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Der wahre Wert des Goldes - endlich entschlüsselt

02.09.2016  |  Steve St. Angelo
- Seite 4 -
Historischen Daten zufolge produzierten die Spanier zwischen 1521 und 1600 allein in Mexiko mehr als 90 Millionen Unzen Silber. 1540 begannen sie mit dem Abbau des weißen Metalls in Zacatecas, wo heute Fresnillo, der größte primäre Silberproduzent der Welt, seine Minen betreibt. Zudem eröffneten die Spanier auch in Peru, dem Land der Inkas, große Silberminen. Zwischen 1533 und 1600 wurden dort mehr als 94 Millionen Unzen Silber gewonnen. Wie wir sehen, stieg das spanische Königreich also zur Weltmacht auf, weil es die Möglichkeit hatte, die weltweit größten Silbervorräte der damaligen Zeit anzuhäufen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollten sich einige Dinge jedoch grundlegend ändern, als die mächtigsten Ölbarone der Welt erkannten, dass der Wert des Geldes nicht länger auf der Arbeitskraft von Menschen und Tieren, sondern auf Öl beruhen würde. Infolgedessen beschlossen die großen Ölunternehmen, den Globus zu Beginn des Jahrhunderts aufzuteilen und zusammenzuarbeiten, um die wichtigste Energiequelle der Welt auszubeuten, zu verkaufen und zu kontrollieren.

Die Ölreserven Russlands waren auch der Hauptgrund dafür, dass Hitler das Land im Zweiten Weltkrieg angriff. Zur Fortsetzung seiner Expansionspläne benötigte er nicht Silber oder Gold, sondern eine Energiequelle - und zwar dringend.

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Diese Quelle schreibt dazu Folgendes:

"Nach dem Ausbruch des Krieges beliefen sich die deutschen Ölvorräte auf insgesamt 15 Millionen Barrel. Während der Feldzüge in Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich wurden weitere 5 Millionen Barrel erbeutet und Importe aus der Sowjetunion brachten 4 Millionen Barrel im Jahr 1940 und 1,6 Millionen Barrel in der ersten Hälfte des folgenden Jahres ins Land. Aus einer Studie des Führungsstabs vom Mai 1941 geht jedoch hervor, dass das Militär monatlich 7,25 Millionen Barrel benötigte, während inländische Produktion und Einfuhren nur 5,35 Millionen Barrel zur Verfügung stellen konnten. Die deutschen Ölvorräte wären daher im August 1941 zur Neige gegangen.

Dieses Defizit von 26% konnte nur mit Hilfe des russischen Erdöls aufgefüllt werden. Die Notwendigkeit, die fehlenden 1,9 Millionen Barrel pro Monat zu beschaffen, die russischen Ölfelder im Kaukasus sowie das ukrainische Getreide und die Kohle am Donez unter Kontrolle zu bringen, und die dabei gebotene Eile waren ausschlaggebende Faktoren bei der Entscheidung, im Juni 1941 in die Sowjetunion einzumarschieren."


Als die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg eintraten, war es nur eine Frage der Zeit, bis Deutschland besiegt wurde. Die USA und Saudi-Arabien lieferten den Alliierten damals den Großteil des benötigten Öls. Die gewaltigen Erdöl- und Erdgasreserven des Landes machten den Aufstieg der Vereinigten Staaten zur führenden Weltmacht überhaupt erst möglich.

Unglücklicherweise hat die Produktion günstigen Öls in den USA im Jahr 1970 ihr Maximum überschritten. Ein Jahr später trennte Präsident Nixon die Verbindung zwischen dem US-Dollar und Gold. Welch Ironie... Anschließend folgten 1973 das arabische Ölembargo sowie die Ölpreiskrise infolge des Putsches im Iran im Jahr 1978, die den Preis von 1,80 $ je Barrel im Jahr 1970 bis auf 31 $ je Barrel im Jahr 1979 ansteigen ließ. Das hatte auch auf die Gold- und Silberpreise starke Auswirkungen, die in jenem Jahrzehnt in die Höhe schossen.

Doch wie dem auch sei - innerhalb der nächsten 45 Jahre haben gerissene Banker an der Wall Street, in London und auf der ganzen Welt die Anleger dazu verleitet, ihr überschüssiges Kapital in Vermögenswerte aus Papier zu investieren und auf diese Weise das größte Ponzi-System der Geschichte aufgebaut.

Dieses Papier-Ponzi-System kann nur funktionieren, solange die Ölproduktion zunimmt - und solange das Öl billig bleibt. Leider wurde das Fördermaximum billigen Öls weltweit schon vor zehn Jahren überschritten und wir füllen die Defizite seitdem mit teuer produziertem Öl, welches sich die Welt ohne die massive Zunahme ihrer Schulden nicht leisten kann.

Einer Studie der Hills Group und Louis Arnoux zufolge werden wir gegen Ende dieses Jahrzehnts so etwas wie ein "Öl-Pearl-Harbor" erleben:

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Die Analysten gehen nicht davon aus, dass der Ölpreis in Zukunft weiter steigen wird, sondern glauben dagegen, dass er fällt, während die verfügbare Nettoenergie ebenfalls abnimmt. Sie sind der Ansicht, dass das marktwirtschaftliche Prinzip von Angebot und Nachfrage nicht mehr funktionieren wird und uns in Bezug auf Öl stattdessen ein "thermodynamischer Kollaps" bevorsteht.

Angesichts der stark rückläufigen Ölproduktion werden die weltweiten Aktien, Anleihen, Immobilien- und Versicherungsfonds bald in ernsten Schwierigkeiten stecken. Investoren, die die Papier- und Immobilienmärkte aufgrund des rasanten Wertverlusts panisch verlassen, werden stattdessen an die Gold- und Silbermarkt strömen, um ihr Vermögen zu schützen.

Energie ist seit Jahrtausenden das Fundament und die hauptsächliche Antriebskraft der Gold- und Silberpreise. In der Geschichte der Menschheit waren tierische und menschliche Arbeitskraft über lange Zeit hinweg die bei Weitem bedeutendste Energiequelle. Dies änderte sich jedoch von Grund auf, als Kohle und Öl die Bühne betraten. Mit dem näher rückenden Ende der billigen Ölförderung steht der Welt nun eine beispiellose finanzielle Katastrophe bevor - und nur sehr wenige Menschen sind darauf vorbereitet.

Die Erkenntnis, dass die meisten Güter und Dienstleistungen der Welt nur Energie in all ihren Formen repräsentieren, lässt die kommenden Ereignisse in einem ganz neuen Licht erscheinen. Manch einer glaubt, dass der Rückgang der Ölproduktion zu sinkenden Goldpreisen führen wird, doch das ist eine irrige Annahme.

Da in den letzten 45 Jahren unvorstellbare Kapitalmengen in Papierassets geflossen sind, liegen die Gold- und Silberpreise heute auf einem unnatürlich niedrigen Niveau. Wenn die Welt erst einmal aufwacht und erkennt, dass sie in Energieschulden investiert hat, während die verfügbare Ölmenge ernsthaft animmt, werden die Investoren zum Schutz ihres Vermögens physisches Gold kaufen.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 23. August 2016 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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