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Zählen Sie nicht auf die Konsumenten

25.03.2010  |  James Turk
Untern den politischen Entscheidungsträgern in den USA herrscht die Auffassung, Schulden und erneut anziehende Verbraucherausgaben würden das Land aus dem heutigen Finanzmorast ziehen können. Dahinter steckt der Gedanke, dass der Weg zur Erholung nur dann beschritten werden kann, wenn die Konsumenten erneut anfangen, Kredite aufzunehmen und dieses Geld ausgeben.

Dahingehend war es interessant, den vor Kurzem erschienenen Bericht von David A. Rosenberg, Chefökonom & Stratege bei Gluskin Sheff, zu lesen. Er sieht "das neue Paradigma des Schuldenabbaus und der Genügsamkeit auf der Konsumentenseite". Er hält fest, dass "80% aller bisherigen wirtschaftlichen Aufschwünge nach Rezessionen vom Konsumenten angeführt wurden". Dann schreibt er:

"Die früheren Schätzungen zu den Verbraucherausgaben wurden nach unten angepasst - von einer Jahresrate von 2,0% auf 1,7%, was auch im Kontrast zu den stark stimulusgeprägten aber dennoch eher lauen Zuwachs von 2,7% steht, der in dritten Quartal des letzten Jahres erreicht wurde. Faszinierend ist aber die Sektorenverteilung. Ausgaben für zyklische Gebrauchsgüter blieben während des Quartals im Grunde unverändert und lagen 8% unter den Spitzenständen, die vor der Rezession erreicht wurden. Merkwürdigerweise stiegen die Gesamtausgaben für weniger zyklische, kurzlebige Konsumgüter mit einer Jahresrate von 4,1% - der stärkste Zuwachs seit drei Jahren. Die Ausgaben für Lebensmittel stiegen zum Beispiel mit einer Jahresrate von 5%.*

In Bereich der Dienstleistungen legten die Ausgaben für Haus- und Nebenkosten aufs Jahr gerechnet um 2,4% zu, für die Gesundheitsfürsorge wurden 1,9% mehr ausgegeben - aber im Bereich Freizeit kam es zu Verlusten von 0,6% (negativ seit 3 Monaten in Folge), in der Gastronomie zu Verlusten von 0,8% (negativ seit 6 Monaten in Folge) und im Bereich Finanzdienstleistungen sowie Transport gab es im Grunde keine Veränderungen. Hier zeichnet sich das Bild eines Konsumenten, der sein Budget auch weiterhin viel stärker für essentielle Dinge und immer weniger für nicht-essentielle Dinge einsetzt."

Jetzt werde ich diese Ausführungen zu den Verbraucherausgaben interpretieren. Die Verbraucher verstehen, was die politischen Entscheidungsträger noch nicht kapiert haben. Die Finanzkrise hat das Schulden-Konsum-Modell, das die US-Wirtschaft während der vergangenen Jahrzehnte vorangetrieben hat, fundamental verändert.

Der Verbraucher schränkt sich ein, was die Bundesregierung ebenfalls tun sollte. Die Verbraucher begreifen, dass das Weiterkommen von Ersparnissen abhängt, die dann investiert werden, was wiederum zur Produktion nützlicher Güter und Dienstleistungen führt. Sie verstehen, was die politischen Entscheidungsträger nicht verstehen - mehr Schulden kann nicht die Antwort sein.


* Ich finde diese Ergebnisse kein bisschen merkwürdig. In wirtschaftlich harten Zeiten essen die Verbraucher nicht besser oder aber mehr. Die Ausgaben für Lebensmittel und andere kurzlebige Konsumgüter steigen aus einem Grund - Inflation. Lebensmittel kosten mehr und die Verbraucher müssen daher mehr Geld ausgeben.


© James Turk
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Dieser Artikel erschien am 20.03.2010 auf www.fgmr.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.



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