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Chinas Zentralbank könnte bald Gold kaufen

29.12.2011  |  Roman Baudzus
Chinas Zentralbank könnte die Korrektur an den Goldmärkten nutzen, um ihre Goldreserven aufzustocken. Dadurch würde die People´s Bank of China (PBC) die in US-Dollar gehaltenen Reserven weiter diversifizieren, wie ein hochrangiger Vertreter der PBC erklärte. Gold bleibe die einzige Anlageklasse, die Schutz vor wachsenden systemischen Risiken gewähre und Investoren einen sicheren Hafen bei hohen Inflationsraten biete. An den Märkten wird schon länger damit gerechnet, dass die chinesische Zentralbank dem Beispiel zum Goldkauf anderer Zentralbanken der Schwellenländer folgen wird.

In der durch die PBC publizierten Zeitung Financial News erklärte Zhang Jianhua, Direktor der Analyseabteilung bei PBC, dass es an der Zeit sei, die in den vergangenen Wochen stark gesunkenen Goldpreis zu nutzen, um die Goldreserven aufzustocken. Diese Maßnahme sei notwendig, um die bei insgesamt 3,2 Billionen $ liegenden ausländischen Währungsreserven der PBC zu diversifizieren und einer Abwertung des Vermögens durch sinkende Außenwerte der Papierwährungen vorzubeugen. Gold sei einer der wenigen Vermögenswerte, der Schutz vor Inflation biete.

Der derzeitige Goldpreis stelle eine exzellente Kaufgelegenheit dar, die die PBC ergreifen sollte, um ihre bei 33,9 Millionen Feinunzen liegenden Goldbestände aufzustocken. An den Märkten kam es in den vergangenen Monaten zu Spekulationen, wann die PBC wieder als Käufer des gelben Metalls aktiv werden könnte. Chinas Zentralbank ist seit April 2009 nicht mehr als Käufer am Goldmarkt aufgetreten, was Experten auf die Preisrallye des gelben Metalls zurückführen.

Chinas schnell wachsende Mittelklasse hatte sich in den vergangenen zwei Jahren verstärkt mit physischen Edelmetallen wie Gold und Silber eingedeckt, um Ersparnisse und Vermögen vor einer hohen Inflationsrate, die im Spätsommer 2011 Rekordwerte erreichte, zu schützen. Durch eine striktere Kreditvergabe und weitere durch die PBC ergriffene Maßnahmen zur Abkühlung der chinesischen Wirtschaft verminderte sich die Inflationsrate seitdem deutlich. Dies hat allerdings nichts an der Kaufbereitschaft von Edelmetallen der Chinesen geändert.

Eine ganze Reihe von Experten geht davon aus, dass der PBC aufgrund der sich abkühlenden Weltwirtschaft, der Staatsschuldenkrise in Europa und einer möglichen Blase an Chinas Häusermärkten nichts anderes übrig bleiben wird, als den Leitzins wieder zu senken und die Mindestreserveanforderungen für das lokale Bankensystem zu reduzieren. Auf diese Weise könnte es der PBC gelingen, die schwächelnde Exportwirtschaft durch einen steigenden Konsum im Inland zu kompensieren. Dies würde allerdings wieder einen negativen Ausblick für Chinas Inflationsentwicklung mit sich bringen.

Die Versorgung der heimischen Märkte mit Liquidität scheint den einzigen Ausweg darzustellen, um China aus den Turbulenzen an den Weltmärkten herauszuhalten. Solche Maßnahmen würden jedoch erneut die inländische Inflation ankurbeln, was den Run auf Gold und Silber verstärken dürfte. In den vergangenen Monaten empfahlen immer mehr chinesische Ökonomen und Wirtschaftsberater der PBC, ihre Goldbestände aufzustocken, um ihre Vermögenreserven unabhängiger von der steigenden Volatilität an den Devisenmärkten zu machen.

Dazu würde auch ein Verkauf von größeren Beständen an US-Staatsanleihen gehören. Dies könnte Turbulenzen an den internationalen Bondmärkten zur Folge haben. Solange die Regierungen die globalen Ungleichgewichte nur über das Anwerfen der Gelddruckerpresse zu lösen versuchen, dürfte der Run auf Edelmetalle anhalten.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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