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Solare Hitze

04.09.2014  |  Robert Rethfeld
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Eine Fortsetzung dieser Serie bedingt zwingend das Auftreten einer weiteren US-Rezession in den kommenden Monaten. Für Europa fällt eine solche Annahme vergleichsweise leicht. Aber für die USA? Angesichts der hervorragenden US-Wirtschaftsdaten, die sich - wie der ISM-Index oder die Erstanträge auf Arbeitslosengeld - nahe ihren positiven Extrempunkten befinden, lässt sich ein "Konjunkur-Peak" nicht absehen. Andererseits: Eine US-Rezession wird laut dem für die Rezessionsmessung zuständigen Institut NBER von "Peak zu Trough" gemessen, also vom absoluten Hochpunkt bis zum Tiefpunkt des Konjunkturzyklus. So gesehen könnte sich die US-Wirtschaft in der Nähe des Peaks befinden.

Eine ähnliche Korrelation lässt sich zur US-Inflationsrate ablesen. Dies erscheint logisch, erreicht doch die Inflationsrate auf dem Höhepunkt des Konjunkturzyklus meist ebenfalls ein Hoch.

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Die Inflationsrate liegt derzeit - sollte der Hochpunkt des Konjunkturzyklus unmittelbar bevorstehen - auf einem sehr geringen Niveau. In diesem Zusammenhang erscheint es interessant, dass das aktuelle solare Maximum in der Amplitude demjenigen des Jahres 1928 gleicht (siehe Pfeil obiger Chart).

In den 1920er Jahren erholte sich die US-Wirtschaft von einer schweren Rezession (1920/21). Es begannen die goldenen 1920er Jahre. Allerdings: Die Rohstoffpreise stiegen in den Jahren bis 1929 kaum. Die US-Inflationsrate notierte von 1926 und 1929 zwischen minus 3 und plus 0,5 Prozent. Das Wachstum vollzog sich inflationsfrei (so wie aktuell). Es folgte die große Depression der 1930er Jahre.

Sicherlich kennt die Fed das Szenario. Ihr dürfte ein normaler Konjunkturzyklus mit einem deutlichen Anstieg der Inflationsrate - bei einem aktuellen ISM-Index von 59 Punkten und Erstanträgen unterhalb von 300.000 - lieber sein. Dann wüsste sie, was sie zu tun hätte. So aber irritiert dieser - nicht normale - Konjunkturzyklus. Er erinnert an die 1920er Jahre.

Wie kann man vorhersehen, dass der solare Zyklus im Begriff ist, seinen Hochpunkt auszubilden? Die NASA schätzt den weiteren Zyklusverlauf wie folgt ein.

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http://solarscience.msfc.nasa.gov/predict.shtml


Danach wäre der Hochpunkt der solaren Aktivität im Frühjahr 2014 erreicht worden. Das Minimum sollte um das Jahr 2020 herum notiert werden. Die NASA benutzt Methoden, die unter dem angegebenen Quellenlink erläutert werden. Da eine abnehmende solare Aktivität mit einer schwächeren Inflationsrate korreliert, würde die aktuelle Niedrig-Inflationsphase bzw. gar eine Deflationsphase die Märkte noch eine ganze Weile beschäftigen.

Die Phase starker solarer Aktivität hält bereits seit drei Jahren an. Spätestens nach dreieinhalb Jahren begann in der Vergangenheit eine ruhige Phase. Zwar ist nicht garantiert, dass eine solche Phase die aufgekratzte Stimmung dieser Zeit beendet. In der Vergangenheit war dies jedoch häufiger so.

Die US-Zentralbank hat in einem Papier aus dem Jahr 2003 den Einfluss geomagnetischer, durch solare Eruptionen ausgelöste Stürme auf den Aktienmarkt untersucht und dabei einen Zusammenhang gefunden. Unter anderem heißt es dort: "A large body of psychological research has shown that geomagnetic storms have a profound effect on people's moods, and, in turn, people's moods have been found to be related to human behavior, judgments and decisions about risk". http://tinyurl.com/6e3l54f

Man kann durchaus der Meinung sein, dass ein solarer Zyklus einerseits und die Finanzmärkte sowie die gesellschaftiche und politische Situation andererseits nichts miteinander zu tun haben. Man kann das Thema aber auch - so wie wir - interessant genug finden, um es einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



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