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Die Trendwende kommt in 2016

30.12.2015  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Auf dem logarithmischen Tageschart wird klarer, dass sich der Goldpreis in Euro zwar noch immer an seine Aufwärtstrendlinie klammert, ihm aber zunehmend die Kräfte schwinden. Zwar gab es kürzlich eine Kaufsignal vom MACD, die Stochastik hat aber auf niedrigem Niveau bereits wieder nach unten gedreht. Wird die Aufwärtstrendlinie aufgegeben, kann es jetzt zügig eine Etage tiefer gehen.

Wie auf dem Wochenchart dargestellt, sind 60 - 70 EUR Kursabschlag durchaus möglich. Kann sich der Goldpreis hingegen erholen, so ist die 50-Tagelinie (1.004 EUR) das erste logische Ziel. Im Anschluss dürfte dann der Widerstand bei 1.020 EUR sowie die fallende 200-Tagelinie (1.036 EUR) angelaufen werden

Insgesamt überwiegen auf dem Tageschart erneut die bärischen Argumente. Der Weg nach unten scheint leichter als nach oben...


Handelsempfehlung:

Das Kauflimit bei 980 EUR hat gegriffen und wurde aufgrund des Gaps mit 963 EUR deutlich tiefer ausgeführt. Eine Trendwende ist aber noch nicht erfolgt, daher senke ich das nächste Nachkauflimit deutlich bis auf 930 EUR.

Als Faustregel empfehle ich 10 bis max. 25% ihres Gesamtvermögens in physischen Edelmetallen gegen die zunehmende Entwertung unserer Währung abzusichern.


7. Euro & US-Dollar

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Die vermutete Keilformation wurde vom Markt ebenfalls erkannt. Konsequenterweise konnte sich der Euro gleich zu Monatsbeginn sprunghaft erholen. Mit einem Höchstkurs von 1,1055 USD wurde dabei die 200-Tagelinie (1,1038 USD) zumindest kurzzeitig erreicht. Zur Monatsmitte folgte ein schneller Rücksetzer, aus welchem die Bullen aber offensichtlich mit neuen Kräften zurückgekehrt sind, und nun die Preise erneut in Richtung der 200-Tagelinie treiben wollen.

Insgesamt ist eine übergeordnete Trendwende noch nicht bestätigt, das Doppeltief (Mitte April bei 1.0540 USD und Ende November bei 1,0555 USD) spricht aber kurzfristig eher für einen steigenden Euro. Wichtig wäre es jetzt, die 200-Tagelinie nachhaltig zurückzuerobern bzw. zu überspringen. Gelingt dies nicht, dürften die Bären den Euro im Frühjahr erneut Richtung 1,05 USD treiben.


8. Goldminen GDX

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Die Goldminenaktien hinterlassen in diesen Tagen einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits sind sie langfristig betrachtet völlig überverkauft, als Assetklasse extrem vernachlässigt und teilweise deutlich unterbewertet. Das macht sie für antizyklische Investments hochinteressant. Gleichzeitig lässt die Kursentwicklung aber noch zu wünschen übrig. Ein Aufwärtstrend ist bis jetzt nicht zu erkennen, eher eine potentielle Bodenbildung.

So kommt der Minen-ETF "GDX" seit Ende Juli nicht vom Fleck. Es gab zwar einige wilde Erholungsversuche, unterm Strich fehlt aktuell aber weniger als 1 USD bis zur entscheidende Unterstützungszone unterhalb von 13,00 USD. Positiv ist sicherlich die Tatsache, dass der Minen ETF bis jetzt im Gegensatz zum Goldpreis keine neuen Tiefs mehr gemacht hat. Konstruktiv sind auch die Kaufsignale vom MACD sowie der Stochastik. Solange sich der ETF aber unterhalb seiner 50-Tagelinie (14,22 USD) bewegt, lässt sich nicht all zu viel schönreden.

Im schlechtesten Fall könnte es sich hier auch um eine monatelange Schulter-Kopf-Schulter Formation handeln, welche dramatisch tiefere Kurse beinhalten würde. Im positiven Fall hingegen, und dafür spricht momentan etwas mehr, ist es eine Bodenbildung, welche in den kommenden Wochen und Monaten ihren Abschluss findet und im Frühjahr einen Anstieg in Richtung der 200-Tagelinie (16,18 USD) mit sich bringen sollte. Um diesen Hoffnungsschimmer zu wahren, darf das untere Bollinger Band (13,22 USD) jetzt nicht mehr unterschritten werden, sonst wackelt die Unterstützungszone bedenklich.

Summa summarum ist der Tageschart aufgrund der monatelangen Seitwärtsbewegung neutral einzustufen.


5. Zusammenfassung & Konklusion

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Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu. Für die Edelmetallanleger und Fans war es ein weiteres schwieriges Jahr. Die große Trendwende war bisher nicht am Goldmarkt zu beobachten. Vielmehr retten sich die Bären in das neue Jahr hinüber. Die viereinhalbjährige Korrektur ist in meinen Augen noch immer nicht beendet. Zu schwach ist die Kursentwicklung in den letzten Wochen gewesen, als dass man hier auch nur ansatzweise eine bullische Machtübernahme attestieren könnte. Es bleibt vorerst alles beim Alten. Lethargie und Langeweile wechseln sich mit plötzlichen steilen Kurseinbrüchen und gelegentlich erzwungenen Leerverkaufseindeckungen ab, wirklicher Kaufdruck kommt nicht auf.

So bleibt das wahrscheinlichste Szenario noch immer der finale Ausverkauf bis in die Zone 990 - 1.025 USD. Das Ganze kann innerhalb weniger Tage über die Bühne gehen.
Alternativ gibt es aufgrund der günstigen Saisonalität, den konstruktiven CoT-Daten und der pessimistischen Stimmung im Januar noch einmal eine Erholung bis zunächst 1.105 USD und im zweiten Schritt evtl. bis ca. 1.140 USD. Allerdings wird sich dann wohl auch diese Erholung in die Ahnengalerie der Bärenmarktrallies einordnen müssen.

In jedem Fall müsste der 8-Jahres Zyklus im neuen Jahr die übergeordnete Trendwende bei den Edelmetallen bringen. Entweder gleich zu Jahresbeginn, oder aber erst im Frühjahr/Sommer. Nach dem finalen Ausverkauf sehe ich den Goldpreis in ca. 2-3 Jahren bei 1.500 USD.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 29.12.2015
Kostenloser Newsletter: http://eepurl.com/pPhCf



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