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Überleben und Leben in der kommenden Mega-Krise (Teil 6)

02.12.2011  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
Einfache, praktische Grundregeln

"An Rat gebricht es nie dem Mann
Der vor- und rückwärts schauen kann
"
- Deutsches Sprichwort -



Keine Patentlösung aber einfache Grundprinzipien

Tröstlich an der bereits kurz skizzierten Verbunkerungstheorie, erfolge sie nun im grossen Stil oder in den kleinen Massstäben des Normalbürgers, ist, dass es zum Einen nur relativ bescheidener Mittel bedarf, um sich sinnvoll für die Grossattacke der Weltkrise zur rüsten und dass es zum Anderen weder eine für Alle gültige Patentlösung in Sachen Vorbereitung gibt, noch eine für sämtlich nur denkbaren krisenhaften Situationen passende Universal-Strategie. DIE einzige und alleinige Lösung existiert Gottseidank nicht. Genauso wenig wie eine Garantie, dass bei Vorbereitungsgrad X dann negativer Zustand Y oder gewisse Ereignisse Z 1 bis Z 27 niemals eintreffen werden.

Die Gegebenheiten und Voraussetzungen sind einfach zu verschieden. Alter, Geschlecht, Land- oder Stadtbewohner, Klimazone, Temperament, Familienverband, Besitzstand, Liquidität, Gesundheitszustand, Wissens- und Bildungsniveau, Lebensgewohnheiten, Süchte, Niederschlagsmengen, handwerkliches Geschick, Anspruchshaltung, Mobilität und Neigung zu Aggression oder Passivität nebst bereits vorhandene Haltung von Federvieh oder Kleintieren zwecks Pelzgewinnung wären nur einige von vielen Faktoren, die im Verbund entscheiden, wie die Vorbereitungen im Einzelnen auszusehen hätten.


Grundsätzliches

Doch einige grundsätzliche Regeln lassen sich für Normalbürger dennoch fixieren:

Solange das Bargeld noch nicht vollständig abgeschafft ist, ein Zustand, wie er sich derzeit in Schweden und Griechenland abzeichnet und ab Januar in den USA (599 $ als legale Grenze) und zeitgleich in Deutschland (999 €) in der ersten Phase beginnt, wäre es sinnvoll, wenigstens die pro Person und Haushalt gesetzlich erlaubten Mengen aufzubewahren. Banken können zeitweilig schliessen oder der Zugang zum Konto kann schon bald deutlich beschränkt werden.

Ein zu hoher Betrag wäre allerdings bedenklich, denn im Falle eines Umtausches in eine neue Währung würden entweder gefährliche Fragen nach dem Woher gestellt oder das Ganze würde im Wert einfach auf Null absinken, wie es 1923 und 1948 in Deutschland geschah. Ein drittes Mal bahnt sich gerade an, denn: "Aller (un)guten Dinge sind drei"!

Grundsätzlich gilt die Faustregel: Weg vom Papiergeld, hin zu Sachwerten, insbesondere hin zu Edelmetallen und hier wiederum hin zu kleinen Stückelungen. Verkaufen Sie Goldman und kaufen Sie Gold. Selbst die Papiere dieser "Wunderbank", deren Führung sich selbst vom Halbgott zum Vollgott befördert hat, dürften einknicken. So gut wie alle "Wertpapiere" kehren auch diese in nicht allzuferner Zukunft für eine Weile zu ihrem "inneren Wert" zurück und der ist und bleibt nun einmal Null, für die junge, im Superwohlstand aufgewachsene Generation, eine unfassbare Vorstellung.

Zugegeben sind Aktien in dieser papierenen Welt immer noch die beste Wahl inmitten der endlosen Papier-Alternativen, da sie ja ein Stück Realwert eines Unternehmens verbriefen - welches die Krise hoffentlich übersteht. Alle anderen "Wertpapiere", die nur ein Versprechen darstellen, tragen das derzeit übergrosse Risiko der Schuldnerinsolvenz und Zahlungsunfähigkeit.

