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Vor dem großen Knall in Gold und Silber?

04.05.2010  |  Rolf Nef

Silber

Es braucht nicht die Hearings des US-Senats zu den Manipulationen in den Edelmetallmärkten, um zu wissen, dass im Silbermarkt eine Short-Position besteht. Ein Blick auf die wesentlichen Silber-Positionen macht das einem schnell klar:

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Der totale Silberbestand weltweit liegt in der Größenordnung von etwa 1 Mrd. Unzen. Nur fehlen in obiger Aufstellung die Investoren in physisches Silber sowie der Terminmarkt von Tokio. Es ist also mehr Silber verkauft worden als vorhanden. Jemand oder eine Gruppe ist also offensichtlich short, hat eine Verpflichtung Silber zu liefern ohne es zu besitzen und ist damit gezwungen, auf dem Markt zu kaufen.

Auch ist bekannt, dass viele ETFs über ihre Reglemente nur verlangen, dass der ETF-Preis den Silberpreis zu reflektieren habe. Es wird nicht ausdrücklich verlangt, dass er in Silber zu investieren habe. Immerhin hatten die Hearings zur Folge, dass trotz steigendem Silberpreise das Volumen des größten ETFs SLV zu sinken begann. Wahrscheinlich schichten die Verkäufer in den physischen Markt um.

Man weiß seit Jahren um diese Short-Position. Sie war auch schon größer und auch schon kleiner. In keinem andern Markt lässt sie sich so einfach nachweisen wie im Silbermarkt. Diese Short-Position, die extreme Kleinheit des Silbermarktes (ca. 20 Mrd. $ oder 1% des Goldmarktes oder 5% der griechischen Staatschulden) sowie die Monopolstellung zusammen mit Gold als physisches Geld, das mit der Griechenlandkrise vermehrt an Attraktivität gewinnt, rufen nach einer Phase der schnellen Avance des Preises von Silber. Ist der Markt jetzt reif dazu? Die Analyse des Silber-Preischarts soll dazu weiter helfen.


Silber Wochen Chart

Der Wochen Chart zeigt Silber seit Beginn des Bull Marktes im Juni 2003. Klar ersichtlich sind die beiden ersten Aufwärtsbewegungen bis April 2006, gefolgt von einer wilden, ungewöhnlichen Korrektur bis Oktober 2008. Ab diesem Zeitpunkt startet dann die dritte Aufwärtsbewegung, die bei Rohstoffen meist zu heftigen Preisavancen führt. Im Dezember 2009 war der erste Teil dieser Bewegung zu Ende, ohne neue Höchstpreise zu erzielen. Die anschließende Welle 2 sowie der neuerliche Preisanstieg formen zugleich die rechte Schulter einer großen Kopf-Schulter-Formation mit einer Nackenlinie etwas über 19 $. Das Potential dieser Kopf-Schulter-Formation - man trägt dazu die Distanz von der Nackenlinie zum Kopf nach oben ab, also etwa 11 $ - zeigt auf 30 $. Von Interesse ist auch die letzte Aufwärtsbewegung ab 5. Februar 2010, die der nächste Chart zeigt.

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Silber Wochen Chart


Silber 4 Stunden Chart

Das Wesentliche an diesem Chart ist, dass alle drei Bewegungen bis 9. April impulshaft (jeweils 5 Wellen beinhaltend) und die anschließende Korrektur jeweils die Spitze der vorhergehenden Bewegung überlappen. Die Überlappung von drei Wellen hat auch zur logischen Folge, dass drei 5er Wellen folgen müssen. Es sind aber gerade diese 5er, die in Rohstoffmärkten die Heftigen sind. Damit ist das Ziel von 30 $ durchaus realistisch. Weil die ersten drei Spitzen seit 2003 stets Fibonacci Zahlen waren, ist auch 34 $ im Auge zu behalten. Auch diese kurzfristige Betrachtung in einem 4 Stunden Chart bestätigt, dass eine Beschleunigung des Silberpreises in naher Zukunft wahrscheinlich ist.

Ist 34 $ hoch? Der monatliche Chart gibt Einblick, dass das nicht der Fall sein kann.

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Silber 4 Stunden Chart






Silber monatlich

Auch in der Langfristbetrachtung kommt der Silberpreis an einen Punkt der Entscheidung, nämlich an die Trendlinie von Januar 1980 verbunden mit März 2008. Das ist die letzte Trendlinie, die noch gebrochen werden muss, nachher ist der Weg frei für eine große Avance. Beachten Sie auch die obere Trendlinie, Juni 1935 verbunden mit Januar 1980. Sie zeigt das Potenzial für ein oberes Preisziel. Damit bestätigt die Technik die fundamentale Knappheit von Silber. Mit einem Preis von 100 $ kommt man nicht einmal in die Nähe dieser Trendlinie, aber wäre für den „Tell Gold & Silber Fonds“ schon sehr profitabel. Der wirklich interessierte Silber Investor möge selber die obere Trendlinie mit dem Zeitpunkt 2011 schneiden, denn die Zahl tönt sonst absurd und unseriös.

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Silber monatlich


Gold Silber Ratio

Das Verhältnis von Gold zu Silber - wie viele Unzen Silber braucht es um eine Unze Gold zu kaufen und in diesem Sinne auch ein Preis - berührt zum fünften mal die Aufwärtstrendlinie seit März 2008, dem Zeitpunkt des höchsten Preises von Silber in diesem Bullmarkt. Auch sieht die Bewegung seit 2007 wie eine große Kopf-Schulter-Umkehrformation aus. Starke Preisavancen in Silber sind meistens schneller als die Bewegung des Goldpreises. Auch ist es wichtig zu wissen, dass während Jahrtausenden dieses Verhältnis in der Gegend von 1:10 bis 1:15 bewegte. Silber ist also nicht nur reif für eine starke Bewegung, sondern auch billig.

