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David Morgan: Silber selbst bei 17 $

17.10.2014  |  The Gold Report
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Eine Mine zu schließen und anschließend wieder aufzumachen, könnte einem letztendlich teurer zu stehen kommen, als die Mine - jetzt nur als Beispiel - ein Jahr unter Verlust zu betreiben.


The Gold Report: Kann der gezielte Abbau von hoch mineralisierten Zonen (high grading) die Verluste ein wenig eindämmen? Würde diese Praxis in den kommenden Jahren mit Blick auf die verbleibende Größe der angezeigten Ressourcen Konsequenzen haben - wenn die Preise gestiegen sind?

David Morgan: Jedes Unternehmen, das aktuell "High-Grading" betreiben kann, macht das auch, um jede Gewinnmöglichkeit zu nutzen. Manche Unternehmen sind dabei in einer besseren Position als andere. Als der Goldpreis noch bei 1.900 $/ oz lag, förderten einige Unternehmen Erz mit niedrigeren Gehalten, was sie - nur um ein Beispiel zu machen - 1.600 $/ oz kostete. Sie ließen höhermineralisierte Zonen im Boden, die sich für 1.100 $/ oz oder weniger abbauen ließen - für schlechte Zeiten, wenn die Gewinnspannen ganz eng sind, was heute ja der Fall ist.

Der allgemeine Trend bewegt sich aber auf den Abbau von Erz mit niedrigeren Gehalten hin. Unser Planet hat endliche Ressourcen und die einfachen Abbauziele wurden zuerst gefördert. Das gilt für Öl wie für Metalle. Die Gehalte, die heute gefördert werden, hätten vor drei Jahrzehnten nicht als förderungswürdig gegolten. Jetzt sind aber nur noch ganz wenige Abbaugebiete mit hohen Gehalten übrig, also richtigen sich die Unternehmen danach, was noch wirtschaftlich abgebaut werden kann.


The Gold Report: Sind vollfinanzierte Entwicklungsunternehmen beim aktuellen Marktpreis in einer besseren Lage als Explorationsunternehmen oder Produzenten?

David Morgan: Manche Entwickler sind in einer besseren Situation als die Explorer und Produzenten. Eigentlich ist das ja immer der Fall, weil die Qualität eines Projektes letztendlich Hand in Hand geht mit der Sicherstellung der Finanzierung. Für einen Entwickler sind wir ziemlich optimistisch - für Bear Creek Mining Corp. - weil wir der Ansicht sind, dass die Regierung Perus das Santa Ana-Projekt komplett zurückgeben wird.

Uns gefällt auch weiterhin Trevali Mining Corp., technisch betrachtet ein Zink-Blei-Silber-Produzent, der aber Pläne hat, in den nächsten drei Jahren verschiedenen neue Minen in die Produktion zu bringen - angefangen bei der Mine und Verarbeitungsanlage Caribou in New Brunswick im Jahr 2015.

In den nächsten Jahren wird Zink immer knapper werden. In absehbarer Zukunft wird eine ganze Reihe der großen Zinkminen dicht macht, dann wird es ein Defizit bei diesem Material geben, das für Regenrinnen über elektrischen Geräten bis hin zur Galvanisierung von Stahl verwendet wird. Vielleicht ist Zink nicht so sexy wie Silber, aber es ist wichtig für unser tagtägliches Leben, und recht bald schon, wird es nicht mehr genug davon geben. The Morgan Report sah das schon vor einigen Jahren kommen und hatte Trevali vorgestellt, als die beste Möglichkeit, diesen Trend zu hebeln.

Ein weiteres gutes Beispiel für einen Entwickler, der in einer besseren Situation steckt als viele Explorer und Produzenten wäre Guyana Goldfields Inc., das Unternehmen ist jetzt komplett finanziert für den Aufbau des Aurora-Projekts in Südamerika. Es konnte sich das notwendige Kapital eigentlich recht einfach besorgen, was an der Qualität dieses Projekts liegt.

Eines der Unternehmen mit den günstigsten Produktionskosten ist Excellon Resource Inc., es schöpft in der mexikanischen La Platosa-Mine in Durango ordentlich ab. Die All-in-Kosten wurden in der ersten Jahreshälfte auf fast 16 $/ oz gesenkt. Die neue Royalty-Steuer in Mexiko hat 2014 hier allen Bergbauunternehmen Opfer abverlangt.

Andere Primärproduzenten mit niedrigen Kosten wie z.B. Silver Crest Mines Inc., First Majestic Silver Corp. und Fortuna Silver Mines Inc. sind davon ebenfalls negativ betroffen - alle hatten steigende All-in-Kosten im Jahr 2014 zu verzeichnen.


The Gold Report: Als wir das letzte Mal kurz miteinander sprachen, redeten Sie über die Vorteile von Royalty-Unternehmen. Ist es diesen Unternehmen gelungen unter den aktuellen Bedingungen ihre Gewinne zu halten? Gibt es einige, die besser laufen als andere?

David Morgan: Auch die Royalty-Unternehmen hatten sinkende Gewinne zu verzeichnen, allerdings bei Weitem nicht so stark wie die Minenbetreiber. Das hat damit zu tun, dass Produktionssteigerungen die gesunkenen Metallpreise ausgleichen. Einigen Royalty-Unternehmen geht es besser als anderen, hier reden wir aber wirklich nur von einer kleineren Anzahl.

Silver Wheaton Corp. hat erhebliches organisches Wachstum zu verzeichnen, da Goldcorps Inc. Peñasquito Silbermine in Mexiko endlich fast bei voller Auslastung fördert. Zudem ist die Erweiterung der Kupfermine von Vale S.A. in Brasilien immer ertragreicher. Zusätzlich hat sich die minimale Fördermenge von Goldcorps San Dimas-Mine von 3,5 Millionen Unzen auf 6 Millionen erhöht. Darüber hinaus dürfte das Constancia-Projekt von Hudbay Minerals Inc. in Peru im vierten Quartal in die Produktion gehen. Silver Wheaton erlebt gerade die nächste Wachstumsphase.

Franco-Nevada Corp. hat etwas Großes im Blick. Deswegen hat das Unternehmen gerade erst 500 Millionen $ per Aktienfinanzierung aufgebracht, obgleich es schon mehr als eine Milliarde $ auf der Bank hatte. Auf kurze Sicht wird der Produktionsbeginn am Karma-Goldprojekt von True Gold Inc. in Burkina Faso ab Ende 2015 die Royalties von Franco-Nevada steigen lassen. Langfristig gesehen wird der größte und wertvollste Stream ab 2018 mit der Cobre Panama-Kupfermine von First Quantum Minerals Ltd. kommen.

Das Royalty-Unternehmen Royal Gold Inc. erlebt gerade einen großen Wachstumsschub dank seiner zentralen Vereinbarung - ein 52,25 %iger Gold-Stream mit Thompson Creek Metals Co. Inc. und zwar aus der Mt. Milligan-Kupfermine in British Columbia. Abgesehen davon ist derzeit kein anderes großes Zulieferprojekt am Start - abgesehen von Barrick Golds kontroversen Pascua-Lama-Projekts in Chile. Royal Gold ist umfangreich mit Liquidität versorgt und könnte von neuen Gelegenheiten profitieren, also von Unternehmen, die Hilfe benötigen, um Projekte voranzutreiben.




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