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Gold: Steigender Anlagewert ist nicht alles - John Hathaway

16.08.2012  |  The Gold Report
John Hathaway, Hauptgeschäftsführer von Tocqueville Asset Management, hat kein großes Vertrauen in Banken, was die sichere und separat zugewiesene Lagerung von physischem Gold angeht. Immer mehr Investoren erkennen, dass Kapitalsicherung der wahre Grund für den Kauf von physischen Goldbeständen ist. Hathaway, der sogar seinen schwarzen Labrador "Jack“ für einen besseren Wachhund als die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hält, schlägt einer alternative Lagerungsform vor.


The Gold Report: Mr. Hathaway, Sie hatten einen Goldpreis von 2.000 $ pro Unze vorhergesagt. Im letzten Herbst durchbrach Gold die 1.900 $-Marke, im Jahr 2012 blieb es aber in einer Spanne von 1.500 -1.600 $ pro Unze stecken. Was muss passieren, damit der nächste Aufwärtstrend in Schwung kommt?

John Hathaway: Verschiedene Faktoren werden den Goldpreis steigen lassen. Auf der geldpolitischen Seite tänzeln die Zentralbanker und Finanzminister ohne klare Entscheidungslinie hin und her, und treffen kurzfristig Entscheidungen. Sie haben keine umfassende Lösung für die Schuldenkrise in Europa, für die Kräfte, die die Eurozone auseinanderreißen und für die Stagnation in den entscheidenden globalen Wirtschaftsräumen. Letztendlich wird das die Abwertung der Papierwährungen fördern.

Zudem sind auch neue quantitative Lockerungen in der Diskussion; ich habe viel darüber gelesen, wie man die nominalen Zinssätze unter null bekommt. Das würde auch bedeuten: Wer Geld auf Bankkonten spart, zahlt letztendlich eine Gebühr dafür, dass er sein Geld dort liegen lassen kann; Zinsen gibt es nicht. Es würde mich nicht überraschen, wenn es so kommt; es wäre quasi der Versuch, alle freien Reserven im Bankensystem in die Wirtschaft zu schleusen.


The Gold Report: Wann könnte es soweit sein? In den kommenden Monaten, Ende 2012 oder 2013?

John Hathaway: Das lässt sich schwer sagen, aber wir stehen an einem entscheidenden Punkt. Die Wirtschaftsberichte sind sehr trübe. Die Schlagzeilen aus Europa sorgen nach wie vor bestenfalls für schwere Betroffenheit. Die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen verkomplizieren die Dinge zusätzlich. Die Federal Reserve scheut sich möglicherweise vor Maßnahmen, da ihr diese als parteiisches Eingreifen in den Wahlkampf - für gleich welche Seite - ausgelegt werden könnten.

Gold befindet sich seit fast einem Jahr in einer Korrektur. Letzten August erreichte es die Marke von 1.900 $ pro Unze. Es hätte jederzeit auch unter die Tiefs sinken können, die Ende 2011 erreicht wurden. Aber im Grunde bewegt es sich die letzten sieben Monate über seitwärts.

Ich sehe aber, wie Gold sich aufwindet und in immer stärkere Hände übergeht. Es sind nicht mehr viele Verkäufer übrig. Wer sein Gold verkaufen wollte, hat das getan und sich anderen Dingen zugewandt. Ich sehe immer mehr Gründe dafür, dass die Abwärtsrisiken beim Gold begrenzt sind; jetzt geht es vor allem um das Aufwärtspotential. Ich würde sagen, wir sind der Marke von 2.000 $ pro Unze sehr nah.


The Gold Report: Könnte Gold auch höher als 2.000 $ pro Unze steigen?

John Hathaway: Aber sicher, viel höher.


The Gold Report: In Ihrer Rede auf der Casey Conference beklagten Sie die Tatsache, dass selbst Unternehmen, die Gold produzieren mit einem Abschlag gegenüber dem eigentlichen Rohstoff gehandelt werden. Was wird die Trendwende einleiten?

John Hathaway: Steigende Goldkurse. Das Verständnis dafür, was Gold eigentlich bewirkt und macht, muss sich ändern. Man kauft eine Goldaktie, wenn man die Entwicklung des Goldpreises optimistisch einschätzt. Da die Entwicklungen am physischen Markt nicht übermäßig ermutigend waren, überrascht es mich nicht, dass die Aktien im Fahrwasser des gelben Metalls bleiben. Man braucht eine Menge Geduld und Toleranz, um Phasen wie die aktuelle zu überstehen.

Alles anderen Argumente, die man so hört - politische Risiken, Kostendruck und die Konkurrenz zu den ETFs - verschwinden ganz schnell wieder, wenn sich der Eindruck durchsetzt, dass die Wende am Goldmarkt erreicht ist und der Goldpreis wieder Fortschritte macht - wovon ich überzeugt bin.




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