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Interview mit USGS-Experten zu Peak Gold, Goldfundamentaldaten und Exploration

20.06.2012  |  The Gold Report
Nach Angaben des U.S. Geological Survey hat die globale Goldproduktion ein Allzeithoch erreicht. In diesem Exklusivinterview mit dem Gold Report fasst der Bergbau- und Rohstoffspezialist Micheal George (USGS) zusammen, woher dieses Gold kommt und welche Trends sich darauf für die kommenden Jahre ableiten lassen. Das U.S. Geological Survey ist eine unabhängige US-Behörde ohne Regierungsverantwortlichkeit, ihre Hauptforschungsfelder sind Wasser, Geographie, Geologie, Kartographie und Biologie.


The Gold Report: In den Mineral Commodity Summaries (MCS) 2012 des U.S. Geological Survey (USGS) werden die weltweit produzierten Goldmengen und die Reserven nach Ländern aufgeschlüsselt. Wo zeigen sich die größten Veränderungen gegenüber dem Vorjahr?

Micheal George: Insgesamt gab es kaum große Veränderungen, außer vielleicht was die ersetzten Reserven angeht, die im vergangenen Jahr abgebaut wurden. Die größten Veränderungen gab es in Australien, wo die Reserven um 100 t erhöht wurden und in Kanada, wo die Reserven um 70 t sanken. In Kanada lag das an der Schließung von Minen, deren abbaufähige Reserven erschöpft sind. In Australien kamen wiederum neue Minen auf die Liste der zukünftig aktiven Produktionsquellen.

Die Weltproduktion wuchs 2011 um durchschnittlich 5%. Damit stieg die Gesamtproduktion das dritte Jahr in Folge, zudem erreichte die Goldproduktion letztes Jahr ein Allzeithoch seit Erhebung von Daten zur Goldproduktion. Im Vergleich zum im Jahr 2008 erreichten Produktionstief ergibt sich eine Steigerung von 19% oder 440 Tonnen. Also hat sich der Sektor schon einigermaßen erholt.


The Gold Report: Was sind die Gründe für die steigende Goldproduktion? Ist es allein der steigende Goldpreis?

Micheal George: Der Goldpreis stieg, also arbeiten auch mehr Minen, und die bringen mehr Gold auf den Markt. Größere Mengen stammen aktuell aus China. Aber auch aus anderen Ländern kommt einiges.


The Gold Report: Ersetzen die Bergbauunternehmen ihre Reserven eher durch Exploration oder durch Übernahmen?

Micheal George: Beides. Heute stammt ein großer Teil der zusätzlichen Reserven aus der Exploration, hauptsächlich aus Gebieten rundum die Lagerstätten, wo derzeit abgebaut wird.


The Gold Report: Wie entstanden die USGS-Schätzungen für diesen Bericht?

Micheal George: Die Reservenschätzungen, die Sie im Bericht finden, wurden von den staatlichen Stellen der jeweiligen Länder berechnet. Die australische und die kanadische Regierung haben beispielsweise ihre Forschungsabteilungen, und sie aktualisieren und korrigieren auch die Zahlen, die wir im Bericht benutzen. Das USGS untersucht aber auch die Berichte zur Reservenlage der börsennotierten Unternehmen. Wenn wir alle Bergbauunternehmen eines Landes kennen, dann berechnen wir selbst die veröffentlichten Reservenmengen dieser Unternehmen. In Papua Neuguinea sind beispielsweise alle Bergbauunternehmen an der Börse gelistet, jedes Unternehmen muss seine Reserven veröffentlichen.


The Gold Report: Wie steht es mit der Produktion und den Reservenmengen Chinas?

Micheal George: Die Produktionszahlen für China stammen direkt von den staatlichen Stellen. Ich glaube nicht, dass die chinesischen Behörden die landesweiten Reservendaten in den letzten Jahren aktualisiert haben. Und falls doch, so haben wir zumindest keine neuen Zahlen bekommen.


The Gold Report: Der steigende Goldpreis und die generell steigende Produktion im letzten Jahr haben sich also nicht in den offiziellen Goldreserven Chinas niedergeschlagen?

Micheal George: In unserer Publikation haben sich die Reserven Chinas nicht groß verändert, hauptsächlich weil wir keine neuen Berichte mit aktualisierten Reservemengen bekommen - oder aber weil die Bergbauunternehmen im Grunde nur das ersetzen, was sie in den letzten Jahren förderten. Reserven sind ein bewegliches Ziel, sie lassen sich nicht genau festnageln. Sie ändern sich ständig - und zwar aufgrund von Preisen, Technologien und jeder Menge anderer Faktoren.




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