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"Die meisten bringen leichter das Opfer des Intellekts als das Opfer ihrer Tagträume."

18.01.2016  |  Mack & Weise
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Dass wir uns im Endspiel eines Geldsystems befinden, welches sich seit der Aufhebung der Golddeckung im Jahr 1971 nur noch auf - inzwischen exponentiell wachsenden - Schulden gründet, kann man auch daran ablesen, dass die Notenbanken zur »Rettung« der Welt "absichtlich" die "größte Anleiheblase der Weltgeschichte" erzeugt haben (Andrew Haldane, Chef der Finanzstabilität bei der Bank of England) und die Zinsen heute tiefer sein müssen, als in tausenden von Jahren zuvor, weil das gesamte Verschuldungskartenhaus sonst sofort … zusammenbrechen würde.

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Dass die Zauberlehrlinge in den Notenbanken nichts anderes können als bedrohliche Finanzblasen zu erzeugen, ist derzeit leider auch an vielen Aktienmärkten feststellbar. So war beispielsweise die Bewertung der US-Leitbörse nicht einmal während der Internetblase im Jahr 2000 so hoch wie heute.

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Wie sehr das Spekulationsfieber derzeit wieder grassiert, zeigt sich dabei nicht nur an den rekordhohen Aktienkäufen auf Kredit, sondern auch den rekordhohen Übernahme- und Fusionsaktivitäten der Unternehmen oder auch deren rekordhohen verschuldungsfinanzierten Aktienrückkäufen. Auch die heute unter der Investorengemeinde vorherrschende Sorglosigkeit, die in das risikoausblendende Aktien-sind-alternativlos- und naive Dividenden-sind-die-neuen-Zinsen-Mantra gipfelt, ist ein weiterer klarer Beleg für die aktuell herrschende euphorischen Stimmung, die alle Finanzblasen in der Geschichte kennzeichnete.

Die gute Stimmung und der (Irr-)Glaube, dass mehr Liquidität automatisch zu steigenden Aktienkursen führt, wurden selbst dadurch nicht getrübt, dass der Aufwärtstrend an vielen Aktienmärkten im Jahr 2015 bereits merklich ins Stocken geriet. Zwar legten sowohl die japanische als auch einige westeuropäische Börsen im Jahresverlauf 2015 noch zu, doch obwohl die Fed-Chefin Yellen "beträchtliche wirtschaftliche Fortschritte" in den USA diagnostizierte, mussten ausgerechnet die Investoren an der Weltleitbörse der »Weltkonjunkturlokomotive« schon Verluste hinnehmen. An zahlreichen Emerging Markets-Börsen galt es sogar deutliche Kurseinbußen zu verkraften, samt eines spektakulären Crashs des chinesischen Aktienmarktes! Warum aber plötzlich Kursverluste, wenn Aktien doch angeblich »alternativlos« sein sollen?

"Alle Blasen weiten sich aus, und sie platzen, alle."
(Alan Greenspan)

Niemand kann vorhersagen, welche Nadel die von den Notenbanken erzeugten Finanzblasen wann zum Platzen bringen wird. Aber schon der sich aktuell für das Jahr 2016 immer klarer abzeichnende Rückfall der trotz beispielloser Stimulierungsversuche seit 2009 nur schwach gewachsenen Weltwirtschaft in eine neuerliche Rezession könnte zum Auslöser einer Finanzkrise werden, die angesichts der in den letzten Jahren maximierten Risiken im Finanzsystem das Krisenjahr 2008 lediglich nur als ein Sturm im Wasserglas erscheinen lassen könnte.


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