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Bill Murphy (GATA) über Geldmanipulation und die Zukunft des Goldes (Teil 1/2)

18.04.2014
- Seite 4 -
Daily Bell: Wo sollte der Preis des Dollars in Gold stehen - oder aber, wenn man so will, der ‘Goldkurs‘? Es werden Zahlen von 5.000 $ bis 7.000 $ genannt.

Bill Murphy: Zahlreiche Beobachter, die nicht aus den GATA-Reihen kommen, meinen, dass der Goldkurs heute - wenn er mit der Inflation Schritt gehalten hätte - bei 2.600 $ stehen würde. Aber diese Rechnung lässt unzählige Faktoren aus, die diese Zahl deutlich erhöhen würden.


Daily Bell: Hat das Kartell aktuell Ermittlungen zu fürchten?

Bill Murphy: Nein. Warum denn? Es gibt keine Rechtsstaatlichkeit in Amerika. Wir haben keine freie Presse und keine freien Märkte. Das ist eine Illusion. Im Februar 1999 wurde ich von Ron Insanna für CNBC interviewt und anschließend verboten, als sie hörten, was GATA zu sagen hatte. Mir ist unverständlich, warum wir die Kommunisten bekämpften. Warum mussten so viele brave Amerikaner ihre Leben in Vietnam lassen - und warum sterben sie heute immer noch in anderen Ländern? Damit die Banker und Verbündeten reicher und reicher werden können? Eigentlich könnte auch gleich Al Capone Amerika regieren.

Von Bill Clinton gibt es ein richtig gutes Zitat, er sagte, als er Präsident wurde, hätte er gar nicht mitbekommen, dass er das Land regiere. Es geht einzig und allein um Geld und die Macht hinter den Kulissen! Die regieren das Land.


Daily Bell: Warum ist die SEC nicht aktiver in Fragen der Manipulation der Gold- und Silbermärkte?

Bill Murphy: Die SEC? Sie meinen jene Organisation, der Harry Markopolis ZEHN Jahre lang Fakten zum Madoff-Abzocksystem zukommen ließ? Die ist doch ein Witz, wie auch die CFTC.

Bei beiden staatlichen Behörden handelt es sich schlichtweg um Organisationen, die allein die Reichen und Mächtigen in Amerika vertreten. GATA legt sich seit 15 Jahren mit den Reichen und Mächtigen an. In diesen Behörden arbeiten Bürokraten. Als selbstverständlich gilt: Wer den Machenschaften der Reichen und Mächtigen auf den Grund gehen möchte, der wird auch nie einen anständig bezahlten Job im Finanzsektor, oder vielleicht sogar nirgendwo, bekommen, weil man ausgegrenzt wird. Wenn sich ihnen anschließt, um den wird sich auch gekümmert. Wer aufbegehrt - na ja, man muss nur Bart Chilton von der CFTC fragen.

Bart Chilton ist ein wirklich guter Kerl und er hat sich ordentlich ins Zeug gelegt, damit Leute, wie die von der GATA, auch einen Stich sehen. Soweit ich weiß, ist er in seinem Bereich der Einzige gewesen, der öffentliche Emailanfragen beantwortete. Bart Chilton wollte weiter in seiner Funktion für die CFTC arbeiten. Präsident Obama sagte aber nein; und Bart Chilton war einmal. Der Eine, der sich einen Dreck darum scherte, von dem wird man nie wieder etwas hören.


Daily Bell: Bekommt die GATA heute mehr Presse als zuvor? Weniger Ausgrenzung?

Bill Murphy: Nicht wirklich. Das Manipulationsthema wurde durch die “London Fix“-Geschichte zwar richtig in Fahrt gebracht, für die Medien ist GATA aber immer noch ein Pfui-Wort. 2010 trafen wir uns - d.h. John Embry von Sprott, Chris Powell und ich - mit der Bloomberg-Goldreporterin Claudia Carpenter in London. Ich hatte sie schon im Mai 1999 in New York getroffen, aber die GATA hat sie bisher nicht ein einziges Mal erwähnt. Zumindest besaß sie den Anstand, uns damals zu sagen, dass ihre Chefredakteure es ihr untersagt hätten, irgendetwas übers Gold Anti-Trust Action Committee zu berichten.


Daily Bell: Wie sieht heutzutage die Verteilung der physischen Goldmengen unter den Zentralbanken aus? Wer besitzt das meiste? Die Chinesen?

Bill Murphy: Keiner weiß wirklich etwas Genaues in dieser Frage. In den offiziellen Berichten heißt es, die Zentralbanken dieser Welt würden 29.000 Tonnen Gold besitzen, aber das kann einfach nicht stimmen. Ein Großteil dieser Mengen wurde verliehen/ getauscht... und dann verkauft. Die Zentralbanken können von Glück reden, wenn ihnen heute noch 10.000 Tonnen bleiben.

Da sind die Chinesen aber noch nicht mitgezählt, und die kaufen, kaufen und kaufen. Wer weiß schon, wie viel sie bis jetzt schon akkumuliert haben? Auf meiner Webseite, www.LeMetropoleCafe.com, hatte ich - informiert durch gut angebundene Quellen - berichtet, dass die Chinesen ab 2003 Gold kauften; diese Berichterstattung hielt ich dann auch den folgenden Jahren aufrecht. 2008 hieß es dann offiziell aus China, man habe weitere 450 Tonnen physisches Gold aufgestockt. NICHTS von all diesem Gold fand Niederschlag in den offiziellen Angebot-Nachfrage-Statistiken des GFMS (Gold Fields Mineral Services) - die als Beratungsfirma im Sektor vor dem Goldkartell kriechen. Diese Kriecher wollten keine Erklärung dafür abgeben.


Daily Bell: Wieviel physisches Gold befindet sich in privaten Händen - prozentual?

Lesen sie weiter: Teil 2 ...


© Anthony Wile
www.thedailybell.com



Dieser Artikel wurde am 23.03.2014 auf www.thedailybell.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.



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