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Reprivatisierung des Geldes

26.02.2001  |  Reinhard Deutsch
- Seite 3 -
Warum Silber?

Silber wird von dieser Entwicklung wesentlich stärker profitieren als Gold, wird also prozentual deutlich stärker steigen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen und ich will auf einige hier kurz näher eingehen.

Gold ist heute nach wie vor ein monetäres Metall und der relativ hohe Goldpreis lässt sich nur so erklären. Es gibt keinen Rohstoff, den wir in solchen Mengen (über 40 Jahresproduktionen) sofort verfügbar haben und der gleichzeitig so wenig gebraucht wird. Wenn Gold heute wirklich keine monetäre Funktion mehr hätte, dürfte der Preis wohl eher noch unter dem des Silberpreises liegen.

Bei Silber ist es genau umgekehrt. Silber wird immer mehr industriell gebraucht, und die Vorräte gehen zu Ende. Hierzu nur eine Zahl, welche die Dramatik der Situation schlagartig erkennen lässt. Noch vor 50 Jahren verfügte die amerikanische Regierung über einen riesigen Silbervorrat von etwa 3 Milliarden Unzen, was etwa sechs heutigen Jahresproduktionen entspricht. Dieser Vorrat wurde in den vergangenen 50 Jahren kontinuierlich aufgebraucht und im vorigen Herbst wurden die letzten Unzen ausgeliefert. Anders als bei Gold gibt es damit praktisch keine staatlichen Vorräte mehr, mit denen man den Preis drücken könnte.

Silber dürfte das erste Industriemetall sein, das definitiv knapp wird, noch vor Blei. Wenn jetzt zu der steigenden Industrienachfrage noch eine monetäre Nachfrage hinzukommt, ist die Preisexplosion bei Silber vorprogrammiert. Natürlich wird es immer genug Silber geben, denn es geht ja, ähnlich wie Gold, auf dem Raumschiff Erde letztlich nicht verloren, sondern wird größtenteils wie z. B. in der Fotoindustrie immer wieder recycled, aber eben nicht zu diesem Preis. Silber wird heute praktisch unter Herstellungskosten gehandelt, weil es ebenfalls von dem fiat money Kartell gedrückt wird. Es lohnt sich deshalb, heute eine Art umgekehrte Silbermine anzulegen, also Silber im Markt zu kaufen und in der Erde, d.h. im Tresor, zu versenken, um diese Mine dann bei steigenden Preisen später bequem wieder abzubauen. Ich halte Silber derzeit für die beste und sicherste Altersvorsorge für die nächsten 10 Jahre. Vielleicht kann man danach wieder Aktien anfassen, aber Gold und Silber dürften wohl derzeit das mit Abtsand beste Investment sein.

Es gibt eine ganze Reihe von technischen Gründen, warum Silber stärker gebraucht wird, warum es knapp wird und warum es prozentual stärker als Gold steigen wird. Dazu gehört auch das Gold/Silberverhältnis, das jetzt so um die 50 schwankt und eigentlich bei etwa 10 bis 15 oder sogar eher deutlich darunter stehen müsste. Wenn es gewünscht wird, gehe ich später gern nochmals darauf ein, will mich aber jetzt zum Schluss der Frage zuwenden, was man ganz praktisch tun kann.


Wie kann man praktisch in Gold und vor allem Silber investieren?

Versuchen Sie mal, bei Ihrer Bank Silber zu kaufen. Man wird Ihnen heftig abraten und Ihnen mit Kosten und sonstigen Problemen den Appetit verderben. Etwa 30 % haben Sie in Deutschland sofort verloren in Form von 16 % MwSt. sowie dem An- und Verkaufsspread. Die Banken wünschen nicht, dass Sie Gold und Silber kaufen. Derzeit müssen Sie zumindest in Deutschland noch Rückrat beweisen, wenn Sie in Gold oder gar Silber investieren wollen.


Es gibt aber die Möglichkeit über etablierte Edelmetallhändler oder auch über Schweizer und Luxemburger Banken preiswert zum Tageskurs und ohne MwSt. Gold und vor allem Silber zu kaufen. Die Lagerkosten betragen dabei etwa 1/2 % p.a. und Sie haben nicht das Problem mit dem Lkw, Silber in Ihren Garten fahren zu müssen. Der Vorteil dabei ist, dass Sie jederzeit von jedem Ort durch einen simplen Telefonanruf kaufen und verkaufen können. Der Nachteil ist dabei, dass Ihnen das Silber nicht gehört sondern der Bank. Sie haben, wie bei einem Währungskonto auf Dollar oder SFr. nur Anspruch auf die Auslieferung bzw. Auszahlung. Wenn die Bank pleite geht, ist das Silber weg, wie das Geld bei der Bank. Mit etwas höheren Gebühren können Sie diesen Nachteil ausschalten und das Silber oder Gold in einem separaten Depot auf Ihren Namen lagern. Dann ist es, wie der Tresor bei der Bank, außerhalb der Konkursmasse und Ihr Eigentum. Es gibt da technisch einige Varianten, die Ihnen die Bank gerne erklärt.

