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Ein geheimes und illegales Abkommen

27.04.2017  |  Theodore Butler
An skandalösem Verhalten hat es in letzter Zeit mit Sicherheit nicht gemangelt. Man schaue sich nur die Berichte über den älteren asiatisch-amerikanischen Arzt an, der aus dem Flugzeug gezerrt wird.

Solche Bilder setzen dem Gefühl von Empörung, das sich unter die Flugerfahrung gemischt hat, in der Tat die Krone auf, doch nicht immer kann schlimmes Verhalten von Handykameras festgehalten werden. Manchmal braucht es Abstand und Reflexion, das Nachdenken über das, was gelesen wurde und die Einbeziehung aller Fakten.

Letzte Woche bat ich Sie, wieder einmal der CFTC und Ihren Volksvertretern zu schreiben - diesmal bezüglich eines Briefes, den ich an zwei CFTC-Beauftragte in Schlüsselpositionen geschickt hatte, die in erster Linie für den Schutz des Marktes vor Manipulation zuständig sind. Im Brief verdeutlichte ich Argumente und Fakten, die für eine Silbermanipulation sprechen. Im heutigen Artikel möchte ich deutlich machen, wie sehr diese ganze Angelegenheit auf die schiefe Bahn geraten ist, so dass alles "kopfsteht" und verkehrt läuft.

Das Hauptziel oder der Hauptauftrag der CFTC ist der Schutz vor Manipulation sowie die Gewährleistung von Marktintegrität. Weder Sie noch ich haben uns diesen Hauptauftrag ausgesucht; zu diesem ist die Aufsichtsbehörde verpflichtet worden - vom US-Kongress und von den gesetzlichen Bestimmungen für den Rohstoffhandel.

Im Verhältnis zu anderen staatlichen Institutionen ist die CFTC eher klein, dennoch wird ihr ein Jahresbudget von 250 Millionen $ zugeteilt, wovon auch 700 Vollzeitbeschäftigte bezahlt werden, damit diese ihren Auftrag - Schutz vor Manipulation und Betrug an den regulierten Rohstoffmärkten - erfüllen können.

Um diesem Hauptauftrag besser gerecht zu werden, erbittet sich die CFTC von der Öffentlichkeit Hinweise, die zur Aufdeckung von Delikten führen können. Die Behörde hat dafür eigens ein Whistleblower-Programm eingerichtet, das all jene belohnen soll, die den ersten Schritt tun und Delikte melden.

Klingt doch nach einer ziemlich bemerkenswerten Kraftanstrengung im Kampf gegen Marktmanipulation und Betrug - eine Viertelmilliarde Dollar Steuergeld jährlich, 700 Vollzeitbeschäftigte und ein Programm, das Hinweise und Beschwerden aus der Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Man möchte meinen, dass mit derartigen Ressourcen Marktmanipulation nicht die geringste Chance hätte. Möchte man meinen.

All jene, die Vorwürfe wegen einer Silbermanipulation erheben - wie ich und andere - verfügen im Grunde über keine Gelder und keine bezahlten Angestellten, um ihre Vorwürfe bezüglich einer Silbermanipulation erheben zu können. Diese Vorwürfe stützen sich schlicht und einfach auf die Beobachtung von Kursverläufen und Positionsveränderungen an der COMEX, so wie sie in den COT-Berichten veröffentlicht werden.

Trotz eines Programms zur Förderung von Hinweisen aus der Öffentlichkeit muss man mit Blick auf die bisherigen Erfahrungen zu der Einschätzung gelangen, dass die CFTC öffentlichen Diskussionen über COMEX-Silbermanipulationsvorwürfe geradezu feindselig und unwillig gegenübersteht, obgleich diese Vorwürfe auf den Daten eben jener Kommission basieren. So viel zum Thema "kopfstehend“.

Die einfachste und praktischste Handlungsoption für die CFTC ist es, den Problemen auf offene und direkte Art und Weise entgegenzutreten. Ohne großen Aufriss und ohne große Ausgaben von Steuergeldern.

Man soll erklären, warum die Richtlinien der Behörde bezüglich Marktkonzentration auf der Short-Seite des COMEX-Silberterminmarkts ignoriert werden. Man soll erklären, inwieweit es legitim ist, dass große Spekulativhändler den Kurs bestimmen und reale Silberproduzenten, Verbraucher und Investoren bei der Kursfindung, wenn überhaupt, nur eine geringe Rolle spielen.

Man soll erklären, wie es überhaupt legal sein kann, dass der größte Leerverkäufer am Markt, JP Morgan, gleichzeitig auch als größter physischer Empfänger (Kontrakt-Stopper) auftritt. Es geht nicht darum, wie es gemacht werden kann (das wissen wir jetzt), sondern wie all das noch legal sein kann.

Man soll zudem erklären, wie es sein kann, dass die Behörde keinen Verdacht schöpft, wenn JP Morgan seit neun Jahren noch nie einen Verlust bei einer neuetablierten COMEX-Silber-Short-Position erlitten hat.

Die CFTC muss einen guten Grund haben, die klaren Indizien für eine Silbermanipulation an der COMEX nicht öffentlich anzusprechen. Gleiches gilt für JP Morgan und die CME Group; beide ignorieren direkte Straftat-Anschuldigungen, obgleich der Tatbestand der üblen Nachrede und Verleumdung erfüllt wäre, falls diese Behauptungen unwahr wären.


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