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"Helikopter Ben" wird wieder fliegen

13.12.2011  |  GoldMoney
Europäische Aktien fielen heute Morgen, nachdem bereits die asiatischen Märkte fallende Preise zu verbuchen hatten. Auch die Edelmetalle wurden zum wiederholten Male vom Abverkauf der Rohstoffe und der generellen Risikoaversion erfasst.

Der Goldpreis fiel unter 1.700 $ pro Unze und der Silberpreis unter 31,5 $. Neben den anhaltenden Problemen in der Eurozone wurde die Zuversicht der Händler zusätzlich von schlechten Nachrichten über die fallende indische Industrieproduktion (ein Rückfall auf das Niveau von Q1, 2009) erschüttert.

Obwohl die Europäische Zentralbank letzte Woche die Mindestreserveanforderungen sowie die Sicherheitshinterlegungen für zweijährige Kredite für europäische Banken senkte - eine verdeckte Form der quantitativen Lockerung - beharrt EZB-Chef Mario Draghi weiterhin darauf, dass die EZB keine massive Schuldenmonetarisierung durchführen will, die weit über die bereits aufgekauften 210 Milliarden $ an Staatsanleihen hinausgeht.

Standard & Chartered gab unterdessen bekannt, dass sie die britische Wirtschaft nächsten Jahr in die Rezession zurückfallen sehen. Dies sollte mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen der Geldmengenaggregate nicht verwundern. Neuste Untersuchungen der Bank für internationalen Zahlungsausgleich lassen Zweifel an den Programmen zur finanziellen Lockerung (QE) der Bank of England aufkommen.

In der Studie heißt es, dass die QE Programme in Vereinigten Königreich und in den USA "kurz nach ihrer Bekanntgabe signifikanten Einfluss auf die Finanzmärkte hatten, aber der Effekt für weitere Programme zunehmend schwächer ausfiel".

Dies ist eine andere Art zu sagen, dass die QE-Programme nur insofern "effektiv" sein können, als dass die Liquiditätsschübe mit frischgedrucktem Geld in immer größerem Umfang erfolgen, was die Bilanz der Zentralbank weiter aufblähen lässt und deren Hebelung weiter vergrößert. Ausreichend fortgeführt, führt diese Politik in die Hyperinflation.

Zusätzlich dazu stehen derzeit auch große europäische Banken kurz vor dem Zusammenbruch (ein Thema, das James Turk in seinem letzten King World News Interview bespricht) - was zu einer Flucht der großen Hedgefonds hin in die als "sichere Arme" wahrgenommenen US-Staatsanleihen und den US-Dollar führt. Der Dollar-Index (USDX) steht nun bei 79,10 und der EURUSD-Kurs bei 1,326 (Stand 12:24 WEZ).

Wie aus dem 5-Jahres-Chart des EURUSD-Kurses zu erkennen ist, haben Tiefststände in diesem Index im Herbst 2008, Ende Februar 2009 und im Sommer 2010 zu massiven Gelddruckaktionen der Federal Reserve geführt.

Die derzeitige, relative Stärke des US-Dollars gegenüber anderen Währungen - die im steigenden Dollar-Index deutlich wird - macht ein Eingreifen der Fed in Form eines neuen Quantitative Easing Programms wahrscheinlicher, da die Fed zur Förderung der US-Exporte einen schwachen US-Dollar haben möchte.

Relative Dollar-Stärke führt also zu QE, was wiederum zu höheren Gold- und Silberpreisen führt. Sollte der USDX über 80 steigen, dann ist es wahrscheinlich, dass Ben Bernanke und andere Fed-Offizielle anfangen werden den Dollar "schwach zu reden". Sollte dies nicht gelingen, so ist ein "QE3" sehr wahrscheinlich.

Bloß keine Ungeduld: "Helikopter Ben" könnte bereits bald wieder ins Cockpit steigen.


© GoldMoney News Desk
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