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Goldmärkte senden gemischte Signale aus

13.10.2011  |  Roman Baudzus
Die globalen Goldmärkte senden zurzeit gemischte Signale aus. Während die Manager von Hedgefonds und Investoren an den Futures- und Optionsmärkten in der Woche zum 4. Oktober wesentlich seltener auf weiter steigende Goldpreise wetteten, rechnen Experten mit einer Rekordsaison im indischen Goldabsatz.

Hier sorgen die in den vergangenen Wochen gesunkenen Preise für Edelmetalle für einen Run auf Gold und Silber. Viele Inder nutzen die Preiskorrektur, um sich vor dem Lichterfest Diwali günstiger mit Gold- und Silberschmuck einzudecken. Händler gehen in dieser Saison von einer Steigerung ihrer Absätze um bis zu 30 Prozent aus.

Kapitalmarktinvestoren haben sich in der Woche zum 4. Oktober von einer hohen Anzahl ihrer Longpositionen in Comex Gold getrennt. Dies zeigen am Freitag publizierte Daten der Commodities Futures Trading Commission (CFTC). Der Rückgang ist der achte innerhalb der vergangenen neun Wochen. Bemerkenswert ist die Stärke des Abbaus von Longkontrakten, die um 2.253 auf 127.249 Kontrakte sanken.

Vor allem Hedgefonds trennten sich von ihren Goldpositionen. Für Experten ist dies ein Anzeichen, dass es an den globalen Finanzmärkten in absehbarer Zukunft zu Liquiditätsengpässen kommen könnte. Spekulativ ausgerichtete Investoren trennen sich von Longkontrakten an den Rohstoffmärkten, um ihre Bargeldreserven aufzustocken und sich Liquidität zu verschaffen. Darunter litten auch Silber und Kupfer.

Europas Bankenkrise geht in die nächste Runde, nachdem Belgien, Frankreich und Luxemburg Anfang der Woche bekannt gaben, das Finanzinstitut Dexia zu verstaatlichen. Andernfalls wäre Dexia wahrscheinlich noch in dieser Woche zusammengebrochen. Diese Ankündigung beunruhigte die Investoren. Eine neue Bankenkrise würde nicht nur zu großen Turbulenzen an den Kreditmärkten führen, sondern wahrscheinlich auch einen deflationären Schock verursachen.

Eine Entwicklung, die Zentralbanken rund um die Welt mit aller Macht zu verhindern versuchen. Nachdem die Bank of England am vergangenen Donnerstag bekannt gab, ihr Programm zum Ankauf britischer Gilts um 75 Milliarden Pfund auszuweiten, sind die Renditen auf britische Staatsanleihen kaum gesunken.

Möglicherweise ist dies ein Zeichen dafür, dass viele Marktteilnehmer den Maßnahmen zur finanziellen Lockerung durch die Zentralbanken misstrauen und sich nicht in die Bondmärkte treiben lassen. Vor allem Gold als sicherer Hafen dürfte trotz der erfolgten Preiskorrektur von einer solchen Entwicklung profitieren.

Die Nachfrage nach ETFs im Goldsektor ist ungebrochen hoch. Davon profitiert vor allem der SPDR Gold Trust, über den Investoren durch physisches Gold gedeckte Anteile erwerben können. Grund für die Nachfrage sind die Aktionen der Zentralbanken, die weiterhin ihre Goldreserven aufstocken. Vor allem die Zentralbanken der Schwellenländer - darunter China, Russland, Südkorea, Mexiko oder Brasilien - deckten sich in den vergangenen Monaten stark mit Gold ein.

Kasachstan, das weltweit unter den Top 10 der Goldförderländer rangiert - hat vor Kurzem mitgeteilt, dass die Zentralbank des Landes vollen Zugriff auf die eigene Goldproduktion erhält. Sie darf vor allen anderen Investoren das im Land abgebaute Gold ankaufen. In Indien rechnen Experten und Goldhändler außerdem mit neuen Verkaufsrekorden während des Lichterfests Diwali und der sich anschließenden Hochzeitssaison. Vor allem Silber sei nach dessen Preiskorrektur stark gefragt. Der Absatz dürfte in dieser Saison um rund 30 Prozent steigen.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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