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Subprime-Crisis vs. Great Depression V!

15.06.2009  |   Sebastian Hell
In unserem letzten Teil unserer Kolumnenserie über die Subprime Krise und die Große Depression, wollen wir über Gemeinsamkeiten beider Krisen sprechen. Eine der wichtigsten Gemeinsamkeiten, die einem sofort auffallen, ist das Sterben vieler Banken. Während der Großen Depression mussten etwa 25.000 bis 30.000 Banken ihre Türen schließen. Der Grund hierfür war, dass viele kleinere Banken Kredite an Landwirte vergeben hatten und nachdem die Depression ausbrach und auch die Rohstoffpreise zu fallen begingen, konnten die Landwirte nicht mehr bezahlen und die Banken gerieten dadurch in eine massive Schieflage. Ein ähnliches Schauspiel zeigte sich bei den Großbanken, die enorme Kredite an Länder in Lateinamerika und auch Deutschland vergeben hatten. Auch hier standen Zahlungsausfälle bevor, die die Banken in die Knie zwangen. Heutzutage beobachten wir ein ähnliches Schauspiel, auch wenn deutlich weniger als 30.000 Banken Pleite gehen werden. Dies liegt unter anderem auch daran, dass sich die gesamte Branche im Lauf der Zeit konsolidiert hat. Allerdings zeigt sich auch heutzutage, dass die Banken durch Kredite erneut in Schieflagen geraten sind, diesmal zwar nicht an Landwirte oder Länder sondern durch Kredite an amerikanische Hauskäufer.


Der globale Handel!

Während der großen Depression brach der globale Handel um schätzungsweise 66 Prozent zwischen den USA und Europa ein (diese beiden Länder stellten damals den Löwenanteil des Handels). Ausschlaggebend war eine Maßnahme namens Smoot-Hawley Tariff Act. Dieser erhöhte die Zölle auf 20.000 Waren und sollte dadurch den inländischen US Markt schützen. Das Resultat war, dass andere Länder diesem Beispiel folgten und der globale Handel einbrach, was die Depression wahrscheinlich verschlimmerte. Heutzutage denken Politiker über ähnliche Maßnahmen, wenn auch in entschärfterer Form nach. Der US Congress hat beispielsweise die "Buy American Clause" verabschiedet, die besagt, dass für Projekte die durch Hilfsgelder des Staates finanziert werden, vorwiegend amerikanische Teile verwendet werden müssen. Des weiteren dürfen viele Firmen keine Ausländer mehr einstellen und müssen Amerikaner für die Jobs suchen.


Fazit!

Man könnte diese Liste noch um einiges weiter führen, doch dazu reicht uns hier der Platz nicht. Obwohl es einige Parallelen zwischen der Großen Depression und der Subprime-Krise gibt, ist es dennoch schwer die beiden Ereignisse welche viele Jahrzehnte auseinander liegen zu vergleichen. Des weiteren gibt es auch kein Patentrezept wie man mit der aktuellen Krise umgehen sollte, da sich die Ökonomen bis heute nicht einig darüber sind, ob die die Große Depression durch die Maßnahmen des Staates beendet werden konnten oder den Ausbruch deszweiten Weltkrieg. Es wird sicherlich noch Jahrzehnte dauern bis wir wissen, ob die Maßnahmen der Staaten und der FED wirklich etwas bewirkt haben oder nicht!


© Sebastian Hell
Chefredakteur Rohstoff-Trader



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