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Gold- & Silbermärkte: Die dunkle Seite der Macht (1/2)

04.02.2011  |  Peter Boehringer
- Seite 2 -
1. Es gibt eine Macht zwischen AM- und PM-Fixing, die ihren Willen zur Preisdrückung mit aller Macht und buchstäblich ohne Rücksicht auf die vorherrschende Markttendenz oder auf erforderliche Geldmittel und unter Inkaufnahme hoher Verluste durchsetzt! Konsequent, dauerhaft und ganz klar im Sinne eines "not-for-profit"-Marktteilnehmers, was normalerweise in Regulierungskreisen ganz eindeutig als Manipulationsbeweis gewertet wird. Denn wer macht schon freiwillig dauerhaft Verluste - wenn nicht an anderer Stelle (illegale) Vorteile durch die Manipulation locken würden?

2. Diese Macht schlägt besonders auf Spekulanten und Daytrader ein, die das Muster erkannt haben und die es wagen, sich (long spekulierend) dagegen zu stellen. Es ist "der Macht" wichtig, kein long-Momentum aufkommen zu lassen, denn eine einmal in Bewegung geratene Masse von Daytradern ist selbst für ein Machtkartell nur schwer beherrschbar. Die Anti-Gold-Kabale fürchtet diese Tradermasse mehr als die immer noch relativ wenigen fundamental überzeugten Goldbugs.

Daher nochmals fürs Protokoll und um die Bedeutung klar zu machen: Bei einer zehnjährigen Datenreihe mit 2.300 Datenpunkten ist Zufall mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von praktisch null ausschließbar! Jede weitere Debatte darüber ist nicht führbar und würde unsere Intelligenz beleidigen. Das "Management" des Goldpreises ist daher für das Jahrzehnt seit 2001 bewiesen!


Das "Management" des Silberpreises 2001-2010

Wie sah die Situation im Silbermarkt aus? War dieser im letzten Jahrzehnt ein freier Markt? Dazu zunächst noch einmal zwei Punktewolken, die allerdings eher wie zwei fast perfekte Geraden daherkommen. In Abb. 3 sind erneut 2.300 Datenpunkte abgebildet - diesmal erstellt aus dem Goldpreis eines Tages (in USD/Unze) und dem Silberpreis dieses Tages (in USD-Cent/Unze). Die schwarze Linie ist dabei die Annäherungsgerade für den Zeitraum 2001 bis 8-2008. Die grüne ist die Korrelationsgerade für 9-2008 bis 9-2010.

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Sie kennen dieses Muster bereits: So sehen Korrelationscharts von offenbar komplett korrelierten bzw. abhängigen Märkten aus. Es dürfte unter normalen Umständen keine Korrelation geben - jedenfalls keine so hohe! Die Erklärung, dass beide Metalle monetäre Eigenschaften haben, ist zwar richtig. Dennoch sind die Fundamentaldaten derart unterschiedlich, dass die monetäre Gemeinsamkeit niemals alleine diese perfekte Korrelation erklären würde!

Korrelationskoeffizienten von 0,96 bzw. 0,92 sind nicht durch Zufall erklärbar. Der Silberpreis war bis 2008 komplett abhängig von den Goldpreisbewegungen. Jeder Daytrader kann bestätigen, dass dies ganz regelmäßig sogar intraday und sogar innerhalb von Sekundenintervallen geschah: immer gleiche Trends bei Gold und Silber. Das ist komplett unnatürlich!

Allerdings gab es doch Unterschiede zwischen 2001 bis Spätsommer 2008 und dem Zeitraum seitdem bis heute: Die grüne Kurve ab September 2008 steigt langsamer an und liegt auch absolut unter dem Niveau der schwarzen Kurve. Beides zeigt eine gegenüber der Zeit bis August 2008 abgeschwächte Performance von Silber gegenüber Gold an. Diese hielt bis etwa September 2010 an. Was aber war 2008? Wir haben damals ab August 2008 das Blutbad bei Gold und v.a. aber auch bei Silber erlebt [von 21 auf 8 USD/Unze!].

Der Kollaps war dabei bei Silber stärker als bei Gold. Man kann mit gewissem Recht vermuten, dass speziell der zuvor extrem schnell angestiegene Silberpreis damals für die Preisdrücker ein noch größeres Problem als der Goldpreis dargestellt hatte. Auch in jüngster Zeit seit September 2010 sehen wir wieder eine verstärkte Outperformance von Silber gegenüber Gold. Silber steigt mittlerweile sogar wieder schneller als in der Zeit vor August 2008. Dies könnte (!) darauf hindeuten, dass die Kabale die extrem starke Drückung von Silber seit 2008 nicht mehr länger durchhalten kann.


Ende des 1. Teils. Den 2. Teil können sie hier lesen ...

Der komplette Artikel wurde in der aktuellen Ausgabe 2/2011 des "Smart Investors" veröffentlicht. Leser von Goldseiten.de können die Ausgabe im Rahmen eines zweimonatigen kostenlosen Probe-Abos direkt beim Verlag anforden. Schreiben sie eine kurze Mail mit dem Vermerk "Peter Boehringer" an info@smartinvestor.de oder melden Sie sich direkt auf der Verlagshomepage an.
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© Peter Boehringer, Adrian Douglas


(1) www.goldseitenblog.com/peter_boehringer/index.php/2011/01/16/silbermarkt-jp-morgan-ist-mal-wieder-gle




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