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Gold & Dollar: Veränderungen!

05.05.2015  |  Clive Maund
Um zu verstehen, warum der längerfristige Ausblick für Gold (und Silber) so positiv ist, muss man sich nur bewusst machen, dass sich die globalen Schuldenmengen und -bilanzen in Zukunft unendlich ausweiten werden.

Die Kontrolleure des Systems hatten während der Finanzkrise 2008-2009 die Chance gehabt, den Ausgleich dieser Bilanzen einzufordern. Daran waren sie allerdings nicht interessiert; sie waren am einfachen Ausweg interessiert und daran, sich die eigenen Taschen auf Kosten der Allgemeinheit vollzuschlagen. Das geschah durch die Schöpfung gewaltiger Geldmengen, die sich im Grunde selbst schenkten und die Sparer mittels Null- und später Negativzinsen schröpften.

Anschließend waren sie in der Lage, aus ihren zentralbankgenerierten Cash-Zuteilungen noch mehr Geld zu machen - durch Spekulationen an den Immobilien- und Aktienmärkten. Dann wurden diese Gewinne noch einmal mithilfe des Carry-Trades potenziert. In der Vergangenheit wäre man deswegen lange Zeit hinter Gitter gekommen. Da sie aber die Gesellschaft kontrollieren, können sie Gesetze nach gusto schreiben oder abändern, während sie selbst gesetzlich nicht zu belangen sind; und die “kastrierte“ Bevölkerung wird sich gegen sie erheben.

Würden Sie dort nicht auch gerne mal zugreifen?

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Nun gibt es kein Zurück mehr: Die Schulden- und Derivate-Blasen sind inzwischen so aufgebläht, dass jeder Normalisierungsversuch - sprich Liquiditätsentzug - sehr schnell zu einer schweren Kreditklemme führen würde, welcher ein dramatischer Anstieg der Zinssätze und somit eine systemische Implosion folgen würde.

Also kann nur Folgendes passieren: Man versucht den Ball solange wie möglich in der Luft zu halten, bis die gesamte verfaulte Struktur zu einem schwelenden Haufen zusammenstürzt.

Die Zeichen einer systemischen Erschöpfung finden sich überall, so auch in den immer vergeblicheren Versuchen, die deflationären Kräfte in Schach zu halten: Billionen über Billionen neuer Währung werden nachgedruckt, doch haben sie immer weniger Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung. Die südeuropäischen Wirtschaften sind durch die Deflation verwüstet worden - und die EU-Führer haben es gerade erst “gecheckt“ und die Geldhähne aufgedreht.

Vor diesem Hintergrund möchte man meinen, dass die Gold- und Silberkurs schon längst fliegen müssten. Doch die Investoren sind zu beschäftigt, Luftschlösser am Aktienmarkt zu beziehen und die finalen Phasen verschiedener Immobilienmärkte mitzunehmen. Sie werden die Angeschmierten sein: Das Big Money verkauft jetzt an sie und deckt sich gleichzeitig mit billigem Gold und Silber ein, bevor die Metalle losschießen (was sie vielleicht schon tun).

Wir hatten schon auf die Ähnlichkeiten zwischen dem Gold- und Silber-Bullenmarkt der 1970er und dem aktuellen hingewiesen.

“WAS BITTE FÜR EIN BULLENMARKT?", hör ich Sie fragen. Gold ist doch in einem Bärenmarkt, oder?

Stimmt schon. Aber dieser Bärenmarkt liegt unserer Meinung nach verschachtelt in einem langfristigen Bullenmarkt, der den der 1970er am Ende in den Schatten stellen dürfte. Ältere Leser werden sich vielleicht noch daran erinnern, wie der große Bullenmarkt der 1970er mit einer hässlichen, schweren Korrektur zwischen 75-76 pausierte. Damals sah das wie ein Bärenmarkt aus, so wie auch die aktuelle, hässliche, langgezogene Korrektur.

Man wird sich aber auch daran erinnern, dass dann ein neuer Aufwärtstrend und neue Hochs folgten, an die sich gegen Ende des Jahrzehnts eine spektakuläre, parabolische Kursexplosion anschloss, als Silber verrücktspielte.

Was den Treibstoff für die kommende Gold- und Silberblase angeht (also existierende Währungsschulden und monetären Exzesse, ganz zu schweigen von den kommenden), so gibt es einfach keinen Vergleich zu den 1970ern. Die allgemeine Überschuldung und die ausstehenden Derivatemengen sind heute astronomisch; alles was dahingehend in den 1970ern existierte, erscheint dagegen winzig klein - wie ein Vergleich zwischen einer Streichholzschachtel und einer LKW-Ladung Nitroglyzerin. Daraus folgt, dass die kommende Bubble bei Gold und Silber die der 1970er in den Schatten stellen wird.

Ok. Schauen wir uns jetzt die Charts an und versuchen wir, die kurz- bis mittelfristigen Entwicklungen abzuschätzen.

Im 8-Jahre-Chart für Gold können wir sehen, dass noch ein gewisses Risiko besteht, dass der Kurs des Metalls in Richtung der starken Unterstützung im Bereich von 1.000 $ sinkt, bevor diese große Korrekturphase vorüber ist. Da der Dollar aber seine Höhen verlässt, verringert sich auch dieses Risiko. Die Chancen, dass Gold aus seinem Abwärtstrend ausbricht, steigen hingegen.

Innerhalb des großen Abwärtskanals können wir einen deutlich weniger steilen Kanal ausmachen, wo der Kurs nun seit fast 2 Jahren gefangen ist. Dieser Kanal scheint sich ansatzweise zu schließen, und das ist ein positives Zeichen. Achten Sie auf einen Ausbruch aus diesen beiden Kanälen. Eine solche Entwicklung würde die Geburt eines neuen Aufwärtstrends signalisieren.

Bis es soweit ist, existiert aber noch das Risiko weiterer Verluste, die den Kurs bis auf die starke Unterstützungszone im Bereich von 1.000 $ führen könnten. Eine Sache sollte man dennoch Hinterkopf behalten: Gold macht einen deutlich besseren Eindruck im Vergleich zu den Kursverläufen der meisten anderen großen Währungen.

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