Hoffnungen auf US-Konjunkturdynamik...
20.10.2017 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1807 (07.55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1736 heute im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.16. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.60. EUR-CHF oszilliert bei 1.1583.
An den Aktienmärkten grassiert erneut die Hoffnung auf eine verstärkte US-Konjunkturdynamik. Das kennen wir bereits seit knapp 12 Monaten, nein, eigentlich seit Ende 2015. Bisher wurden diese Hoffnungen enttäuscht. Diesmal schaut man erneut nach Washington. Was passiert mit der Steuerreform? Gut, die Steuerreform wurde bereits mehrmals an den Aktienmärkten diskontiert, ohne dass geliefert und der Terraingewinn abgebaut wurde.
Anders lässt sich ein Dow Jones oberhalb von 23.000 Punkten bei gleichzeitig wenig erbaulicher Entwicklung der US-Unternehmensergebnisse kaum erklären. Stand der Dow Jones doch bei der Wahl Trumps bei circa 18.000 Punkten.
Die aus den Hoffnungen auf Trump resultierende Bewertungseuphorie bei gleichzeitigem gesellschaftlichen und politischen „Bashing“ gegen Trump mit dem Ziel, ihn aus dem Amt zu entfernen, lässt sich an Kennzahlen festmachen: Die Werte in Klammern stellen historische Durchschnittswerte dar.
Ein KGV der erwarteten Gewinne bei 19,4 ist sportlich. (DAX 14,5, Russlands RTS 7,3)
Ein Kursbuchwertverhältnis bei 3,2 ist sportlich. (DAX 1,9, Russlands RTS 0,8).
Eine Dividendenrendite bei 1,9% ist vor dem Hintergrund der erwarteten Zinswende nicht allzu attraktiv. (DAX 2,8%, Russlands RTS 5,2%).
Der US-Senat hat ein Problem für die Steuerreform aus dem Weg geräumt. Man stimmte für einen Entwurf einer Haushaltsresolution, die eine Form einer Rahmenvereinbarung für die Arbeit am Bundeshaushalt darstellt. In der Tat eröffnet das die Chance auf eine Steuerreform. Nur ist das die Steuerreform, die der Markt diskontiert?
Der Entwurf muss jedoch mit dem bereits verabschiedeten Papier des Repräsentantenhauses in Einklang gebracht werden. Das ist kritisch, da die Republikaner im Senat für die Steuersenkungen in den kommenden zehn Jahren höhere Schulden von 1,5 Billionen Dollar zulassen wollen, aber die Kollegen in der anderen Kammer eine Null festschreiben möchten.
Mithin liegt der Markt richtig, das Thema Steuerreform im Auge zu haben. Aber das potentielle Ergebnis ist bezüglich der Position des Repräsentantenhauses mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ansatzweise mit dem diskontierten historischen Maß der Steuerreform (Trumps Worte) in Einklang zu bringen.
Sentiment und Hoffnungswerte als Basis einer exaltierten Bewertung der Aktienmärkte bieten keine profunde Basis sinnvoller Assetallokation. Die aktuelle Bewertungslage der US-Märkte zwingt zu einer kritischen, aber sachlichen Haltung:
Die Euphorie pro Trump speiste sich über zwei Kanäle:
Das zweite Thema ist längst aus dem Fokus geraten. Wird das in den Märkten sachlich diskontiert? Das erste Thema steht auch nach der Abstimmung im Senat auf wackligen Füßen. Mehr gibt es nicht zu sagen.
Werfen wir einen Blick auf die US-Daten der letzten 48 Stunden: Positiv überraschte erneut ein US-Sentimentwert. Das Problem der Gefühle liegt darin, dass sie keinen Cash-Flow haben. Bezüglich der historisch einmaligen Divergenz zwischen harten Fakten und Gefühlen in den USA sind wir aus Sachlichkeit gezwungen, diese kritische Haltung einzunehmen.
An den Aktienmärkten grassiert erneut die Hoffnung auf eine verstärkte US-Konjunkturdynamik. Das kennen wir bereits seit knapp 12 Monaten, nein, eigentlich seit Ende 2015. Bisher wurden diese Hoffnungen enttäuscht. Diesmal schaut man erneut nach Washington. Was passiert mit der Steuerreform? Gut, die Steuerreform wurde bereits mehrmals an den Aktienmärkten diskontiert, ohne dass geliefert und der Terraingewinn abgebaut wurde.
Anders lässt sich ein Dow Jones oberhalb von 23.000 Punkten bei gleichzeitig wenig erbaulicher Entwicklung der US-Unternehmensergebnisse kaum erklären. Stand der Dow Jones doch bei der Wahl Trumps bei circa 18.000 Punkten.
Die aus den Hoffnungen auf Trump resultierende Bewertungseuphorie bei gleichzeitigem gesellschaftlichen und politischen „Bashing“ gegen Trump mit dem Ziel, ihn aus dem Amt zu entfernen, lässt sich an Kennzahlen festmachen: Die Werte in Klammern stellen historische Durchschnittswerte dar.
Ein KGV der erwarteten Gewinne bei 19,4 ist sportlich. (DAX 14,5, Russlands RTS 7,3)
Ein Kursbuchwertverhältnis bei 3,2 ist sportlich. (DAX 1,9, Russlands RTS 0,8).
Eine Dividendenrendite bei 1,9% ist vor dem Hintergrund der erwarteten Zinswende nicht allzu attraktiv. (DAX 2,8%, Russlands RTS 5,2%).
Der US-Senat hat ein Problem für die Steuerreform aus dem Weg geräumt. Man stimmte für einen Entwurf einer Haushaltsresolution, die eine Form einer Rahmenvereinbarung für die Arbeit am Bundeshaushalt darstellt. In der Tat eröffnet das die Chance auf eine Steuerreform. Nur ist das die Steuerreform, die der Markt diskontiert?
Der Entwurf muss jedoch mit dem bereits verabschiedeten Papier des Repräsentantenhauses in Einklang gebracht werden. Das ist kritisch, da die Republikaner im Senat für die Steuersenkungen in den kommenden zehn Jahren höhere Schulden von 1,5 Billionen Dollar zulassen wollen, aber die Kollegen in der anderen Kammer eine Null festschreiben möchten.
Mithin liegt der Markt richtig, das Thema Steuerreform im Auge zu haben. Aber das potentielle Ergebnis ist bezüglich der Position des Repräsentantenhauses mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ansatzweise mit dem diskontierten historischen Maß der Steuerreform (Trumps Worte) in Einklang zu bringen.
Sentiment und Hoffnungswerte als Basis einer exaltierten Bewertung der Aktienmärkte bieten keine profunde Basis sinnvoller Assetallokation. Die aktuelle Bewertungslage der US-Märkte zwingt zu einer kritischen, aber sachlichen Haltung:
Die Euphorie pro Trump speiste sich über zwei Kanäle:
- 1. Historisch große Steuerreform (O-Ton: "forget Reagan")
- 2. Massive Infrastrukturprojekte
Das zweite Thema ist längst aus dem Fokus geraten. Wird das in den Märkten sachlich diskontiert? Das erste Thema steht auch nach der Abstimmung im Senat auf wackligen Füßen. Mehr gibt es nicht zu sagen.
Werfen wir einen Blick auf die US-Daten der letzten 48 Stunden: Positiv überraschte erneut ein US-Sentimentwert. Das Problem der Gefühle liegt darin, dass sie keinen Cash-Flow haben. Bezüglich der historisch einmaligen Divergenz zwischen harten Fakten und Gefühlen in den USA sind wir aus Sachlichkeit gezwungen, diese kritische Haltung einzunehmen.