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Die immensen Goldschulden der USA

24.04.2017  |  Egon von Greyerz
Die USA schulden der Welt 453.000 Tonnen Gold. Das ist fast dreimal so viel, wie in der gesamten Menschheitsgeschichte produziert wurde.

Die meisten Marktbeobachter zerbrechen sich den Kopf darüber, was die US-Notenbank als nächstes tun wird, oder wie es mit der Gesundheitsreform weitergeht, doch kaum jemand scheint sich dafür zu interessieren, dass die Vereinigten Staaten auf dem Weg zum völligen Ruin sind. Seit mehr als einem halben Jahrhundert gibt es Jahr für Jahr ein neues Haushaltsdefizit und seit mehr als 40 Jahren haben die USA ein jährliches Außenhandelsdefizit.

Auf wundersame Weise entsteht jedoch der Eindruck einer brummenden Wirtschaft und erfahrende Kommentatoren wie Ambrose Evans-Pritchard von der britischen Tageszeitung The Telegraph bestärken die Menschen in dieser Meinung. In einem kürzlich erschienenen Artikel verwendet er selektive Daten, um zu beweisen, dass "der strategische Niedergang Amerikas ein Mythos ist".

Noch ein Journalist, der auf manipulierte Statistiken hereinfällt und sich auf die falschen Dinge konzentriert. Es ist beispielsweise keineswegs das Merkmal einer starken Wirtschaft, dass die US-Bürger enorme Mengen an Neuwagen kaufen, die sie gar nicht brauchen. Vor allem dann nicht, wenn sie ihre neuen Autos mit subventionierten Krediten finanzieren und dadurch massiv Schulden machen, die sie nicht zurückzahlen können. Auch sind die Defizite, die sinkenden Löhne, die tatsächliche Arbeitslosenquote von 23% und das schrumpfende reale Bruttoinlandsprodukt kein Mythos.


Der erschreckende Wertverlust des Dollars seit 1999

Die Vereinigten Staaten konnten nur aus einem Grund 50 Jahre lang über ihren Verhältnissen leben: weil der schwache Dollar die Reservewährung der ganzen Welt ist. Doch wie kann die Welt auf eine Währung vertrauen, die auf unbegrenzter Kreditexpansion und Geldschöpfung basiert? Seit Präsident Nixon die Golddeckung des Dollars am 15. August 1971 abgeschafft hat, ging es für die US-Währung steil bergab. Gemessen in Schweizer Franken ist der Dollar seit 1977 zum Beispiel 77% gefallen. Und gegenüber der einzigen Währung der Welt, die die Geschichte überdauert hat und deren Kaufkraft stabil bleibt, hat der Dollar 80% seines Wertes verloren.

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Der durchschnittliche US-Bürger hat nicht die geringste Ahnung, was mit seinem Geld geschieht, denn er reist nicht außerhalb des Landes. Ihm ist nicht bewusst, wie stark die Preise Jahr für Jahr steigen, insbesondere weil auch die offiziellen Inflationsstatistiken nichts mit der tatsächlichen Erhöhung des Preisniveaus zu tun haben.

Der Dollar ist nur deshalb noch nicht kollabiert, weil er als internationale Handelswährung eine wichtige Rolle spielt, vor allem am Ölmarkt. Anfang der 1970er Jahre haben die Vereinigten Staaten ein Abkommen mit Saudi-Arabien geschlossen, das damals der mit Abstand größte Rohölproduzent weltweit war. Das Königreich erklärte sich bereit, sein Öl gegen US-Dollar zu verkaufen und erhielt im Gegenzug amerikanische Waffen und den Schutz der USA.

Diese Übereinkunft bedeutete, dass auch der Rest der Welt Öl in US-Dollar handeln würde und markierte damit den Beginn des Petrodollars. Der Dollarstandard am Ölmarkt besteht bis zum heutigen Tage, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis große Teile der Welt beginnen, den Handel in den entsprechenden Landeswährungen abzuwickeln. Zwischen Russland, China und dem Iran ist das schon jetzt der Fall.


Die USA geben seit 44 Jahren Geld aus, das sie nicht haben

Sehen wir uns an, welche Konsequenzen es hat, wenn eine Währung auf nichts anderem basiert als Schulden und Gelddrucken. Bis 1970 verzeichneten die USA einen jährlichen Außenhandelsüberschuss. In den folgenden Jahren begann der Dollar aufgrund der schwächelnden Wirtschaft und des Vietnamkrieges im Kurs zu sinken. Der französische Präsident hatte die wirtschaftlichen Probleme der USA vorhergesehen und deshalb verlangt, dass die Vereinigten Staaten ihre Schulden in Form von Gold bezahlen.

Die Golddeckung des Dollars bedeutete, dass jeder Staat die Begleichung der US-Schulden in Gold fordern konnte. Nixon erkannte jedoch, dass dies zum Verschwinden der US-amerikanischen Goldreserven führen würde und setzte dem Bretton-Woods-System, das seit 1944 in Kraft war, daher ein Ende. Von diesem Zeitpunkt an beglichen die USA ihre Staatsschulden nicht mehr in Gold, sondern in stetig an Wert verlierenden Dollar.

Seit dem schicksalshaften Tag im August 1971 erleben die Vereinigten Staaten einen schleichenden Niedergang, gekennzeichnet durch eskalierende Verschuldung, eine kollabierende Währung und einen Lebensstandard, der nicht länger auf realer Produktivität, sondern auf Krediten beruht. Ich möchten Ihnen den offensichtlichsten Beweis für diese Behauptung vorlegen - einen Beweis, der von niemandem beachtet wird, aber eindeutig belegt, dass die USA bankrott sind.


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