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Ein Blick auf die "Preisverzerrung" am Londoner Goldmarkt

14.01.2017  |  Steve Saville
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Der nächste, ebenfalls von Nick Laird erstellte Chart, stützt diese Behauptung. Diesmal sehen wir die Performance, die ein Investor erzielt hätte, wenn er jeden Tag zum Zeitpunkt des zweiten Goldpreis-Fixings in London eine Position gekauft und sie am nächsten Tag beim ersten Fixing am Vormittag wieder verkauft hätte. Diesen Chart könnte man verwenden, um die langfristige Manipulation des Goldpreises auf ein höheres Niveau zu "beweisen".

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Der erste Chart kann verwendet werden, um die Behauptung zu stützen, dass der Goldpreis auf unrechtmäßige Weise nach unten gedrückt wird. Mit dem zweiten Chart ließe sich allerdings eine gegenteilige These untermauern. Für die Theorie langfristiger Aufwärtsmanipulation spricht zudem, dass die Preisbeeinflussung dieser Annahme zufolge während einer Tageszeit geschehen würde, in der der Markt relativ eng ist. Wenn Sie vorhätten, den Kurs langfristig in eine bestimmte Richtung zu manipulieren, würden Sie das dann eher in der Zeit machen, in der die Liquidität des Markts am höchsten ist und die Beeinflussung des Kurses sehr kostspielig wäre, oder würden Sie es in der Zeit tun, in der die Liquidität am geringsten ist und Sie zur Manipulation des Preises nicht so viel Geld aufwenden müssten?

Ich glaube natürlich keineswegs, dass es am Goldmarkt eine Intrige zur langfristigen Manipulation der Preise nach oben gibt. Ich will einfach nur deutlich machen, dass man die gleichen Daten verwenden kann, um eine genau entgegengesetzte vorgefasste Meinung zu begründen.

Die Menschen lieben es Muster zu erkennen und in den Kursbewegungen von Gold und allen anderen gängigen Rohstoffen und Finanzassets lassen sich alle möglichen Muster entdecken. Oft sind diese Muster aber nicht handelbar, denn wenn sie es wären, würden die Marktteilnehmer sie ausnutzen, wodurch die Muster verschwinden würden. Wenn es beispielsweise sehr wahrscheinlich ist, dass der Goldpreis zwischen Zeitpunkt A und Zeitpunkt B fällt, könnte man einen Gewinn erzielen, indem man wiederholt zum Zeitpunkt A Gold verkauft und die Position zum Zeitpunkt B wieder zurückkauft. Wird der Trade allerdings in einem signifikanten Umfang durchgeführt, steigt der Preis infolgedessen zum Zeitpunkt B gegenüber Zeitpunkt A und die Gelegenheit verschwindet.

Diese sehr kurzfristigen Muster am Goldmarkt (die Tatsache, dass der Kurs zu bestimmten Tageszeiten eher steigt und zu anderen eher fällt) müssen sich gegenseitig aufgehoben haben, denn in den letzten 20 Jahren hat sich der Goldpreis im Allgemeinen so entwickelt, wie das angesichts verschiedener Kennzahlen zur wirtschaftlichen Zuversicht und zur Stimmung an den Finanzmärkten (den wahren Fundamentaldaten) zu erwarten war. Wie die meisten Märkte tendiert übrigens auch der Goldmarkt dazu, in beide Richtungen über das Ziel hinauszuschießen. Für Investoren und Spekulanten, die während all dessen objektiv bleiben, entstehen so exzellente Gewinnmöglichkeiten.



© Steve Saville
www.speculative-investor.com


Dieser Artikel wurde am 9. Januar 2017 auf tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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