Doch ist zu bedenken, dass nach der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre von den 30 im Dow Jones Index gelisteten Grossunternehmen gerade mal eines, nämlich General Electric, noch übrig blieb. 29 Konzerne und ihre Aktien fielen der Krise in irgendeiner Weise zum Opfer. Mit der Sicherheit von Aktien und ihrer Wertverbriefung scheint es also auch nicht besonders weit her zu sein, ganz abgesehen von der Tatsache, dass sich dieser Leitindex kaufkraftbereinigt ca. 36 Jahre Zeit liess, um sein Vorkrisen-Niveau wieder zu erreichen. Und dann hatten die Investoren, die 1929 eingestiegen waren, gerade erst Gleichstand erreicht und 36 Jahre hindurch nichts gewonnen. Wie ganz anders sah damals doch die Performance von Gold und Goldminenaktien aus.

Immobilien sind sicherlich besser als Papier irgendwelcher Art. Doch in einer schweren Rezession oder gar Depression fällt ihre Kaufkraft in grosse Tiefen des Deflations- oder Inflationsbrunnens. Im August 1945 beispielsweise kostete ein Quadratmeter in der Münchener Innenstadt nur Pfennige. Dann brach die grosse Zeit für Immobilien an, die in den 80er Jahren dann langsam auslief. Häuser und Grundstücke haben den zyklischen Gesetzen zufolge derzeit noch einen weiten Weg nach unten vor sich.

Wer eine Nutzimmobilie, wie ein Bauernhaus mit Ackerland und Gärten oder eine Kleinfarm nebst Wald und Bach bzw. Fischteich erwerben und halten will, handelt sicherlich klug. Völlig unabhängig vom Marktpreis wirkt eine solche Anlage als Lebensretter in schwerer Zeit. Doch Stadtwohnungen oder gar Mietobjekte, deren Mieter wegen extremer Arbeitslosigkeit auf Massenbasis zahlungsunfähig wurden, erweisen sich schon bald - genau wie alle Luxusobjekte (wie Jachten, Diamanten, deren Wert kein Bauer abschätzen kann, oder Sportautos bzw. Luxusvillen) - als "Geldfresser".

In einer Krisensituation aber braucht man "Geldbringer", keine "Fresser". Hühnereier aus dem eigenem Stall, Schinken aus dem eigenen Rauch, Kartoffeln vom eigenen Acker, Heizöl aus dem eigenen 300 000 Liter-Tank, Karpfen aus dem eigenen Teich, Spanferkel aus dem eigenen Stall oder Brennholz aus dem eigenen Wald wären nur einige Beispiele für derartige "Bringer". Für reiche Araber und verwandte Volksstämme gilt natürlich ergänzend: Frauen aus dem eigenen Harem bzw. Fanggehege… Kamele aus dem eigenen Korral…

Der kulturelle Hintergrund spielt also auch eine Rolle, Bayern beispielsweise werden sich ohne Haxen und Weisswurst schwer tun, genau wie Dortmunder ohne eigenes Bier, Frankfurter ohne eigenen Äppelwoi, Stuttgarter ohne Dauerkampf um eigene Bahnhöfe, Berliner ohne eigenen Wowereit oder eigene Hosenanzüge, Sachsen ohne ihren eigenen milden Dialekt nebst fremden Kaffee, Thüringer ohne eigene Rostbratwurst, Rheinländer ohne eigenen Weisswein und Schwaben ohne die Möglichkeit 21 Stunden pro Kalendertag aus dem ureigenen Abtrieb heraus wie wildgeworden zu "schaffe".

Natürlich seien hier an führender Stelle auch Edelmetalle aus dem eigenen Versteck oder Lager genannt, je kleiner die Einheiten umso besser. Am Golde hängt, nach Golde drängt doch alles, ach wir Armen.... am Silber sicherlich auch.




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