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USA 2012/2016: Ein zahlungsunfähiges und unregierbares Land

19.12.2011  |  Redaktion
Wie in den vorhergehenden Ausgaben des GEAB angekündigt, stellen wir in dieser 60. Ausgabe des GEAB unsere Vorhersagen über die Entwicklungen in den USA für die Jahre 2012 bis 2016 vor. Dieses Land, Epizentrum der umfassenden weltweiten Krise und tragender Pfeiler der Nachkriegsweltordnung, wird in den kommenden Jahren eine besonders tragische Epoche durchleben müssen. Es ist heute schon zahlungsunfähig und wird bald unregierbar sein. Das wird für die Amerikaner und all die, die von den USA abhängen, wirtschaftlich, finanziell, geopolitisch, währungspolitisch und sozial schlimme Folgen zeitigen. Heute schon ist von der "Hypermacht" des Jahres 2006, als wir in den ersten Ausgaben des GEAB den bevorstehenden Ausbruch der umfassenden weltweiten Krise und das Ende der Vormachtstellung der USA vorhersagten, nicht mehr viel übrig. Aber die Entwicklungen der kommenden Jahre, die wir vorhersagen, sind noch viel umfangreicher und werden dieses Land, seine politischen Institutionen und seine gesellschaftliche Struktur vollkommen umkrempeln und sein wirtschaftliches und finanzielles Gewicht auf einen Bruchteil seines einstigen Gewichts reduzieren.

Gleichzeitig, wie jedes Jahr im Dezember, bewerten wir unsere Vorhersagen für das vergangene Jahr. Diese Übung, die wenige Think tanks, Experten und Medien (1) praktizieren ist für uns und unsere Leser (2) ein Mittel zu überprüfen, ob unsere Arten weiterhin einen Mehrwert erbringen und ob sie eine realistische Einschätzung der kommenden Entwicklungen ermöglichen. Dieses Jahr konnten wir unser Ergebnis zum Vorjahr mit einer Trefferquote von 82% leicht verbessern.

Auch enthält diese Ausgabe wieder Empfehlungen zu Währungen, Gold, den Aktienmärkten, bewertet die Folgen der Isolierung Großbritanniens in der EU (3) auf Gilts, Pfund und die britischen Staatsschulden und zuletzt stellen wir einige Überlegungen zu notwendigen Reformen der US-Verfassung vor (4).

In dieser Pressemitteilung stellen wir einen Auszug aus unseren Vorhersagen zu den Entwicklungen in den USA in den Jahren 2012 bis 2016 vor.

Aber bevor wir uns den USA widmen, wollen wir unsere Einschätzung über den aktuellen Entwicklungsstand der europäischen Integration darlegen (5).


Statt Euroland bricht Großbritannien auseinander

Wie wir vorhergesehen hatten, brachte der Europäische Gipfel in Brüssel vom 7. und 8. Dezember 2011 bedeutende Ergebnisse:

- Die Integration Eurolands mittels einer verstärkten und schnelleren Angleichung der Haushalts- und Finanzpolitik und dem Beginn einer gemeinsamen Steuerpolitik (6) schreitet voran. Die Regierungen der Eurozone, unter dem bestimmenden Einfluss Deutschlands, haben ihren Willen bekräftigt, diesen Weg beschreiten zu wollen. Damit widerlegten sie die Unkenrufe aus Großbritannien und den USA sowie der Euroskeptiker aller Länder, die ein Ausscheren Deutschlands aus dem Euro vorhersagten. Gleichzeitig erteilten sie der Idee eine Abfuhr, dass Euroland der Politik der Fed und der Bank of England nacheiferen und die Geldpresse anwerfen solle (Quantitative Lockerung), solange nicht sichergestellt ist, dass eine weitere Verschuldungspolitik der Länder und damit eine unbegrenzte Ausweitung der Geldmenge durch strengere Haushaltsregeln verhindert wird (7). Das offensichtliche Scheitern der Politik der quantitativen Lockerung sowohl in den USA wie auch Großbritannien (8) zeigt, wie richtig dieses Entscheidung ist. Das Junktim zwischen Haushaltsdisziplin und Geldschöpfungskompetenz für die Eurozone wird Ende 2012 ermöglichen, Eurobonds einzuführen (9).

Hingegen handelt es sich bei der « Zusage », dass der Schuldenschnitt um 50% auch bei den im Besitz von privaten Gläubigern befindlichen griechischen Staatsanleihen ein absoluter Einzelfall bleiben werde, um ein « Versprechen, das nur die bindet, die daran glauben" (10). Initiator dieser Zusage ist übrigens der französische Präsident Nicolas Sarkozy, von dem seine Landsleute nach inzwischen beinahe fünf Jahren an der Macht inzwischen zu Genüge wissen, dass seine Positionen nicht von Dauer sind und immer nur taktischen Überlegungen entspringen (11).

- Großbritannien ist nun dauerhaft, und zwar für mindestens fünf Jahre, innerhalb der EU isoliert. Damit ist eindrucksvoll bestätigt, dass die gegenwärtige Europolitik von den Mitgliedsländern der Eurozone gestaltet wird. Dass David Cameron noch nicht einmal vermochte, wenigstens zwei oder drei der "traditionellen Verbündeten" Großbritanniens auf seine Seite zu ziehen (12), zeigt, wie sehr heute britische Außenpolitik in Europa geschwächt ist, und wie gering ausgeprägt das Vertrauen in die britische Fähigkeit, die Krise zu überstehen (13). Es ist auch ein Zeichen für den schwindenden Einfluss Amerikas auf dem europäischen Kontinent; denn selbst die eilige Entsendung von Finanzminister Geithner und Vize-Präsidenten Joe Biden auf Werbetour in einige europäische Hauptstädte wenige Tage vor dem Gipfel konnte das Scheitern Großbritanniens nicht verhindern (14).




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