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Grüne Triebe, Ausstiegsstrategie und kein QE 3 (Teil 2)

15.06.2011  |  Jim Willie CB
Hier können sie den ersten Teil lesen ...


Globales QE

Genau dieselben Faktoren, die auf einem Nottreffen der G7 die Begrenzung des steigenden Japanischen Yen erforderlich machten, sind wieder zurück. Eine hoher Yen-Wechselkurs macht die gewaltige Zulieferindustrie Japans unrentabel, was für großen Stress sorgt. Man kann von einem weiteren Nottreffen ausgehen; und das ganze sollte meiner Ansicht nach als Globales Quantitatives Lockerungsprogramm bezeichnet werden (Global QE), denn die großen Zentralbanken werden ihre Maßnahmen untereinander abstimmen, damit die großen Mengen US-Staatsanleihe, die Japan verkaufen muss, aufgekauft werden können.

Die großen japanischen Finanzinstitutionen müssen ihre Finanzlücken schließen und gleichzeitig Preisinflation verhindern. Ohne den Verkauf von Vermögensanlagen hätte das reine, ungefilterte inflationäre Konsequenzen. Sie wollen nicht noch zusätzliche Sorgen - zusätzlich zum grotesken Druck und Stress, unter dem sie jetzt ohnehin stehen. Diese Übung wird wiederholt werden, wie Jackass vor einem Monat prognostizierte. Meine Prognose lautet: Auf einem geheimen G7-Treffen wird den Ankäufen von US-Staatsanleihen zugestimmt, um den Yen zu drücken, aber ohne jegliche Publizität, Presseberichterstattung - unter völliger Geheimhaltung. Hier haben wir einen Entwicklungsfaktor, der weitaus größer ist, als alle QE-Maßnahmen, die von der Fed im Alleingang durchgeführt wurden. Da sie weltweit koordiniert ist, kann man diese Maßnahme auch Global QE nennen.

Achten Sie auf Sinn- und Zweckverzerrungen, wenn plötzlich ein Treffen der Finanzminister anberaumt wird. Sie könnten es vielleicht global koordinierte monetäre Planung nennen oder Kooperation mit Schwellenwirtschaften oder Anpassung globaler Handelsvereinbarungen - oder andere Täuschungen in dieser Form. Hier haben wir nur eine andere Seite der gegenseitigen Währungskriege. Die eigentliche Triebkraft hinter dem steigenden Yen ist der industrielle Abschwung des Landes, das Eintreten eines Handelsdefizits und die dringende benötigte Finanzierung der Wiederaufbaukosten - durch den Verkauf ausländischer Vermögensanlagen, ohne dabei Preisinflation zu erzeugen. In meiner Analyse wird das als globale QE-Initiative bezeichnet, ein größerer Faktor als alle QE-Programme der US-Notenbank.

Versicherungsunternehmen werden hierbei eine überraschend wichtige Rolle spielen. Ihnen stehen Mammutforderungen durch beschädigte Gebäude und abgeschaltete Fabriken ins Haus. Die großen japanischen Finanzinstitutionen müssen ihre Finanzlücken schließen, gleichzeitig müssen sie Preisinflation verhindern, welche durch reine monetäre Inflation verursacht wird. Die ausländischen Vermögensanlagen sind hierbei der Schlüssel. Das Defizit Japans wächst, die Industrie bricht ein, die Stromversorgung ist lückenhaft, die Versorgungsketten unzuverlässig - und die Verkäufe von US-Staatsanleihen steigen. Der Wiederaufbau ist im Gange.

Die Finanzmärkte brauchen immer noch Hilfe. Ihre Wirtschaft steht vor einer beispiellosen Abkühlung - die man viel richtiger einen allgemeinen koordinierten Zusammenbruch nennen sollte. Da die Nation für den eigenen Wideraufbau zahlen muss, sind große Wellen von Anleiheverkäufen zu erwarten, welche große Stimuli und Monetisierung ersetzen sollen. Der Verkauf ausländischer Vermögensanlagen wird der Kompromiss auf politischer Seite sein. Auch wenn sie schmackhaft sind, so werden die Verkäufe dafür sorgen, dass die JapYen-Währung weiter steigt - stark genug, um die Alarmglocken schrillen zu lassen und noch mehr Gewinndruck zu erzeugen.

Die japanische Wirtschaft erleidet ihren größten Zusammenbruch der neueren Geschichte. Schauen wir, ob die japanischen Städte Risse und höhere Gezeitenstände abwehren können. Ihre Handeldefizite sind zumindest sicher - meine Prognose. Doch diesmal wird ein Paradox aus Handelsdefiziten und Wiederaufbaukosten insgesamt dafür sorgen, dass die japanische Yen-Währung STEIGT. Die japanische Regierung möchte die Stimuli, die damit verbundenen Defizite und Anleiheemissionen, welche die Zinssätze steigen lassen würden, begrenzen. Die Entscheidungsträger in den Ministerien wollen mehr Schulden monetisieren, um das Problem wegzuinflationieren. Die Bank of Japan will die Grenze nicht überschreiten und auf weitere Ankäufe von Schulden verzichten.

Die japanischen Energieversorgungsunternehmen sind gezwungen, gleitende Stromausfälle herbeizuführen, um steigende Strompreise zu verhindern. Die japanischen Automobilkonzerne haben erdrückende Produktionseinbußen zu verzeichnen. Der Industriesektor ist ins Wanken geraten. Die politische verlockendste Lösung wird aber letztendlich nicht die Hyperinflation durch Schuldenmonetisierung sein, SONDERN DER VERKAUF AUSLÄNDISCHER VERMÖGENSANLAGEN. Der Verkauf von US-Staatsanleihen trifft politisch auf die größte Akzeptanz, und die nationale Katastrophe bietet dabei starke Rückendeckung.

Der Verkauf wird flink und in großem Umfang vor sich gehen - alles zu seiner Zeit. Die steigende Yen-Währung wird globales QE zwingend erforderlich machen, da die US-Anleihen, die Japan verkauft auf Staatsanleihen treffen, die das US-Finanzministerium emittiert. Die Extravaganz der Schuldenmonetsierung wird zum weltweiten Phänomen. Warum dies nicht unter Analysten diskutiert wird, ist jenseits des Jackass-Verständnisses. Möglicherweise blinde Flecke, Unternehmensdirektiven, zu starker Fokus auf Staatsschulden und die Schuldenobergrenze in den USA und auf Kriege im Ausland, von denen es jeden Monat einen neuen gibt. Sicher, es gibt rundherum jede Menge Ablenkung.




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