Eine recht elegante und seit Jahrhunderten international übliche Variante ist der sog. Lagerschein oder ware-house-receipt. Einen solchen Lagerschein kauft man über einen Agenten bei Scotia Moccatta in New York und gegen diesen Schein kann man sich in Basel oder Zürich jederzeit sein Metall physisch ausliefern lassen. Der Lagerschein wird auf den Namen des Anlegers ausgestellt und die Barrennummer bzw. bei Münzen die Containernummer mit exakter Gewichtsangabe eingetragen. Gegen Vorlage des Lagerscheins beim Lagerhaus kann man jederzeit eine Auslieferung verlangen, wie etwa einen Mantel gegen einen Garderobeschein. Ebenso kann der Lagerschein selbst übertragen, oder auch verpfändet werden. Das Edelmetall wird in Zollfreilagern bei der Mat-Securitas, einer der größten Lagerhausgesellschaften der Welt in der Schweiz gelagert.

Ich habe das hier deshalb etwas ausführlich geschildert, weil es für das Verständnis einer wirklich aufregenden, neuen Entwicklung wichtig ist, die einen praktischen Weg zeigt, der zu privatem, mit Edelmetall gedecktem Geld zurückführen kann und auf den ich am Ende zu sprechen kommen will.

Vorher will ich aber noch auf eine andere, sehr elegante und sehr moderne Möglichkeit hinweisen, preiswert in Gold und Silber zu investieren, und zwar über e-gold. Mit e-gold können Sie bereits heute weltweit mit Gold und Silber bezahlen. Sie können z. B. mein Buch: Die Geldfalle über das Internet sehr preiswert kaufen, nämlich fast 40% billiger, für nur 100 Gramm Silber oder 2 Gramm Gold, während es mit legalem Falschgeld 49,80 kostet. E-Gold ist nicht nur ein preiswerter Weg, vor allem in Silber zu investieren, weil es Mehrwertsteuerfrei ist und nur etwa 3 % zwischen An- und Verkauf liegen, Sie können auch weltweit per Mausklick mit Ihrem Silber bezahlen. Man kann zunächst bei e-gold ein Konto eröffnen, auch ohne irgendetwas einzuzahlen. Sie bekommen dann eine Kontonummer und ein Passwort und können sich so z. B. schon in Gold, Silber oder auch Platin und Palladium im Internet bezahlen lassen. Das steht zwar alles erst am Anfang, aber immerhin werden bei e-gold derzeit etwa 3000 neue Konten pro Monat eröffnet und ein steigender Prozentsatz auch mit Edelmetall ausgestattet. Zu diesem Zweck beauftragen Sie Ihre Bank einfach, fiat money an e-gold zu überweisen und teilen e-gold per Internet mit, welches Metall Sie haben wollen. Sie können das fiat money auch per Scheck schicken, ebenso wie e-gold über all hin einen Scheck mit fiat money zu Lasten Ihres Kontos schickt. Sie können also jederzeit von Edelmetallen in fiat money oder umgekehrt wechseln. Ich finde das eine faszinierende und aufregende Entwicklung, die sicher Zukunft hat.

Noch aufregender finde ich aber eine andere Entwicklung, die ich zum Schluss hier noch kurz vorstellen möchte, mit der in der Tat wieder privates metallgedecktes Geld entstehen könnte, ganz so, wie es ursprünglich einmal entstanden ist und wie es sich über viele Jahrhunderte bestens bewährt hat. Ich habe hier ein paar neue Geldscheine, die zunächst nicht viel anders aussehen, als etwa Dollar, DM oder Euro. Diese Scheine unterscheiden sich aber in zwei wesentlichen Punkten von den bisher üblichen Währungen.

1. Sie werden von einem privaten Unternehmen herausgegeben. Es handelt sich also nicht um staatliches Zwangsgeld, sondern um ein privates Geld, das freiwillig akzeptiert werden muss, das sich also im Markt gegen Konkurrenz behaupten muss und....

