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Wie der Westen sein Gold an ein Schwarzes Loch verkauft

18.01.2017  |  Jan Nieuwenhuijs
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Bevor wir die Verbindung zwischen westlichen Angebots- und Nachfragetrends und den Entwicklungen am chinesischen Goldmarkt diskutieren, lassen Sie mich kurz rekapitulieren, warum Goldangebot und -nachfrage auf globaler Ebene in Wirklichkeit viel höher sind als die Statistiken des World Gold Council und des GFMS-Teams das glauben machen. Nachfolgend sehen Sie einen Chart, der die vierteljährlichen Durchschnittswerte aller vom World Gold Council erfassten Kategorien der physischen Nachfrage und des physischen Angebots für den Zeitraum von Januar 2004 bis Dezember 2015 enthält. Die Zahlen stimmen im Großen und Ganzen mit den Berichten von GFMS Thomson Reuters überein.

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Abb. 3: Nachfrage- und Angebotskategorien des World Gold Council. Quartalsdurchschnittswerte von Q1 2004 bis Q4 2015


Wie wir sehen, stammte das Angebot in den 13 Jahren überwiegend aus der Minenproduktion (73%), während die Nachfrage nach Goldschmuck den größten Teil der globalen Nachfrage ausmachte (64%). (Beachten Sie bitte, dass die Kategorien "offizieller Sektor", "Netto-Hedging der Produzenten" und "ETFs" sowohl zur Nachfrage als auch zum Angebot zählen können und die Werte von Quartal zu Quartal oft stark schwanken. Dennoch war die Nachfrage nach Gold-ETFs nur in einem der 52 analysierten Quartale größer als die Schmucknachfrage (im Märzquartal 2009). In allen anderen Quartalen war Nachfrage bzw. Angebot seitens der staatlichen Goldreserven, der Absicherungsgeschäfte der Goldproduzenten und der ETFs nicht höher als der Minenausstoß oder die Schmucknachfrage.)

Wenn die Daten des World Gold Council zum physischen Goldangebot und zur physischen Goldnachfrage vollständig wären, sollten die Minenproduktion und die Schmucknachfrage eine positive Korrelation zueinander und zum Goldpreis aufweisen. Das ist allerdings nichts der Fall. Sehen Sie sich den nächsten Chart an.

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Abb. 4.1: Angebot, Nachfrage und Goldpreisentwicklung nach Angaben des World Gold Council


Während des Bullenmarktes zwischen 2002 und 2011 war die Nachfrage nach Goldschmuck rückläufig und überstieg die Minenproduktion nur selten. Letztere erhöhte sich in diesem Zeitraum jedoch schrittweise, während sich der Goldpreis versechsfachte. Sind die Schmucknachfrage und das aus den Goldminen stammende Angebot also mittel- bis langfristig die entscheidenden Preisfaktoren am Goldmarkt? Nein, ganz offensichtlich nicht. Das beweist, dass die Daten des World Gold Council unvollständig sind.

(Ich möchte allerdings anmerken, dass auf sehr lange Sicht durchaus eine Korrelation zwischen dem Minenausstoß und dem Goldpreis besteht, da es mehr als zehn Jahre dauern kann, ein Goldprojekt aufzubauen. Siehe nächster Chart.)

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Abb. 4.2: Globale Minenproduktion und Goldpreis im Jahresdurchschnitt


Im Gegensatz zu den vom World Gold Council veröffentlichten Daten können wir eine deutliche Korrelation zwischen dem mittel- bzw. langfristigen Goldpreis und dem institutionellen Angebot bzw. der institutionellen Nachfrage in London feststellen:


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