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Goldrallye geht noch weiter

11.01.2018  |  Markus Blaschzok
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Dies sieht man deutlich an der Positionierung an der Terminbörse CME. Sollten die Notenbanken weiterhin ihre Versprechen halten und ihren geplanten Weg weitergehen, werden die Eurobullen an die Wand gedrückt und zerquetscht. Bei dieser starken einseitigen Blase gibt es genügend Enttäuschungspotenzial und es stellt sich die Frage, wie lange die Eurobullen ihre Position noch unter den gegebenen Umständen halten können. Es herrscht akute Einbruchsgefahr beim Euro für die kommenden sechs Monate. Gold und Silber könnten davon im neuen Jahr hingegen profitieren und stark ansteigen.

Die Risiken für die Eurozone sind sehr groß, womit der aktuelle Preis beim Gold in Euro sehr gut unterstützt ist.

Das heutige veröffentlichte Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der Europäischen Zentralbank war überraschend hawkisch, was den Euro zum US-Dollar schnell um einen Cent auf 1,206$ ansteigen ließ. So will die EZB, wenn die Wirtschaft weiter anwächst und die Inflation hoch im Bereich von 2% bleibt, die "Forward Guidance" ändern, was die Marktteilnehmer als ein früheres Ende des QE-Programms und Zinsanhebungen interpretierten. Noch druckt die EZB Geld und die Probleme in der EU sind groß, weshalb der Euro langfristig schwach bleiben und die Edelmetallpreise gut unterstützt sein werden.


Bitcoin vor dem nächsten Crash?

Nachdem Mitte Dezember die irrationale Manie der Blockchain-Buchungssoftware "Bitcoin" bei fast 20.000 $ je Einheit Ihr Hoch fand, ist diese um über 30% gefallen und die Blase scheint langsam weiter zu platzen. Noch "HODLn" (Buy and Hold in der Sprache der unerfahrenen Investoren) die in das Schneeballsystem gezogenen vermeintlichen Gewinner mit der Erfahrung aus der letzten Jahre, dass früher oder später der Preis immer neue Hochs machen wird und man nur immer nachkaufen müsse, um immer reicher zu werden. Doch scheint es, dass der nächste Wasserfall kurz bevorsteht und das Hoch Mitte Dezember womöglich das finale Hoch der Blockchainmanie war und der Bitcoin nun wieder gegen Null fallen könnte.

Diese Vermutung liegt nahe, da die Nutzung Bitcoin-Software im Einzelhandel längst so gut wie zum Erliegen gekommen ist, was der Masse nur noch nicht aufgefallen ist. Die Blockchain ist wohl die ineffizienteste Technologie, das jemals erschaffen wurde. Per Design verschlingt sie ungeheure Mengen an Elektrizität, sodass die Blockchain-Programme aktuell mehr Energie als Irland oder die Slowakei verbrauchen. Geht das so weiter, werden diese Programme in 2018 so viel Energie wie Argentinien verschlingen.

Der hohe Stromverbrauch schlägt auf die Kosten, die gigantisch angestiegen sind. Nicht nur weil eine Überweisung mittlerweile Tage oder Wochen dauern kann, bis sie durch das Netzwerk bestätigt wurde, sondern auch weil die Transaktionsgebühren von 30 $ bis zu mehreren hundert Dollar für eine Überweisung jenseits von Gut und Böse liegen, scheitert das Experiment, das niemals für einen großen Maßstab gedacht war.

Jene, die früher den Bitcoin verwendeten, um halbwegs anonym illegale Waren im Internet erwerben zu können, haben deshalb längst dem Bitcoin den Rücken gekehrt und sind auf andere Plattformen gewechselt. Aus den gleichen Gründen haben viele seriöse Unternehmen den Bitcoin als Bezahlmöglichkeit in ihren Shops verbannt und selbst Bitpay sieht sich kaum mehr in der Lage, den Bitcoin aufgrund dieser Probleme anständig zu managen.

Übrig sind nur die Spekulanten, die Opfer des Schneeballsystems, die der Propaganda verfallen sind, der Bitcoin würde früher oder später von der ganzen Welt genutzt werden und der Preis könne nur immer weiter ansteigen. Über den euphorischen Glauben, eine Software, nebenher programmiert von einigen Halbtagskräften, könnte eine zukünftige Weltwährung oder eine Art digitales Gold sein, lässt sich nur herzlich lachen.

Venezuela, das mit 2.616 Prozent Preissteigerung in einem Jahr, in der durch die Sozialisten/Kommunisten selbst verursachten Stagflation sitzt und die Regierung die hungrigen Bürger dazu aufruft, Haustiere als nährreiche Proteinquelle zu nutzen, hat nun eine eigene Kryptowährung in Planung. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Wirtschaftsprofessor José Guerra, erkannte jedoch richtig: "Die Zentralbank ist für die Hyperinflation verantwortlich. Sie druckt Geld, um die Regierung weiter zu finanzieren".

Dass jetzt der totalitäre sozialistische Staatschef Maduro, nach eigenen Aussagen, mit einer "Kryptowährung" die hausgemachte Inflation zu bekämpfen versucht, ist lächerlich. Nach seinen Plänen solle eine staatliche Kryptowährung "Petro-Coin" mit einem Fass Rohöl aus staatlichen Reserven je Einheit hinterlegt sein. Die Kombination eines dezentralen Blockchain-Netzwerkes (colored coin) mit einer zentralen physischen Deckung ist schon an sich ein unglaublich dummer Schildbürgerstreich, doch dass gerade der sozialistische Staat Venezuelas für die Deckung garantiert, macht einen Witz daraus.

In Realität handelt es sich eher um eine gedeckte Anleihe, die nur anders verkauft wird und ebenso wenig vor staatlicher Korruption gefeit ist, wie der Bolivar oder Staatsanleihen. Kurz gesagt, es handelt sich um Betrug.

Der Bitcoin ist kein Geld und das Geldregressionstheorem von Mises ist auf diese Buchungssoftware nicht anzuwenden. Was als begrenztes Experiment für eine kleine Gruppe von Hackern begonnen hat, wurde zu einem betrügerischen Schneeballsystem, das keinen inneren Wert besitzt und lediglich hohe Kosten verursacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Bitcoin in relativ kurzer Zeit wieder verschwunden sein wird, ist sehr hoch.


Technische Analyse zu Gold

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)


Die aktuellen, wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht "CFTC" veröffentlichten, Daten für Gold zeigten bis Mitte Dezember eine sehr gute und starke Bereinigung der Spekulation, was bullisch stimmte. Die absoluten Daten waren schon einmal besser, doch ist es in einem übergeordneten Bullen markt normal, dass die vorherigen Extremniveaus bei Abverkäufen nicht mehr erreicht werden. Insgesamt ist das Bild für die kommenden vier Wochen eher bullisch einzustufen und weitere charttechnische Kaufsignale dürfen angenommen werden.


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