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Gold Silber Ratio


Gold

Gold in Schweizer Franken


Als erstes zeige ich hier bewusst Gold gemessen in Schweizer Franken. Der Kilo-Preis steigt in einem aufsteigenden Keil und ist nach oben ausgebrochen. Normalerweise sind aufsteigende Keile negativ zu beurteilen, besonders bei Aktien. Auch das fallende Momentum bestätigt diese Sicht. Bei Rohstoffen mache ich aber die Erfahrung, dass diese oft nach oben ausbrechen und den Aufwärtstrend beschleunigt fortführen.

Nebst Silber zeigt also auch Gold Zeichen der Trendakzeleration.

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Gold per Kilo in Schweizer Franken






Gold monatlich in US$

Wie in Schweizer Franken zeigt auch Gold in US-Dollar gemessen einen aufsteigenden Keil. Die untere Trendlinie beginnt ebenso im Herbst 2008. Der Preis ist zwar noch nicht nach oben ausgebrochen, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er es tun wird wie beim Schweizer Franken Gold. Deutlich befindet sich Gold seit Herbst 2006 in der 5. Welle, ohne aber schon parabolisch geworden zu sein. Das liegt immer noch vor uns.

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Gold monatlich in US$


Das Potential von Gold

Die letzte Grafik zeigt das Potential von Gold auf verschiedene Weise. Öfters habe ich habe ich die Auffälligkeit gezeigt, dass in den letzten beiden Bullmärkten die parabolische Phase eine Multiplikation mit einer Fibonacci Zahl ist. Setzt man diese Reihe fort, kommt man auf 7280$. Dieses Ziel liegt in etwa auf der Trendlinie die 1934 mit 1980 verbindet. Erinnern Sie sich an den Silberchart? Es ist dieselbe Trendlinie, nur dass diese beim Silber viel steiler verläuft. Als Drittes ist die Trendlinie 1869 verbunden mit 1980 auffällig. Zusammen mit der Trendlinie von 1968 bis 1999 formt sich hier ein aufsteigender Keil, der nach oben ausbrechen will. Dieser ist von viel größerer Dimension als die eben besprochenen.

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Die Strategie des Tell Gold & Silber Fonds

Die Strategie des "Tell Gold & Silber Fonds" in dieser Bull-Phase ist es, die parabolische, explosive Phase des Silbers - und nur des Silbers (Gründe sieh obige Analyse) - gehebelt mit Kaufoptionen auszunützen. Es ist nicht die Strategie des Fonds, die Optionen zu kaufen, wenn es dann soweit ist, weil der Manager den Anspruch nicht hat, diesen Zeitpunkt und die Umstände zu wissen. Aber er weiß, dass er kommt und der Zeitpunkt scheint immer näher zu kommen. Der Fonds kann bis zu 60% in Optionen gemessen zum Kaufzeitpunkt investiert sein. Dieser Anteil ist gegenwärtig 56%. Der Rest ist in physischem Gold und Silber investiert. Diese Strategie verlangt Geduld und die Bereitschaft, eine anfänglich fallende Performance auszuhalten. Es ist dem Investor überlassen, seinen Anteil an dieser Strategie zu wählen. Für weitere Details siehe auch das Fact-sheet über die Webseite www.tellgold.li


© Rolf Nef
Manager Tell Gold & Silber Fonds, www.tellgold.li



[i]Disclaimer

Der Fonds ist ein Investmentunternehmen für andere Werte mit erhöhtem Risiko. Der Fonds investiert in Gold- und Silber-Derivate, Derivate von Minenaktien und -indizes, in physisches Gold und Silber sowie weltweit in Unternehmungen, die in der Förderung und dem Abbau von Gold und Silber (monetären Edelmetallen) tätig sind. Der Fonds setzt neben traditionellen Anlagen auch Optionsstrategien ein, welche als nicht traditionelle Anlagestrategien zu qualifizieren sind. Diese Anlagestrategie weist ein anderes Risikoprofil als jenes der traditionell bekannten "Investmentunternehmen für Wertpapiere" auf. Die Anleger werden ausdrücklich auf die im vollständigen Prospekt erläuterten Risiken aufmerksam gemacht, insbesondere auf die Möglichkeit des Einsatzes von Optionen zu Anlagezwecken. Durch den Kauf von Optionen kann eine erhebliche Hebelwirkung entstehen, welche ein Vielfaches des eingesetzten Kapitals betragen kann. Das Risikopotenzial des Fonds ist deshalb nicht abschätzbar. Eine Hebelwirkung über Kreditaufnahme oder andere Verpflichtungen ist ausgeschlossen. Der Fonds kann bis zu 100 % in physisches Gold und Silber investieren und diese bei einer Lagerstelle hinterlegen. Der Fonds kann sich auf wenige Anlagen konzentrieren und deshalb eine verringerte Risikostreuung aufweisen. Die Anleger müssen insbesondere bereit und in der Lage sein, höhere Kursschwankungen oder auch substanzielle Kursverluste hinzunehmen. In der Konsequenz eignet sich eine Anlage nur für risikofähige Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont und als Beimischung zu einem bestehenden Portfolio.