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Rück- und Ausblicke: Gold und Silber 2015

05.02.2015  |  Mark J. Lundeen
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Dann im Summer 2001, nach anderthalb Jahren Dot-Com-Bubble-Bärenmarkt, begann Gold - zusammen mit seiner Stufensumme - zu steigen; der Beginn des laufenden Bullenmarktes war markiert. Der Goldpreis stieg dann - zusammen mit seiner Stufensumme - bis März 2008; mit dem Anbruch der Kreditkrise begann sich dann eine viermonatige ‘Bärenbox' zu formieren.

Eine Bärenbox entsteht dann, wenn Kurs- und Stufensummentrends divergieren - so geschehen von März bis Juli 2008, als der Goldkurs (Marktrealität) SANK, während seine Stufensumme (Markstimmung) weiterhin anstieg. Nach vier Monaten sinkender Goldpreise glich sich die Marktstimmung dann wieder dem Goldkurstrend an. Beide Trends leiteten anschließend eine positive Trendwende ein - und zwar mehrere Monate BEVOR die Kreditkrise im März 2009 ihre Talsohle erreicht hatte.

Die wichtigste technische Formation im Chart oben ist die seit 40 Monaten bestehende Bärenbox, die beim letzten Gold-Allzeithoch (August 2011) beginnt. Der Goldkurs mag vielleicht um 30% gefallen sein, doch diese Verluste verteilen sich nur auf 20 Abwärtstage - im Verlauf der letzten 40 Monate! Was hat das zu bedeuten?

Ein kurzer Blick auf meine Kristallkugel scheint mir sagen zu wollen, dass die Bullen nicht die Absicht haben, aus dem Markt zu gehen, wie schon zwischen 1998-2001. Niedrige Goldpreise sind nicht die treibenden Beweggründe, Gold zu verkaufen, sondern eher Anreiz, MEHR Gold bei abgeschlagenen Kursniveaus zu kaufen.

Das gilt zumindest für die Zentralbanken in Russland und Asien, also gewaltige Institutionen, die seit vielen Jahren und so regelmäßig wie möglich hunderte Tonnen Gold kaufen - und diese auch mit nach Hause nehmen. Wie der oben gezeigte Stufensummenverlauf zeigt, tun die ausländischen Zentralbanken seit August 2011 genau das - bei sehr attraktiven Preisen.

In meinen Kommentaren zu den Stufensummen erkläre ich normalerweise, dass die Stufensummen in einer Bärenbox normalerweise am Ende einbrechen - was wiederum ein Signal für folgende Kursverluste ist. Allerdings stammen diese Beobachtungen aus meinen Analysen des Dow Jones zwischen 1900 bis 1999; dort formierten sich GEGEN ENDE eines Bärenmarktes Bärenboxen, die darauf hinweisen, dass Marktoptimisten verfrüht in einen immer noch sinkenden Markt eingestiegen sind.

Seit dem Jahr 2000 funktionieren Stufensummen-Formationen nicht mehr so wie früher. Heutzutage ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Stufensummen-Bärenboxen am ersten Tag eines Bärenmarktes formieren. Das lässt sich höchstwahrscheinlich damit erklären, dass die heutigen Marktoptimisten Ökonomen, Politiker und Banker sind, die unbegrenztes Inflationskapital zur Verfügung haben und ihre Fleischhaken tief in die Tagesabläufe der einst freien Märkte versenkt haben. Diesen Bullen geht es nicht in erster Linie um Gewinne, sondern um das Erreichen ökonomischer oder politischer Ziele.

Ich habe daher auch meine Zweifel daran, dass die derzeitige Bärenbox beim Gold jemals einen richtigen Einbruch der Stufensumme erleben wird. Ich gehe davon aus, dass wir eines Tages aufstehen werden und die Finanzmedien berichten schockiert über irgendeine unerwartete Entwicklung, welche die Bärenbox der Gold-Stufensumme INVALDIEREN wird - mit anderen Worten: Wir werden erleben, wie der Goldkurs und der Stufensummenverlauf enthusiastisch ihre 2001 eingeschlagenen Aufwärtstrends wiederaufnehmen werden.

Der Silber-Stufensummenchart ist dem Gold-Stufensummenchart sehr ähnlich, mit der Ausnahme, dass Silber in Bären- wie Bullenmärkten für gewöhnlich ein Hebelspiel auf den Goldpreis ist. Anzumerken ist, dass die Stufensumme seit Beginn der laufenden Korrektur unterm Strich 5 Aufwärtstage mehr als Abwärtstage ausweist, trotz eines Kursverfalls von insgesamt 65%. Die globale Verbrauchernachfrage aus der Industrie und für Investments sich also ganz sicher nicht von den niedrigen Preisen abschrecken lassen. Ich gehe davon aus, dass sich auch die Silber-Bärenbox (wie beim Gold) letztendlich einem Einbruch entgehen wird.

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Schauen Sie sich den Silberkurs und die Stufensummen im Chart an. Der Silberkurs ist um 65% gesunken, während es seit April 2011 fünf Tage länger aufwärts ging als abwärts. Ich weiß, dass es sehr viele Verkäufe benötigt, um den Kurs GLEICH WELCHER SACHE weit über die Nachfrage hinaus um 65% in die Tiefe zu schicken. Aber merken diejenigen, die den alten Geldmetallen pessimistisch gegenüberstehen, denn eigentlich, dass dieses Angebot-Nachfrage-Verhältnis, das die Kurse nach unten treibt, um ein auf ‘Terminpapierkontrakten‘ basierendes Angebot-Nachfrage-Verhältnis handelt - sprich einen Markt, wo "versprochen" wird, Metall zu irgendeinem zukünftigen Zeitpunkt zu liefern. Was in der Regel dann nie geschieht.

Diese Banken, die "Silberlieferversprechen" geben sind keine Bergbaufirmen, sie haben zudem kein anderes echtes Interesse am Silbersektor, als dessen "Marktpreis" einzudämmen. Ein Silberpreis von 17 $ (der aktuelle Marktpreis) ist somit ein offiziell abgesegneter Betrug. Dasselbe gilt für einen Goldpreis von 1.200 $. Wenn die eigentlichen Angebot- und Nachfrageverhältnisse wieder die Preiskontrolle über die Edelmetalle übernehmen, dann werden Sie noch glücklich sein, ein wenig physisches Metall zu besitzen.


© Mark J. Lundeen
Herausgeber von Sunshine Profits



Dieser Artikel wurde am 01.02.2015 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.


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