05 USD) erreicht, insgesamt wird der ETF aber mehr Zeit benötigen, um den steilen Ausbruch zumindest zu konsolidieren.

Im besten Fall tanzen die Notierungen für einige Tage um die 200-Tagelinie herum. Alternativ wäre auch noch ein Rücksetzer bis zum mittleren Bollinger Band (34,34 USD) oder sogar bis zur steigenden 50-Tagelinie (33,82 USD) denkbar. Das absolute "worst case" Szenario würde einen Rücksetzer an die ehemalige obere Dreiecksbegrenzung im Bereich um 33,00 USD bringen.

Können die Bullen im weiteren Jahresverlauf die Widerstandszone um 36,00 USD auf der Oberseite nachhaltig überwinden, sind im nächsten Schritt sogar Kurse um 42,00 USD denkbar, denn erst hier wartet die nächste wirklich starke Widerstandszone.

In der Summe komme ich zu einer neutralen Einschätzung, da der ETF überkauft ist und kurzfristig bereits erste Verkaufssignale aufgetreten sind. Mit etwas Geduld ergeben sich also bereits in Kürze wieder interessante Einstiegskurse.


4. CoT-Report:

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Parallel zum wochenlangen Kursanstieg hat sich die Lage am Silber-Terminmarkt natürlich klar verschlechtert, denn die Profis mussten die deutlich anziehende spekulative Nachfrage mit Gegenpositionen bedienen.

Demnach haben die professionellen Hedger bzw. die sogenannten "Commercials" ihre kumulierte Netto-Shortposition auf den Silberfuture zum Stichtag 5.September mit 76.688 leerverkauften Kontrakten stark ausgeweitet. Zwar ist bis zu den Höchstständen vom April diesen Jahres noch Luft, die aktuelle Positionierung liefert aber bereits ein bärisches Signal. Noch ungünstiger präsentieren sich die Zahlen am Goldmarkt (kommerzielle Leerverkaufsposition kumuliert 261.807 Kontrakte).

Damit liefert der aktuelle CoT-Report zunehmend ein klares Verkaufssignal für Gold und Silber.



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