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Das Ende der Parteiend(a)emokratur (Teil 2) - Europa am Scheideweg.

28.09.2011  |  Hans-Wolff Graf
Das Schicksal des EURO, der Schulden-, Banken- und Wirtschaftskrise, der Wettbewerbsfähigkeiten der nationalen Ökonomien wie auch der Eurozone insgesamt sowie der Wandel in den sozialpolitischen Strukturen der europäischen Länder - all dies hängt davon ab, für welchen Weg wir uns entscheiden.
 
Fest steht, wohl ohne größeren Dissens, daß das über Jahrzehnte entartete System am Ende ist, weil es auf die biometrischen, wirtschafts- und sozialpolitischen Fordernisse nicht mehr adäquat reagieren kann. Das haben, außer realitätsblinden Bürokraten und machtgeilen Politikern sowie in den Hängematten des "Sozial"staates zum Teil bereits in zweiter Generation fläzende Zeitgenossen inzwischen fast alle kapiert.
 
Nun gibt es zwei diametral unterschiedliche Wege, zwischen denen es sich zu entscheiden gilt, und je länger wir diese Entscheidung in ängstlichem Abwarten und irrealem Hoffen aufschieben oder zu verdrängen suchen, desto teurer werden die daraus resultierenden Folgen:

a) Wir geben dem Größenwahn einer grün(dunkel)rotschwarz lackierten Europa-Superstaat-Fraktion grünes Licht und freie Bahn, vergessen jegliches nationalstaatliche Denken und verabschieden uns vom Gedanken eines Vielvölker-Kontinentes Europa. Wir unterstellen uns von Hammerfest bis Syracus und von Vincent bis - ja, bis wohin im Osten soll es denn gehen? - einer zentralen Europa-Regierung (à la Washington D.C.), - das schlösse sämtliche, bislang nationalstaatliche Strukturen sowie die Haushaltshoheit ein.

Alle nationalen Unterschiede werden eingestampft und in unseren Pässen steht unter dem Rubrum "Nationalität" künftig "USE" ("United States of Europe") - natürlich mit Englisch als erster Amtssprache. Skandinavier und Südeuropäer, Spanier und Polen, insgesamt rund 40 Länder mit 25 unterschiedlichen Sprachen opfern ihre bisherige Identität und sind künftig eine singulare Nation.

Alle bisherige sprachliche, kulturelle und historisch gewachsene Unterschiede werden nach und nach eliminiert - notfalls per Dekret aus Brüssel oder Luxemburg. Sämtliche Lebensbereiche, Schulen und Berufsleben, Sozial- und Wirtschaftssysteme, Verwaltung, Rechtswesen und die dafür notwendige Bürokratie - von der Wiege bis zur Bahre - werden innerhalb von etwa drei Generationen komplett vereinheitlicht (und in GB fährt man dann rechts!).

Daß dies nicht nur das Ende individueller Identitäten der Völker Europas, sondern auch des in Agonie noch kläglich flackernden Restgedankens der Demokratie bedeutete, müßte/sollte jedem Verfechter dieser Idee klar sein; ein unverstellter Blick in die Riesenreiche auf unserem Planeten - USA, Rußland, China, Indien und Brasilien - beweist dies; sie alle stehen vor der drohenden Gefahr des Zerfalls und der Auflösung.

b) Wir erkennen mithilfe des Restbestandes an humanistischer Bildung, daß wirkliche Demokratie immer nur auf lokaler/kommunaler Ebene funktionieren kann (man schlage nach bei Demokrit, Herakleitos, Solon und Perikles) und, folgerichtig, unsere (weltweit gepflegten und mühsam bis barbarisch verteidigten Formen von) Parteiend(a)emokraturen keine Zukunft haben (www.d-perspektive.de). Nationalstaatliche Ordnungspolitik kann per se nicht demokratisch sein - es sei denn, der Staat hätte die Größe einer Kleinstadt.

Nicht im Sinne kleinstaatlicher Vorgestrigkeit, sondern eigenverantwortlicher Selbstbestimmtheit wird autonomen Kommunen (lat.: communis = gemeinschaftlich) als Basis-Sozialstrukturen wieder der Vorrang eingeräumt (sh.: www.d-perspektive.de). Sie bestimmen als grundsätzlich autarke Einheit die Sozial-, Wirtschafts- und Rechtspolitik ihrer Region (s.h.: www.d-perspektive.de) und entscheiden selbständig, zu welchem Zweck und Behuf sie mit anderen Regionen zeitweilig oder dauerhaft Bündnisse eingehen - strikt nach dem absolut verbindlichen Delegationsprinzip, das auf regionaler Basis in Teilen der Schweiz, City Councils in Bundesstaaten der USA, Schweden und Norwegen bereits glänzend funktioniert.




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