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Krisenherd Europa - Flucht ins Gold

11.10.2017  |  Markus Blaschzok
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In Zukunft könnten also weitere Sezessionsbestrebungen Druck auf den Euro ausüben. In diesem Fall würde sicherlich die EZB sofort Gewehr bei Fuß stehen und ihren Euro durch das Drucken von weiteren Milliarden oder gar Billionen von Euro retten. Der Kaufkraft des Euros wird dies schaden und so bleiben die Unsicherheiten in der Eurozone nicht nur bestehen, sondern sie nehmen auch zusehends zu. Die Gründe für den Erwerb von Edelmetallen bestehen somit fort und insbesondere auf langfristige Sicht von fünf bis zehn Jahren scheint es keine ernsthafte Alternative zu dem Besitz von Gold und Silber zu geben.


Deutsche sind Weltmeister bei der Anlage in Gold

In der Bundesrepublik hat der Investmentmarkt für Goldanlageprodukte in den vergangenen zehn Jahren geboomt. Nach den Zahlen des World Gold Council flossen im vergangenen Jahr 2016 rund 7 Mrd. Euro in Goldanlageprodukte zur Vermögenssicherung. Dies entspricht einer Nachfrage von 80 Tonnen. Gleichzeitig wurden noch einmal Münzen und Barren im Volumen von 110 Tonnen erworben und gehortet, womit die Gesamtnachfrage allein für Deutschland auf fast 200 Tonnen binnen eines Jahres kommt, was so viel ist, wie noch nie davor.

Zwischen 1995 und 2007 kam der Goldmarkt in Deutschland zum Erliegen und die Bundesbürger kauften in dieser Zeit gerade einmal durchschnittlich 17 Tonnen pro Jahr. Zur Jahrtausendwende, als die Tech- und Dotcom-Blasen ihren Höchststand erreichten, schlossen viele Banken ihre Edelmetallschalter und man musste große Mühen auf sich nehmen, um Gold und Silber zum Zwecke der Anlage zu erwerben. Mit der Euro-, Banken-, Immobilien- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007/2008 kam der Umbruch und die Flucht in das Gold setzte ein.

In Deutschland entwickelte sich der Investmentmarkt seither prächtig, da die Deutschen als Werkbank Europas im Gegensatz zu anderen Nationen von den niedrigen Zinsen zumindest kurzfristig profitieren und die Deutschen dank ihrer hohen Produktivität und hohe Wettbewerbsfähigkeit zumindest noch etwas Geld verdienen. Gleichzeitig sind sich die Bundesbürger scheinbar der Fragilität der europäischen Wirtschaft und Politik bewusst, weshalb diese einen guten Teil ihres Vermögens zukunftsorientiert in den sicheren Hafen Gold investieren.

Langfristig werden die Deutschen von dieser strategischen Positionierung profitieren und nach der Krise bessere Chancen als andere Nationen haben, die keine oder wenige Rücklagen in Edelmetalle haben. Dennoch sei trotz dieser guten Entwicklung an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass letztlich die Deutschen mit ihrem gesamten Besitz für die Europäische Union in Höhe von mehreren Billionen Euro haften und letztlich zur Kasse gebeten werden.

Weiterhin sind die Deutschen im internationalen Vergleich sehr arm, was auf den sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat zurückzuführen ist. Angesichts der Gefahren, die auf die Deutschen durch die zentralistisch sozialistische Politik Brüssels zukommen, bleibt es extrem wichtig Vorsorge zu betreiben und so viel Papiergeld in harte Währung zu tauschen, wie nur möglich.

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Quelle: World Gold Council
Seit dem Jahr 2008 der Eurokrise flüchten die Deutschen in den sicheren Hafen Gold


Pro Kopf erwarben die Deutschen mit fast 1,5 Gramm mehr als alle anderen Nationen weltweit, selbst im Vergleich zu den klassischen goldaffinen Ländern wie der Türkei, China oder Indien. Auf dem zweiten Platz befinden sich die Türken mit 0,9 Gramm pro Kopf und die Inder kauften sogar nur 0,5 Gramm des gelben Edelmetalls. Darin sind jedoch noch nicht die Zuflüsse in Goldfonds enthalten, die Ende Dezember ein Anlagevolumen von 252 Tonnen erreichten.

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Quelle: World Gold Council
Die Deutschen sind mittlerweile goldaffiner als alle anderen Nationen


Diese Entwicklung in Deutschland ist umso erstaunlicher, da diese in anderen westlichen Industrienationen diametral gegensätzlich ist. In den ersten neun Monaten des Jahres brach die Nachfrage nach Goldmünzen bei der US-Mint ein. Die Amerikaner zieht es in den Aktienmarkt, der immer weiter ansteigt und die Phase der sozialen Infektion erreicht hat. Die Wahl Trumps brachte neue Hoffnung auf ein besseres Amerika mit niedrigeren Steuern, mehr Jobs und mehr Einkommen, weshalb der sichere Hafen Gold gemieden wird. Das letzte Mal, dass die Münzverkäufe so niedrig waren, war unmittelbar vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise 2007.


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