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Die Zukunft der Energie - Zusammenhänge und Charts, die jeder Edelmetallbesitzer kennen sollte

05.05.2016  |  Steve St. Angelo
- Seite 4 -
Was glauben die Amerikaner denn, woher ihre monatlichen Zahlungen aus einem 401k-Plan, einem individuellen Rentenkonto etc. kommen sollen, wenn die Energieproduktion innerhalb der nächsten zehn Jahre um 70-75% einbricht? Vom sinkenden Erntefaktor mal ganz zu schweigen...

Doch kommen wir zurück zum Silber. Den folgenden Chart haben ich erstellt, um zu zeigen, wie viel Silber jedes Jahr aufgrund von Altsilberrecycling und den Netto-Verkäufen der staatlichen Silberreserven auf den Markt gelangt:

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Sie werden einige interessante Trends erkennen. Zum Ersten erreichte das Gesamtangebot aus diesen beiden Quellen im Jahr 2003 bei 285 Mio. Unzen seinen Höhepunkt und ging seitdem im Schnitt zurück. Der überwiegende Teil der Silberverkäufe seitens der Regierungen stammte seit 2000 aus China, Russland und Indien (ironischerweise genau die Länder, die heute das meiste Gold akkumulieren). 2014 und 2015 war es mit den staatlichen Silberveräußerungen jedoch vorbei.

Zum Zweiten war das aus den genannten Quellen stammende Silberangebot auch in den Jahren 2011 und 2012 nicht höher als 273 Mio. Unzen, obwohl der gestiegene Silberpreis damals zur Folge hatte, dass mehr Altsilber wiedergewonnen wurde. Hinsichtlich der weltweiten, überirdischen Silberreserven habe ich folgende Schätzungen der CPM Group gefunden:

  • Münzen und Barren: 3 Milliarden Unzen
  • Schmuck, Silberwaren und religiöse Objekte: 24 Milliarden Unzen
  • Gesamt: 27 Milliarden Unzen

Wenn wir davon ausgehen, dass diese Schätzungen korrekt sind und sich weltweit 27 Milliarden Unzen Silber in privatem und öffentlichem Besitz befinden, dann heißt das auch, dass von diesen Reserven im Jahr 2011 nur 273 Millionen Unzen an den Markt gelangten, obwohl der Silberpreis fast bis auf 50 Dollar je Unze geklettert war. Bei einem Silberpreis von knapp 50 USD je Unze wurde nur 1% der globalen Silberreserven am Markt verkauft! Wenn wir das Verhältnis zwischen den Reserven und der Produktion betrachten, dann ist das wahrlich keine beeindruckende Zahl.

Natürlich gibt es wahrscheinlich noch weitere Silberreserven, von denen wir nichts wissen, und die bei der Deckung des kumulativen Angebotsdefizits von 1 Milliarde Unzen seit 2004 behilflich waren. Das jährliche Defizit der letzten zwölf Jahre können Sie am folgenden Chart ablesen, welcher die jeweilige Netto-Bilanz des Silbermarktes illustriert:

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Die Höhe der erwähnten unbekannten Silbervorräte nimmt jedoch höchstwahrscheinlich ab, da die Zentralbanken das weiße Metall nicht länger auf den Markt werfen. Das gleiche trifft auch auf Gold zu.

Ehrlich gesagt wird das Verhältnis der vorhandenen Reserven zur jährlichen Produktionsmenge völlig bedeutungslos werden, wenn die Investoren die immer wertloseren Papieraktiva abstoßen und stattdessen physisches Gold und Silber kaufen, um ihr Vermögen angesichts der sinkenden Energieerzeugung in den USA und auf der ganzen Welt zu schützen.

Wie ich oben erklärt habe, hat der Rückgang des Erntefaktors die US-Wirtschaft seit den 1970er Jahren stark belastet. Aufgrund des Petro-Dollars, d. h. der besonderen Rolle des US-Dollars im Ölhandel, und dem Export gut bezahlter Arbeitsplätze in der Fertigungsindustrie ins Ausland haben die Amerikaner einen 40 Jahre währenden Aufschub bekommen. Doch leider handelt es sich dabei ebenso wenig um ein nachhaltiges Geschäftskonzept, wie die Staatsschulden in Höhe von mehr als 19 Billionen Dollar langfristig tragbar sind.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Edelmetallinvestoren sich des Unterschieds bewusst werden zwischen oberflächlichen, kurzfristigen Analysen, die es Tradern ermöglichen mit Kursschwankungen einen Gewinn zu erzielen, und den mittel- bis langfristig zum Tragen kommenden Fundamentaldaten. Letztere lassen darauf schließen, dass der Besitz von physischen Edelmetallen in den bevorstehenden, turbulenten Zeiten ratsam sein wird.

Wenn eine steigende Zahl von Anlegern aufwacht und den wirtschaftlichen und finanziellen Kollaps erkennt, auf den wir zusteuern, wird es nicht mehr nötig oder relevant sein, die Gold- und Silber-Basis zu analysieren. In Zukunft wird es zu Knappheiten an den Edelmetallmärkten kommen (auch wenn Mr. Weiner vielleicht anderer Ansicht ist), da die Investoren zunehmend physisches Gold und Silber erwerben werden, um ihr Vermögen zu schützen.

Die Tage der Zinsen, Rendite, Dividenden und kurzfristigen Trading-Gewinne sind gezählt. Behalten Sie den sinkenden Erntefaktor und die weltweite Energieerzeugung im Blick - diese sind der Schlüssel zu künftigen Entwicklungen.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 27. April 2016 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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