2. Im Gegensatz zu Dollar, DM und Euro, die mit Nichts gedeckt sind, ist dieses Geld wieder mit Gold oder Silber gedeckt.

Sie können mit dem Geld jederzeit vom Emittenden bzw. vom Lagerhaus die Aushändigung von Gold oder Silber verlangen. In gleicher Weise ist ursprünglich auch einmal der Dollar entstanden, bevor er später zu fiat money degenerierte. Diese neuen Scheine hier sind nun wieder mit Silber gedeckt.

In der Praxis läuft das so. Sie tauschen einfach, z.B. bei mir, 10 Dollar fiat money, in 10 Dollar ALC - American Liberty Currency, und haben damit Papiergeld, das mit 1 Unze Silber gedeckt ist. Sie können jederzeit für 10 Liberty Dollar eine Unze Silber im Warehouse, oder auch bei mir, abholen. Nun werden Sie unschwer feststellen, dass Sie ja für 10 Dollar derzeit etwa zwei Unzen Silber kaufen können, Sie also scheinbar den doppelten Preis für Silber bezahlen. Das stimmt natürlich, Sie könnten sich theoretisch zwei Unzen Silber als Barren kaufen und unter die Matratze legen, aber dann haben Sie das Silber nicht als praktisches Geld verfügbar, mit dem Sie bezahlen können. Bei zwei Unzen ist das natürlich kein Problem, die kann man ohne weiteres als Barren mitnehmen, und notfalls auch damit bezahlen aber wenn Sie 5000 Dollar in Silber mitnehmen wollen, sind das schon über 30 kg. Sie bezahlen also praktisch einen Preis, einmal dafür, dass das Silber bereits gemünzt ist und für das zur Verfügung stellen des Papiersystems. Ob der Preis gerechtfertigt ist, muss der Kunde bzw. der Markt entscheiden.

Als Zahlungsmittel ist der neue Schein gewiss genauso praktisch wie Dollar, DM oder Euro, aber er ist zusätzlich noch durch eine bestimmte Menge Silber gedeckt. Das sollte ihn eigentlich im Markt gegen das Staatsgeld, das garantiert mit Nichts gedeckt ist, konkurrenzfähig machen. Die einzige Überlegenheit beim Staatsgeld ist der staatliche Annahmebefehl, der dazu führt, dass jeder das legale Falschgeld annimmt und einfach weiterreicht. Aber in Zeiten einer Hyperinflation wird dieser Befehl schwammig. Mag sein, dass dann wirklich Konkurrenz im Markt entsteht und vielleicht bietet ja ein anderes privates Unternehmen oder gar der Staat eine höhere Deckung, um konkurrenzfähig zu werden und schon sind wir bei einem Wettbewerb, um das bessere Geld auf einem freien, internationalen Markt.

Die Wirkung dieser Liberty Currency ist jetzt am Anfang sicher noch bescheiden. Sie beruht zunächst in einem didaktisch aufklärerischem Effekt. Die Leute haben etwas zum anfassen, sie können sich etwas vorstellen und man kommt sehr schnell in ein Gespräch, über Geld und Remonetisierung von Edelmetallen. Aber immerhin gibt es in Amerika bereits etwa 800 sog. redemption centers, wo man fiat money in liberty currency und diese in Silber umtauschen kann. Ein solches System kann man auch hier in Europa aufbauen. Jeder Einzelne hier im Saal kann eine eigene Bank bzw. Wechselstube, also so ein redemption center aufmachen und sich an diesem Aufklärungsprozess beteiligen.

Ich gebe hier mal diese Informationszettel aus, als ersten Einstieg, für alle die sich mit dem Gedanken befassen wollen.

Lassen Sie mich zum Schluss mit ein paar markigen Sätzen wieder den Bogen zum Anfang, zur Freiheit schlagen. Freiheit heißt immer Freiheit vom Staat, aber diese Freiheit muss von Unten erkämpft werden, wir können sie nicht als Geschenk von oben erwarten. Wenn es gelingt, diese neuen Formen von privatem gedecktem Geld Schritt für Schritt zu verbreiten, können die Menschen sich auch beim Geld wieder vom Staat und von Fremdherrschaft befreien, wie es auch auf vielen anderen Gebieten durch Aufklärung gelungen ist. Nach dem Motto: When the people own the money, they control the government. When the government owns the money, it controls the people.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


© Dipl.-Kfm. Reinhard Deutsch

Quelle: Das Referat wurde anläßlich des 1. Elliott-Waves-Treffens in Ochensfurt gehalten.



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