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10 Gründe für den Anstieg des Goldpreises auf das Zehnfache

26.10.2017  |  Egon von Greyerz
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Der Niedergang des Dollars beschleunigt sich

Seit 1971, als Präsident Richard Nixon die Golddeckung des US-Dollars aufhob, ging es für die amerikanische Währung bergab. Für das globale Finanzsystem wie auch für die US-Wirtschaft war das eine katastrophale Entscheidung. Sie hat zum völligen Niedergang des Dollars und einem System geführt, welches nur noch auf Schulden basiert. Die Weltwirtschaft steht nunmehr auf einem Fundament aus Treibsand.

Der Hauptgrund dafür, dass der Dollar bislang noch nicht in der Versenkung verschwunden ist, besteht im Petrodollar-System. Nixon und sein Team arbeiteten 1974 eine clevere Übereinkunft mit Saudi-Arabien aus, die zur Folge hatte, dass der Ölhandel zwischen den beiden Ländern ausschließlich in Dollar abgewickelt wurde, Saudi-Arabien anschließend jedoch einen großen Teil der Erlöse aus dem Rohölverkauf wieder in US-Staatsanleihen und die amerikanische Wirtschaft investierte.

Zudem kaufte das Land auch amerikanische Waffen und erhielt dafür den Schutz des US-Militärs. Dies war letztlich der Auslöser für die enorme weltweite Nachfrage nach US-Dollars. Damit wird es allerdings bald vorbei sein, denn China und Russland bieten bereits alternative Möglichkeiten zum Ölhandel in US-Dollar. Das wird letztlich das Schicksal des Dollars besiegeln.

Trotz des Petrodollar-Standards hat der US-Dollar gegenüber den meisten anderen Währungen seit 1971 an Wert verloren. Gegenüber dem Schweizer Franken ist er beispielsweise um 78% gesunken, während die D-Mark bzw. der Euro 123% gegenüber dem Dollar zugelegt haben. Allein in diesem Jahr ist der Euro im Verhältnis zum Dollar 14% gestiegen, trotz aller Probleme in der Eurozone.

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Nach den heftigen Kursverlusten in diesem Jahr könnten wir vorerst eine Erholung des US-Dollars beobachten. Doch der langfristige Abwärtstrend ist klar zu erkennen und irgendwann in den kommenden Monate wird er sich spürbar beschleunigen. Der Petrodollar wird schon bald Geschichte sein und mit ihm stirbt auch die US-Währung. Für die Wirtschaft des Landes wird das verheerende Folgen haben und unter anderem eine starke Erhöhung der Inflationsraten mit sich bringen.


Aktien: Eines Tage wird die Blase platzen

Weltweit sind die meisten Aktienmärkte auf neue Allzeithochs gestiegen oder notieren in der Nähe historischer Rekorde. Eine bedeutende Ausnahme ist die japanische Börse, wo der Höchststand von 39.000 Punkten bereits im Jahr 1989 erreicht wurde und das Kursniveau heute, 18 Jahre später, im Schnitt nur halb so hoch ist wie damals. Alles in allem haben die durchschnittlichen Bürger zwar kaum vom Gelddrucken und der größten Kreditausweitung der Geschichte profitiert, doch den Aktienmärkten rund um den Globus hat die lockere Geldpolitik eine historische Hausse beschert.

Nach den meisten Kriterien sind die Märkte nun jedoch hoffnungslos überbewertet, ganz gleich, ob wir das Kurs-Gewinn-Verhältnis, die Marktkapitalisierung im Verhältnis zum BIP oder zum Umsatz, oder den Anteil der Aktienkäufe auf Kredit betrachten. Alles deutet auf Spekulationsblasen und extreme Risiken hin.

Es gibt allerdings ein großes "aber", denn Spekulationsblasen können sich viel weiter aufblähen, als wir das für möglich halten. Aktuell zeigt der Trend eindeutig weiter aufwärts und es gibt keine Hinweise darauf, dass dieser Trend bereits am Ende ist. Die finalen Hochs einer Aktienhausse sind typischerweise durch eine breite Beteiligung privater Anleger gekennzeichnet. Normalerweise geht es an der Börse erst dann wieder abwärts, wenn sie auch wirklich jeden in ihren Sog gezogen hat. Doch aktuell prahlen die Kleinanleger nicht damit, wie viel Geld sie mit ihren Investitionen in Technologieaktien gemacht haben, wie das z. B. 1998-1999 der Fall war.

Zwar ist der Nasdaq seit dem Tief von 2009 auf das Fünffache gestiegen und hat damit die gleichen prozentualen Kursgewinne verzeichnet wir in den 1990er Jahren. Der große Unterschied ist jedoch, dass die Privatanleger heute kaum involviert sind. Das könnte einer der Gründe dafür sein, dass es an den Börsen vorerst weiter bergauf gehen wird. Aktienmärkte bilden ihr Top immer dann, wenn das Käuferpotential voll ausgeschöpft wurde, doch diesen Punkt haben wir noch nicht erreicht.

