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Angst liegt in der Luft!

22.09.2014  |  David Chapman
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Durch die Abschaffung des Glass-Steagall-Act und der Trennung der vier Säulen konnten die Wertpapierzweige der großen Bankeninstitutionen die Bilanz der Bank im Wertpapierhandel verwenden. Dadurch konnte der Wertpapierzweig die Bilanz der Bank mit einer Hebelwirkung von 20, 30, 40 und 50 zu 1 aufstocken, und manchmal war der Hebel noch größer. Wenn die Sache schief lief, wie es 2008 geschah, war das auch okay, weil der Steuerzahler durch die FDIC in den USA und durch die Canada Deposit Insurance Corporation (CDIC) in Kanada die Bank retten würde.

Die großen US-Banken erhielten unter dem sogenannten TARP-Bankenrettungsprogramm (Troubled Asset Relief Program) mehr als 700 Mrd. $ und auch die kanadischen Banken erhielten Geld als Refinanzierungshilfe. Das stammte alles von den Steuerzahlern. Das Geld wurde größtenteils zurückgezahlt, aber die Banken/Wertpapierfirmen konnten einfach wieder zu ihren üblichen Praktiken zurückkehren und die Bilanz der Banken benutzen, um die Hebelwirkung ihres Wertpapierhandels zu vergrößern. Diese Hebelwirkung ist derzeit so hoch wie schon vor 2008.

Seit der Finanzkrise von 2008 sind die Schulden deutlich gewachsen. Laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sind die globalen Schulden seit 2007 um etwa 40% auf 100 Bio. $ angewachsen. Nachdem die Zentralbanken der westlichen Wirtschaften die Zinsen deutlich gesenkt hatten, gab es ein Wachstum an Krediten. Auch wenn ein Großteil des Schuldenwachstums auf die Rechnung der Regierung geht, haben auch Privatpersonen und Unternehmen ihre Schuldenaufnahme erhöht. Die handelbaren Schuldtitel der US-Regierung sind von 4,5 Bio. $ im Jahr 2007 auf heute 12 Bio. $ angestiegen. Weltweit sind die Unternehmensschulden um etwa 21 Bio. $ angestiegen.

Es gab erneut einen deutlichen Zuwachs an Subprime-Ausleihungen, welche den Kern der Finanzkrise 2008 gebildet hatten. Der Ursprung des Wachstums liegt im Immobilienbereich, der auch hinter dem Finanzcrash von 2008 stand, sowie bei Studienkrediten und in anderen Bereichen, wie Fahrzeugkrediten. Die Derivate sind ebenfalls mit den Schulden gewachsen. Aktuelle Schätzungen gehen von weltweit insgesamt mehr als 1 Brd. $ ausstehender Derivate aus, obwohl offizielle Zahlen nur etwa 750 Bio. $ angeben. Die oben genannten großen US-Banken dominieren dieses Geschäft sowohl in den USA als auch auf globaler Ebene.

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Quelle: www.sharelynx.com


Anstatt ein System der Stabilität und des Vertrauens zu erschaffen, werden die alten Praktiken fortgeführt und die Summe der ausstehenden Schulden ist nach oben geschossen. Eine Erschütterung des Finanzsystems - ähnlich dem, was in Form der Subprime-Krise 2007 geschah - könnte einen größeren finanziellen Zusammenbruch herbeiführen als den von 2008. Dennoch spiegelt der "Angst-Index" diesen Zustand nicht wider. Hat die Selbstgefälligkeit, dass bisher nichts schiefgegangen ist, den gesunden Verstand ausgeschaltet? Es herrscht das Gefühl, dass die Regierung den Banken den Rücken frei hält und falls etwas schiefgehen sollte, würde die Regierung zur Rettung eilen - ungeachtet der Verschiebung der Last der Bankenrettung von Steuerzahlern zu Kontoinhabern.

Der "Angst-Index" prüft die Unterstützung einen steigenden Trendlinie, ausgehend vom Tief 2001. Nicht unähnlich verhält sich der Goldpreis selbst, der sich der langfristigen Unterstützung nähert. Dennoch bleibt die Angst, dass Gold noch weiter zusammenbrechen wird auf 1.000 $ bis 700 $. Die Goldstimmung ist fast auf dem Tiefstand vom Finanzcrash 2008, aber immer noch über dem Niveau von 2001.

Da die Stimmung so schlecht ist, (ja, sie könnte noch schlechter werden) ist ein Abprallen wahrscheinlicher als ein weiterer Zusammenbruch. Dennoch bleibt die Möglichkeit eines weiteren Zusammenbruchs. Das negative Potential der vorherrschenden Bedingungen wächst. Die globale geopolitische Situation sorgt für Unsicherheit. Die zunehmenden Kriegshandlungen gegen den Islamischen Staat (IS) sind vermutlich nicht der Funken, der eine Finanzkrise auslösen wird. Aber dieser Krieg hat die USA bislang etwa 500 Mrd. $ gekostet und er hat kaum wirklich angefangen. Die früheren Kriege im Irak und Afghanistan haben die USA zwischen 4 und 6 Bio. $ gekostet. Die Kriegskosten addieren sich direkt zu den US-Schulden.




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