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Die Krise hat begonnen - Das Ende des American Dream?

26.03.2016  |  Chris Vermeulen
Den Zentralbanken ist die Munition ausgegangen. Seit März 2008 haben die Notenbanken weltweit die Zinssätze insgesamt 637 mal gesenkt und Assets im Wert von 12,3 Billionen US-Dollar aufgekauft. Es gibt nicht viel, was sie noch tun können, und die nächste Krise steht schon vor der Tür.

Die Weltwirtschaft wird sich weiter abschwächen und das globale Finanzsystem wird vor unseren Augen zerbröckeln. Falls es tatsächlich zu einem sogenannten "Schwarzen Schwan", einem unvorhersehbaren Ereignis mit weitreichenden Konsequenzen kommen sollte, werden die Kurse an den Börsen weltweit ins Bodenlose stürzen - und das könnte jederzeit geschehen.


Der "Motor der Weltwirtschaft" gerät ins Stocken

Bei den chinesischen Exportdaten wurde der schärfste Einbruch seit sieben Jahren verzeichnet, was die Sorgen um den Zustand der zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt zusätzlich verstärkt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Exporte um 25,4% zurückgegangen, während die Importe 13,8% sanken. Diese schwachen Zahlen wurden gerade zu einer Zeit gemeldet, als in Peking das "geringste Wirtschaftswachstum der letzten 25 Jahre" registriert wurde.

Die Handelsdaten vom Februar werden die Ängste hinsichtlich der Wirtschaftslage Chinas weiter schüren. Das Land kämpft derzeit um die Aufrechterhaltung des Wachstums, während es gleichzeitig Reformen durchführt und versucht, den Dienstleistungssektor auszubauen und den Binnenverbrauch anzukurbeln. China wurde lange Zeit als "Motor der Weltwirtschaft" betrachtet.


Die Wunschvorstellung vom Wiederaufschwung

Die Fed hatte es in den letzten Jahren mit der "Illusion einer Erholung" zu tun, aber nicht mit einem echten Aufschwung. Andernfalls gäbe es nicht 100 Millionen erwachsene US-Amerikaner ohne Arbeit und 46 Millionen, die auf Lebensmittelmarken angewiesen sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 erhielten 18 Millionen US-Bürger Lebensmittelmarken. 35% der Bevölkerung empfangen eine Form der staatlichen Unterstützung.

Die Zentralbanken manipulieren die Finanzmärkte schon seit vielen Jahren mit ihrem "monetären Voodoo". Es ist ihnen gelungen, die Anleger weltweit davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee sei, Billionen von Dollar in die Aktienmärkte zu investieren, und den nominellen Wert dieser Anlageklasse dadurch künstlich aufzublähen. Indem sie Geld "aus dem Nichts" schaffen und es in das Finanzsystem pumpen, verwässern sie den Wert der Währungen und lassen den Eindruck entstehen, dass wir eine echte Erholung der Wirtschaft erleben. Diese lässt jedoch weiter auf sich warten.

Ein Schock innerhalb des Finanzsystems und die "Verlangsamung des Wirtschaftswachstums" im Ausland wird die Fed dazu zwingen, weitere Zinsanhebungen zunächst auf unbestimmte Zeit hinauszuschieben und ihren Kurs schließlich komplett zu ändern.

Diese "akademischen Dummköpfe" sind so geblendet von ihrem keynesianischen Makro-Modell, an dem sie herumschrauben und -basteln können, dass sie die rot leuchtenden Warnsignale direkt vor ihren Augen überhaupt nicht wahrnehmen. Die keynesianische Finanzpolitik besagt, dass sich die Wirtschaft ankurbeln lässt, indem die Regierungen einfach größere Summen vom Geld der Steuerzahler ausgeben. Diese Maxime hat offensichtlich versagt.

Letzte Woche sah sich die Vorsitzende der Fed Dr. Janet Yellen gezwungen, das Handtuch zu werfen. Die US-Notenbank hatte die Stärke der globalen Märkte überschätzt und wird folglich nicht an ihrem ursprünglichen Plan festhalten können, den kurzfristigen Zinssatz in diesem Jahr insgesamt viermal anzuheben.

Der rasante Abbau der Dollarreserven ausländischer Regierungen stellt ein weiteres Problem dar, dem sich sich Federal Reserve unverzüglich stellen muss.

Die Zuspitzung der Lage in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht wird zur Folge haben, dass die Fed letztlich die Monetarisierung der Staatsschulden fortführt. Dr. Yellen beginnt nun, auf den Rat ihres Vorgängers Bernanke zu hören und wird sich - wie ihre europäischen Kollegen - möglicherweise ebenfalls für die Einführung negativer Zinssätze entscheiden.

Die Zentralbanker haben noch immer kein Verständnis für das normale Auf und Ab der Wirtschaftszyklen entwickelt. Schon in Kürze werden die fallenden Aktienkurse Schlagzeilen machen. Doch die Zentralbanker verstehen auch nicht, was "Deflation" bedeutet, ob sie nun Keynesianer sind oder sich einer anderen ökonomischen Strömung zugehörig fühlen.



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