Höhere Rendite werden zunächst dazu führen, dass Investoren die Wirtschaftsaussichten optimistischer einschätzen. Wenn die Anleihekurse im Zuge der steigenden Rendite längere Zeit fallen, werden viele Anleger von Anleihen auf Aktien umsteigen. Letzten Endes werden die höheren Zinsen die Wirtschaft und mit ihr die Aktienmärkte zu Fall bringen, aber noch ist es nicht soweit. Vorerst könnten die Kurse an den Börsen weiter nach oben klettern, unter Umständen bis weit ins kommende Jahr hinein. Korrekturen sind zwischenzeitlich natürlich möglich.

Es gibt jedoch einen wichtigen Haken: Die aktuelle Phase der langen Hausse an den Aktienmärkten dauert bereits seit acht Jahren an und nach den meisten Maßstäben sind die Märkte stark überkauft und voller Risiken. Wenn sich das Blatt schließlich wendet, werden wir den größten Bärenmarkt der Geschichte erleben. Der kommende Crash wird weitaus heftiger ausfallen als der Einbuch der Aktienmärkte um 87% zwischen 1929 und 1932. Die Kurse könnten also durchaus noch viel höher steigen, doch das Risiko ist extrem hoch. Caveat emptor! (Möge der Käufer sich in Acht nehmen!)


Gold: Langfristiger Aufwärtstrend nimmt an Fahrt auf

Steigende Aktienkurse, steigende Rendite und ein sinkender Dollarkurs - wie wird sich der Goldkurs vor diesem Hintergrund entwickeln? Diese Frage ist leicht zu beantworten. So wie die oben diskutierten Rohstoffe haben auch Gold und Silber ihren langfristigen Aufwärtstrend im Januar 2016 wieder aufgenommen. Eine ganze Reihe von Faktoren wird in Zukunft nun dafür sorgen, dass die Edelmetallpreise auf ein Niveau steigen, das den meisten Menschen heute unvorstellbar erscheint.


10 Gründe für die Explosion des Goldpreises:

1. Zusammenbruch des Finanzsystems, massives Gelddrucken und umfassender Wertverlust der Währungen

2. Die Inflationsraten werden stark zunehmen und schließlich zur Hyperinflation führen. Dies wird auch den Goldpreis in die Höhe treiben.

3. Negative Realzinsen werden den Goldkurs zusätzlich steigen lassen. Das war bereits in den 1970ern der Fall, als Gold von 35 $ je Unze auf 850 $ je Unze schoss - trotz zweistelliger nomineller Zinssätze.

4. Das Ende des Petrodollars und der Niedergang des US-Dollars

5. Massive Goldkäufe Chinas sowie möglicherweise die Einführung eines neuen, goldgedeckten Zahlungssystems im Ölhandel

6. Leere Goldtresore im Westen. Die Zentralbanken haben den Großteil ihrer Goldreserven verliehen oder heimlich verkauft. Dieses Gold befindet sich jetzt in China und wird nie wieder zurückkommen.

7. Die Preismanipulationen der Bullionbanken und der Regierungen an den Edelmetallmärkten werden scheitern.

8. Der Kollaps der Papiergoldmärkte wird zur Folge haben, dass das Angebot am Goldmarkt wegbricht. Das gelbe Metall wird dann zu keinem Preis mehr zu haben sein.

9. Infolge der Inflation werden die institutionellen Goldkäufe stark zunehmen. Goldinvestitionen haben auf globaler Ebene aktuell nur einen Anteil von 0,4% an allen Finanzassets. Selbst eine Erhöhung auf 1% oder 1,5% würde den Preis bereits auf ein Vielfaches steigen lassen.

10. Die weltweite Goldnachfrage ist zur Zeit noch verhältnismäßig gering, aber dennoch wird die jährliche Minenproduktion in Höhe von 3.000 Tonnen problemlos von den Märkten absorbiert. Wenn die Fördermenge in Zukunft sinkt, während sich die Nachfrage erhöht, wird das zwangsläufig starke Preisanstiege nach sich ziehen.

Die genannten Faktoren basieren weder auf unnötiger Schwarzmalerei noch auf Wunschdenken. Die Frage ist nicht, ob es soweit kommen wird, sondern wann. Meiner Einschätzung nach werden sich die genannten Ereignisse innerhalb der nächsten fünf Jahre abspielen - möglicherweise auch deutlich schneller. Gemeinsam sollten diese Faktoren dazu führen, dass sich der Goldpreis ausgehend von seinem aktuellen Wert mindestens verzehnfacht. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Kurs zwischen 1976 und 1980 auf das 8,5-fache gestiegen ist, von 100 $ auf 850 $. Heute ist die Situation viel explosiver, daher ist ein Anstieg auf das Zehnfache keineswegs unrealistisch.

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Wenn Sie noch kein physisches Gold oder Silber besitzen, sollten Sie die lächerlich niedrigen Preise nutzen, um Edelmetalle zu kaufen. Wichtig ist jedoch, dass Sie Ihr Gold und Silber außerhalb des Bankensystems verwahren. Wenn Sie bereits über ausreichende Edelmetallrücklagen verfügen, können Sie sich entspannen und das Leben genießen, in dem Wissen, dass Sie für künftige Finanzkatastrophen gut abgesichert sind.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com




Dieser Artikel wurde am 06. Oktober 2017 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.

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