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Negative Abweichung der Minenaktien: Kein gutes Zeichen für den Goldkurs

10.11.2017  |  Jordan Roy-Byrne
Nach dem heftigen Abverkauf haben die Edelmetalle ein Art Ruhepause eingelegt. Kurskorrekturen sind durch ihre Dauer und ihre Preisbewegungen gekennzeichnet. Die Korrektur nach dem letzten Sell-off ließ sich eher an der Zeit- als an der Preisachse bemessen. Die Edelmetallkurse und die Aktien der Minengesellschaften stabilisierten sich während der letzten neun Handelstage, konnten sich aber kaum erholen. Gold hat nicht einmal 20 $ zugelegt, während der GDX und der GDXJ weniger als 4% bzw. 5% gestiegen sind. Zusätzlich zu dieser schwachen Kursentwicklung lassen die Aktien der Goldunternehmen eine negative Abweichung erkennen, die die Aussichten auf eine Rally zu Jahresende eintrübt.

Die ungünstige Abweichung gegenüber der Performance von Gold ist im folgenden Kerzenchart zu sehen, in dem wir Gold, die beiden Minen-ETFs und unseren eigenen "Mini"-GDXJ-Index darstellen. Die Entwicklung des Goldpreises seit Oktober macht einen konstruktiven Eindruck. Das Oktober-Tief wurde nicht unterschritten und der Kurs liegt weiterhin über dem 200-tägigen gleitenden Durchschnitt. Theoretisch besteht die Chance auf einen Anstieg auf 1.300 $ - 1.310 $, doch die Minenaktien bestätigen dieses Szenario nicht. Die Kurse der großen und kleinen Goldunternehmen haben im Gegensatz zum gelben Metall durch die Bank weg neue Tiefs verzeichnet und sind zudem unter ihre 200-tägigen Durchschnitte gefallen.

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Der Goldkurs hat innerhalb der letzten sieben Wochen 100 $ nach unten korrigiert, aber die relevanten Sentiment-Indikatoren zeigen kaum eine Änderung der Marktstimmung an. Im folgenden Chart sehen Sie die spekulative Netto-Position am Goldterminmarkt (Gold CoT) als Anteil am Open Interest sowie die Put/Call-Ratio des GLD. Die CoT-Daten zeigen mit einem Wert von 40%, dass das Sentiment noch immer positiv ist. Die beiden wichtigsten Tiefs der letzten zwölf Monate wurden bei Werten von 16% und 26% erreicht. Die Put/Call-Ratio (geglättet durch einen 20-tägigen gleitenden Durchschnitt) hat ebenfalls noch einen gewissen Weg vor sich, bevor sie ein für bedeutende Tiefs typisches Niveau erreicht. Darüber hinaus ist Gold basierend auf einem einfachen, 50-tägigen ROC-Indikator noch nicht überverkauft.

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Die relative Schwäche und die negative Abweichung der Goldminenaktien von der Entwicklung des Goldkurses könnten auf niedrigere Goldpreise gegen Ende 2017 hindeuten. Bei 1.260 $ hat Gold eine starke Unterstützungslinie und falls es diese durchbricht, droht ein Rückgang bis auf 1.200 $ - 1.220 $. Die Goldunternehmen zeigen durch die Bank weg eine schlechtere Performance als das Edelmetall selbst, wobei die kleinen Juniors am schlechtesten abschneiden. Angesichts der ungünstigen technischen Daten und der fragwürdigen fundamentalen Lage im Goldsektor warten wir weiterhin auf niedrigere Kurse, eine pessimistischere Marktstimmung und eine Kaufgelegenheit mit geringerem Risiko. Die gute Nachricht ist: Wer in den kommenden Monaten zu geringen Preisen einsteigt, wird sich in einer guten Ausgangslage für große Gewinne im nächsten Jahr befinden. Die Zeit bis dahin sollte genutzt werden, um die besten Unternehmen ausfindig zu machen, ihren potentiellen Wert abzuschätzen und Katalysatoren zu identifizieren, die umfassende Käufe auslösen könnten.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 9. November 2017 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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