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Es tut sich was mit dem IMF-Gold

12.05.2009  |  Dr. Dietmar Siebholz
Wenn Sie sich die Entwicklungen und die Details aus der Historie der letzten fünfzig Jahre ansehen, werden Sie mit Überraschung feststellen müssen, dass die Staaten, ihre Politiker und ihre Erfüllungsgehilfen bei den Notenbanken hinsichtlich der Goldbestände permanent gelogen und falsch informiert haben. Die Versuche, die Bürger hinsichtlich der wirklichen Zielsetzung und ihrer das Gold betreffenen Politik hinters Licht zu führen, sind so zahlreich, dass nur noch Träumer glauben können, ihre Poltiker würden sie richtig und vollständig unterrichten.

Stellen Sie sich doch einmal die nüchterne Frage: Würden Sie Ihre Opfer über Ihre beabsichtigten Massnahmen unterrichten, ihnen gegenüber Ihre Strategie offenlegen und ihnen erklären, dass Sie sie berauben wollen? Ich vermute die Antwort wird immer NEIN sein. Sic, so ist es!

Was meinen Sie, wäre geschehen wenn Franklin D. Roosevelt im Jahre 1933 die Amerikaner von seinen beabsichtigten Beschlagnahmemassnahmen für Gold vorher unterrichtet hätte? Natürlich wäre diese Massnahmen der berüchtigte "Schuss in den Ofen" gewesen, also musste sie dementiert werden (ja das wurde zweimal gemacht) und dann über Bankfeiertage und Wochenenden veröffentlicht.

Zu diesem Schema passt ja auch, dass die Notenbanken und die Finanzminister Gold hin und her buchen (sogenannte SWAPS), so dass niemand mehr weiß, wer eigentlich noch wo welches physische Gold hat. Warum sonst hätte der IMF/IWF die (ziemlich strikte) Empfehlung herausgegeben, Gold und Goldforderungen (also Gold, dass die Keller der Notenbanken bereits physisch verlassen hatte) in einer Bilanzposition unter "Gold und Goldforderungen" zu verbuchen? Versuchen Sie dies einmal in Ihrer Bilanz! Wenn Sie dann Insolvenz anmelden müssten, steht auch schon der Staatsanwalt zum Schutze der Gläubiger (das sind ja meistens die ach so lieben Banken, die uns gerade nahezu in den Ruin oder die Inflation treiben) vor der Tür und winkt mit der Gefängnisstrafe für Bilanzbetrug, wenn Sie z.B. Bargeld, Bankguthaben und ausstehende Forderungen so wie die Notenbanken ihren Goldbestand und ihre Goldforderungen in einer Bilanzposition ausweisen würden.

Begriffe wie Nixon´s "Schliessen des Goldfensters", also der Bruch des Bretton-Wood-Abkommens (immerhin die damals neue Welt-Währungs-Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg), "Londoner Goldpool", George Brown´s Verkauf von Englands Gold zu Schnäppchen-Preisen - für den inzwischen nachgewiesen eingetretenen Schaden für das englische Volk von mehr als 6 Mrd. Euro hat man ihn dankenswerterweise zum Ministerpräsidenten gemacht (ja, die Sozialisten - sie verstehen wirklich etwas von der Wirtschaft) sollten einem dabei einfallen.

Auch das Trauerspiel mit dem IWF-Gold, dieses Schmierentheater geht nun auch schon ins zwanzigste Jahr. Vergessen Sie bitte nicht, dass dies das Gold ist, dass die IWF-Mitgliedsstaaten bzw. deren Notenbanken als einen Beitrag zur Finanzierung des IWF eingezahlt haben, also der IWF quasi ein Treuhänder der Notenbanken und der dahinter stehenden Völker ist. Wenn ich mich an die Historie des derzeitigen Präsidenten dieser Institution richtig erinnere, so trat dieser bislang nicht durch besondere Kenntnisse über Volkswirtschaft, sondern eher über nette Schmonzetten privaterer Natur in das Rampenlicht der Öffentlichkeit.

Meine GATA-Kollegen übermitteln mir heute eine Presseveröffentlichung und die Kopie eines Schreibens des US-Präsidenten an die Spitzenpolitiker des Kongressen ("Congressional Leadership"), die zum Nachdenken anregt und mir zeigt, dass entweder mit Herrn Obama endlich ein wirtschaftlich denkender Mensch Präsident ist oder er wie auch für die von vielen anderen seiner Vorgänger verhunzten Vorgaben versucht, die Realität wieder herzustellen. Barack Obama schlägt dem Kongress vor, dem IWF/IMF, der unter Geldnot leidet, einen Kredit über 100 Mrd. US$ zu geben, und zwar gegen die Sicherheit des IWF-Goldes von ca. 3.200 Tonnen. Nun machen wir einmal unsere Mathematik-Hausaufgaben: Eine Unze Gold mit 31,1024 Gramm kosten 910 US$ - eine Tonne Gold sind 32.152 Unzen - somit kostet eine Tonne Gol 29.258.320d US$. Tausend Tonnen Gold wären somit 29.258.320.000 US$ (also schlappe 30 Mrd. Dollar) und 3.200 Tonnen - das wäre der Gesamtbestand an IWF-Gold damit so an die 94 Mrd. US$.

Ein gutes Geschäft für die USA; sie drucken weiter das grüne Papier auf dem so nett geschrieben ist, "In God we trust", verleihen es gegen guten Zins an den IWF und erhalten als Sicherheit den gesamten Goldschatz des IWF. Da dieses Gold ja schon in den USA - nämlich von der FED-Niederlassung in New York verwahrt wird - ist ein Transport wie bei einem normalen Swap oder bei einem Raub nicht mehr erforderlich. Private Anmerkung: Unser Bundesbank-Gold hat es da leichter: Es ist schon bei unseren Freunden im Lande von Goldman-Sachs, Bernanke. Friedman und Geithner - jetzt fehlt nur noch der Vertrag oder der Rechtsgrund, den Transfer zu verbuchen. Anlässe (man beachte den feinen Unterschied zwischen Grund und Anlass) werden wir genug liefern.

Auch für den IWF-Goldschatz gilt: Nur die Buchführung muss noch geändert werden, wenn es denn mit den Krediten des IWF an die notleidenden Länder der Welt schief geht. Das wäre dann ein neues Sub-Prime-Spielfeld, aber dieses Mal mit Staaten und nicht mit Personen, wie dies in den USA geschehen war. Ob die Politik und die Qualifikation des IWF oder deren aktuellen oder künftigen Präsidenten als Garantie dafür gesehen wird, dass das Gold schon jetzt den USA gehört, überlasse ich jedem meiner Leser persönlich. Ich gehe davon aus, dass wie meine US-Freunde es so trefflich sagen "die Hühner gerade nach Hause gekommen sind, um geröstet zu werden...".

Wenn es aber wahr ist, was die strikteren in der GATA-Mannshcaft vermuten, dass dieses Gold per SWAP schon lange durch Derivate ersetzt - über den Markt verkauft - an den Hälsen vieler meist indischer Schönheiten hängt, dann hat der gute Barack Obama wieder etwas wahr gemacht, womit uns seine Vorgänger seit Jahren belogen haben. Er hat nämlich den ersten Schritt gemacht, den wahren Tatbestand, also die Frage "wo ist das IWF-Gold" später einmal aufklären zu können.




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