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Individuelle Einschätzung von Angebot und Nachfrage für die verschiedenen Selten-Erd-Metalle

21.05.2011  |  Dr. Dietmar Siebholz
Seit Anfang des Jahres 2006 äußere ich mich zu dem Thema Seltene Erden; anfangs war man halt sozusagen fast konkurrenzlos mit diesem Thema beschäftigt, denn die meisten Teilnehmer in den Metallmärkten beachteten zu dieser Zeit die Metalle der Seltenen Erden noch nicht. Meine damalige Warnung vor der chinesischen Strategie (das erste Mal im Oktober 2004 veröffentlicht) wurde nur von wenigen ernst genommen. Das hat sich inzwischen sehr geändert.

Nun äußern sich ja Legionen von sogenannten Fachleuten zum Thema Seltene Erden; das mag ja noch angehen, aber für Anlageentscheidungen sind die meisten (nennen wir sie freundlicherweise) Analysen vollständig ungeeignet oder sogar gefährlich, weil sie meist von einer gesamtheitlichen Betrachtung aller Seltenen Erden ausgehen z.B. nach dem Prinzip: "Die Produktion von Seltenen Erden wird im Jahre 2013 150.000 Tonnen ausmachen und mit Aufnahme von drei außerchinesischen Produktionsstandorten ab 2012 wird einschließlich der chinesischen Massenproduktion dann im Jahre 2014 ausreichendes Material am Markt angeboten werden…"

Solche Aussagen machen mich ärgerlich, denn so wird eine heile Welt, in der eine ordentliche Nachfrage einem ordentlichen Angebot gegenübersteht, vorgegaukelt. Und wenn ich davon ausgehe, dass Anleger sich bezüglich einer Aktienanlage oder einem Investment in physischem Material von solchen Aussagen leiten lassen, dann sollte doch eine gründlichere Betrachtung Platz greifen.

Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, die eine im Markt veröffentlichte Analyse des angesehenen Investmenthauses Goldman Sachs für die Seltenen Erdmetalle geschaffen hat, um meine Auffassung vorzulegen und zu begründen. Dazu möchte ich vorausschicken, dass mir bei der Vielzahl von "Spezialisten" für Seltene Erden nur zwei Partner bekannt sind, die ich als uneingeschränkte Fachleute akzeptiere. Der eine ist Mr. Dudley Kingsnorth und der andere ist mein Gesprächs- und Informationspartner Jack Lifton aus den USA. Beide kennen sowohl als Wissenschaftler und/oder als Unternehmer bzw. Unternehmensberater sowohl den Markt der Seltenen Erden als auch deren von technologischen Entwicklungen geprägten Nachfragetendenzen.

Besonders Jack Lifton hat hierzu eine sehr detaillierte Meinung, insbesondere, was die Überlebenschancen der inzwischen am Markt auftretenden oder besser gesagt auftauchenden Explorationsunternehmen angeht. Und diese Meinung basiert auf der Synopse fast aller Faktoren, die für eine Zukunftsbetrachtung für jedes Mitglied der Lanthanaiden-Familie (sprich: der Seltenen Erden) erforderlich sind.

Basierend auf einer sehr präzisen Stellungnahme von Jack Lifton möchte ich zusammenfassend die Fragen von Angebot und Nachfrage in den Jahren von 2011 bis 2015 - und das voraussichtliche Angebot - aber streng geteilt nach den einzelnen Selten-Erd-Metallen erörtern.

Dazu gehört zuerst eine Bewertung der in der Öffentlichkeit beschriebenen Gruppen von "schweren" und "leichten" Seltenen Erden. Diese Einordnung erfolgt nach dem Atomgewicht und kann in der vom Physikunterricht her bekannten Liste (Periodensystem mit Ordnungszahlen) leicht eingesehen werden.

Zu den leichten Seltenen Erden gehören (nach Auffassung von Herrn Kingsnorth) die bekannten Minerale Cer, Lanthan, Neodym, Praseodym, zu den mittleren Samarium, Europium und Gadolinium und zu den schweren Terbium, Yttrium, Scandium, Dysprosium und die anderen kaum in Erscheinung tretenden Erden wie Lutetium (das gefällt mir persönlich sehr gut, weil es nach dem lateinischen Namen von Paris benannt wurde). Kingsnorth ist der einzige Fachmann, der die Seltenen Erden in drei Gruppen aufteilt.




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