Nicht Gold ist das während einer Finanzkrise bevorzugte Edelmetall
25.05.2015 | Steve St. Angelo

Vor dem Versagen von Bear Stearns, Lehman Brothers, Merrill Lynch und AIG (2008) waren Investments in physisches Gold uns Silber minimal. Beispielsweise erreichte das physische Goldinvestment im Jahr 2007 insgesamt 438 Tonnen, während die Anleger 1.605 Tonnen Silber kauften. Dies entspricht 14 Mio. Unzen an physischem Goldinvestment gegenüber 51 Mio. Unzen Silber.
Doch bereits im nächsten Jahr, als das Finanzsystem in den USA und weltweit einen Herzinfarkt erlitt, schnellten die physischen Gold- und Silberinvestments nach oben. Doch während sich die Investitionen in physisches Gold mehr als verdoppelten, auf 913 Tonnen, stieg die Nachfrage nach Silberanlagen sprunghaft auf unglaubliche 5.826 Tonnen an. Dies lässt sich deutlich am Verhältnis der physischen Gold- und Silberinvestments im nachfolgenden Chart erkennen.

Investoren kauften 2008 6,4-mal mehr Silberbarren und -münzen als Gold, verglichen mit 3,6-mal mehr im Jahr 2007. Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen hat sich 2008 im Vergleich zu 2007 also verdoppelt, während sich physische Silberinvestments fast vervierfacht hat. Im Jahr 2009 gingen die gesamten physischen Edelmetallinvestments (und das Verhältnis) dann zurück, als die Fed und andere Zentralbanken enorme Geldspritzen einsetzten, um wieder Stabilität in der globalen Wirtschaft und das Finanzsystem zu erreichen.
Trotzdem erhöhte sich die Nachfrage nach physischem Gold und Silber zusammen mit dem Anstieg der Edelmetallpreise während der darauffolgenden zwei Jahre. Wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt, steig das physische Goldinvestment 2010 auf 1.222 Tonnen und 2011 auf 1.569 Tonnen. Bei Silber ergab sich ein Anstieg auf 4.457 Tonnen und 6.550 Tonnen.

Da sich die Preise von Gold und Silber 2012 in einer engen Handelsspanne bewegten, nahm die Nachfrage nach den Metallen ab. Tatsächlich ging die Silbernachfrage in Prozent stärker zurück als die Goldnachfrage, wodurch das Silber-Gold-Verhältnis in diesem Jahr ein Tief von 3,2 erreichte. Während der großen Preisrückgänge bei den Edelmetallen im Jahr 2013 errichte die Nachfrage jedoch bei beiden neue Rekorde. Anleger kauften 1.765 Tonnen (56,7 Mio. oz) physisches Gold in Form von Baren und Münzen und unglaubliche 7.577 Tonnen (243,6 Mio. oz) Silber.
Was für den Westen schade ist, es waren die östlichen Investoren, die die Schnäppchenpreise nutzten. Es folgt eine Übersicht der Goldbarren- und Goldmünzennachfrage im Jahr 2003 nach Angeben des World Gold Council:
Östliche vs. Westliche physische Goldinvestmentnachfrage
Osten: 1.054 Tonnen
Westen: 337 Tonnen
Hinweis:
Ost = (Indien, China, Japan, Indonesien, Südkorea, Thailand & Vietnam)
West = (USA, Frankreich, Deutschland, Schweiz & restliches Europa)
Schließlich war das physische Silberinvestment im Vergleich zu Gold im Jahr 2014 das zweitstärkste. Die Anleger kauften 6.096 Tonnen Silber verglichen mit 1.064 Tonnen Gold. Demnach steig das Silber-Gold-Verhältnis 2014 auf 5,7 … der zweithöchste Wert in zehn Jahren.
Wenn wir also nach den aktuellen Zahlen gehen, bewahrheitet sich die Annahme, dass Gold der beste sichere Hafen in Zeiten einen Finanzkrise ist. Als die USA und die Welt 2008 am Rande eines vollständigen wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenbruchs stand, entschieden sich die Anleger mehrheitlich für Silber anstelle von Gold. Das bedeutet, dass die physische Silbernachfrage sehr wahrscheinlich das Angebot deutlich übersteigen wird, wenn es zur nächsten noch viel schwerwiegenderen Finanzkrise kommt.
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© Steve St. Angelo
(SRSrocco)
Dieser Artikel wurde am 18. Mai 2015 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.