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China-Crash & Goldnachfrage

17.07.2015  |  Michael J. Kosares
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Diese chinesischen Banken werden ständig auf der Suche nach Arbitrage-Geschäften sein, die man kaufen und ins Heimatland transportieren kann. Wettbewerb, so sagt man, seit gut für die Seele; in diesem Fall könnte er sogar heilende Wirkung haben.

Gehen wir in unseren Betrachtungen jetzt noch ein Stück weiter. Falls der Schanghai-Crash tatsächlich nachhaltig wachsendes Gold-Interesse unter den chinesischen Investoren erzeugt (wie andernorts der Fall war), dann wird sich diese Nachfrageerhöhung ohne gegenwirkende Spekulativkräfte auch in steigenden Yuan-Goldpreisen niederschlagen müssen. Steigende Goldpreise in Yuan könnten des Weiteren einen starken Yuan fördern - relativ zum Dollar, Britischen Pfund, dem Euro, etc.

Aktuell ist China nicht aber sonderlich an einer Politik interessiert, die den Yuan deutlich stärken würde (gerade in Anbetracht der jüngsten Ereignisse). Das könnte sich allerdings jederzeit ändern. Chinas langfristiges Ziel ist ausdrücklich ein starker und seriöser Yuan, der von anderen Nationen als Reservewährung und Wertaufbewahrungsmittel eingesetzt werden könnte.

Steigende Goldpreise in Yuan würden letztlich diesem Ziel dienen und als Gegengewicht zu den gewaltigen Papierreserven des Landes wirken. Auch das Vermögen des chinesischen Volkes würde auf diesem Weg gefestigt und gestärkt werden. Das andere ausdrückliche politische Ziel - der Aufbau persönlicher und nationaler Goldreserven - wird unterdessen, wie schon in der Vergangenheit, weiter verfolgt.

Was die Konsequenzen für die Goldeigentümer im Westen angeht, so dürften die Entwicklungen am chinesischen Goldmarkt eine ganz wesentliche, langfristige Chance für alle bieten, die Goldmünzen und -barren als alternatives Sparinstrument kaufen und halten.

Der Goldmarkt wird auch in Zukunft ein gewisses Maß an staatlicher Unterstützung aus China erhalten, das es so in der Vergangenheit nicht gegeben hatte. Unter den derzeitigen Umständen spricht sehr viel für Goldeigentum - Chinas stützenden Beitrag nicht einmal eingerechnet.

Wer sich noch nicht mit Analysen des chinesischen Goldmarktes befasst hat, das aber tun möchte, dem möchte ich noch einen kleinen Abriss über seine Infrastruktur geben.

China ist heute der größte Goldproduzent der Welt - bei weiter steigenden Produktionszahlen.

Das chinesische Volk ist der größte Goldverbraucher der Welt, und dieser Verbrauch ist im Steigen begriffen - auch ohne die oben erwähnten Anreize.

Die Shanghai Gold Exchange beabsichtigt, ein eigenes Goldpreis-Fixing einzuführen (wie wir oben erörtert hatten). Dieses neue Fixing soll ab Ende des Jahres dem Londoner System Wettbewerb machen.

Eine chinesische Bank nimmt inzwischen schon am Londoner Goldfixing teil, voraussichtlich soll eine zweite in Kürze folgen. Die Mitgliedschaft im exklusiven Londoner Preisfindungs-Club war in der Vergangenheit nur europäischen und amerikanischen Banken vorbehalten. Die Aufnahme chinesischer Banken kommt nun einer bedeutenden Veränderung im Preisfindungsgefüge von London & New York gleich. Chinas nationale Strategie in Bezug auf Gold bringt hier ein völlig neues Element ins Spiel.

China - wie auch der Großteil unserer Kundschaft - betrachtet Gold als langfristiges Sparinstrument und als Absicherung gegen die Wechselhaftigkeit von Papierwährungen.

Und zu guter Letzt hält sich das Gerücht, dass China kurz davor steht, nach langer Zeit neue Zahlen zu den nationalen Goldreserven zu präsentieren. Obgleich das Land der größte Goldproduzent der Welt ist, war und ist es unterm Strich Netto-Goldimporteur. Nach Meinung der meisten Goldanalysten ist ein großer Teil der chinesischen Bergbauproduktion zur Absicherungszwecken in nationale Bestände geflossen.

Aktuell weist China Goldbestände von 1.059 Tonnen aus. Würde China jetzt einen starken Anstieg der Goldreserven melden, würde das wahrscheinlich Schockwellen an den Gold- aber auch Devisenmärkten auslösen.

Die letzten öffentlichen Zahlen liegen eine Weile zurück; 2009 wurde ein Anstieg der chinesischen Goldreserven von 600 Tonnen auf 1.059 Tonnen ausgewiesen. Damals war das ein Signal, dass China in der Tat ein starkes Interesse an Gold hat. Es war zudem ein Schock für die Märkte und einer der Faktoren, der den Goldpreis von 900 $/ oz im April 2009 (als der Bericht erschien) auf mehr als 1.200 $ gegen Jahresende trieb.


© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.

Der Artikel wurde am 10.07.2015 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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